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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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schützte sie vor der Sonne, die nun hell und rund am Vormittaghimmel stand und die dunstigen Wolkenschichten am Horizont schon lange durchbrochen hatte. Schnell richtete er das Wort wieder an Milchemia: „Und es hat wirklich niemand etwas gesehen?“ Seine langen Haare flatterten im Wind.
    „Glaube nicht, aber wir wissen nicht, ob nicht schon jemand vor uns hier war! Dieser Jemand müsste dann umgehend gefunden werden.“, antwortete er und richtete seinen Blick wieder auf Arth, der die Hände in die Hüften gelegt hatte und mit dem Rücken zu ihm stand. „Oder gedenken sie etwas anderes zu unternehmen, General?“
    Lächelnd wandte er sich zu ihm um. „Sie begreifen schnell, Hauptmann. Bevor wir die anderen Leute befragen, werden wir uns drinnen mal genauer umsehen, schließlich wollen wir ja noch heute herausfinden, wer der Täter war!“ Er nickte bekräftigend und als Milchemia immer noch nicht Anstalten machte aufzustehen, sagte er: „Ich überlasse ihnen den Vortritt, Hauptmann.“ Entgeistert sah der ihn an, seufzte und begann seine Arbeit als Hauptmann zu erledigen, wobei er sich immer wieder selbst im Geiste schlug, dass er nicht einem einfachen Gefreiten diese Aufgabe auferlegen konnte.
    Gerade wollte Patrinell sich auf ihn zu begeben und ihm helfen, natürlich langsam und mit gemächlichen Schritten, als ihm jemand etwas zurief: „General Patrinell, der König wünscht sie zu sprechen!“ Mist, dachte Arth, schon wieder versauen mir ein paar komische Geschehnisse den Tag! Wiederstrebend ging er durch den Schnee, verließ das Gasthaus ‚Zum düsteren Ochsen’ und bewegte sich auf die Trisholer Burg zu.
     
    König Meridian saß gebückt über seinen Notizen und den Landkarten von ganz Gordolon. Sichtlich bedrückte ihn irgendetwas, doch keiner traute sich ihn ansprechen, alle hatten Angst mit einer kurzen Geste verweißt zu werden oder ihren Job zu verlieren, schließlich war es strengstens verboten den König bei seiner Arbeit zu stören. Nicht umsonst hatte ihr Herrscher ein neues Gesetz deshalb niederschreiben lassen. Nur einer durfte stetig bei ihm sein, General Arth Patrinell. Der hünenhafte Talbewohner war extra von Rovanion nach Trishol eingeschifft worden, um dem König in der Kriegsführung zu dienen, dennoch wies ihr Land oder irgend ein anderes Vorbereitungen für einen Krieg auf und so war es sehr rätselhaft was Meridian den ganzen Tag mit ihm besprach. Keiner konnte direkt sagen, was sie besprachen, denn sobald der General in den Thronsaal kam, wurden sofort alle anderen Untertanen außer Hörweite geschickt und dies wohl auf Anweisung Arths, wie die meisten glaubten und ihn dafür hassten. Patrinell war groß, schlank, trug blutrote, abgerissene Kleider, einen ledernen Gürtel um den Bauch, in welchem ein blitzender Säbel steckte, hatte sich leichte Stiefel aus Leder und eisenbesetzte Handschuhe angezogen. Sein Haar war Dunkel, hing ihm lang vom Kopf, sein Gesicht war ausgemergelt und von Wind und Wetter gegerbt, Narben zierten seinen muskulösen Körper und in seinen Augen lag Kraft und Wissen, die Ausdauer spürte man bereits in seinem Auftreten.
    Als der König die dunklen Linien auf der Karte mit den Augen verfolgte, hing ihm eine lange, graue Haarsträhne ins Gesicht, die er beiläufig wegfegte. Er wusste, dass er alt war, bald sterben würde, dann seine Söhne die Herrschaft über das Reich bekamen und deshalb wollte er lieber vorsorgen, indem er alle möglichen Sicherheitsvorrichtungen zusammen mit dem Talbewohner aufstellte und eingehend besprach. Während er überlegte, huschten ab und zu seine Gedanken zu Bengor, Riagor und Rune, seinen Söhnen, jetzt als Heerführer im westlichen Hochlandes an den Passtoren kämpften. Er verschwendete keine Sekunde daran zu glauben, dass sie es nicht schaffen würden. Denn immerhin besaß das Hochland eine äußerst fähige, starke Kavallerie, die es mit beinahe jedem Gegner aufnehmen konnte, dazu noch mehrere hundert Fußsoldaten, die alle schwer bewaffnet waren. Außerdem hatten sie den Vorteil der Landeskenntnis und des Walles auf ihrer Seite. Jeder war mit Speer, Schwert und Schild bewaffnet, dreihundert Bogenschützen würden reichen, um den Gegner zu trotzdem. Im Grunde waren es doch bloß Tiere, die plötzlich verrückt spielten. Und was war so schwer daran ein Tier zu töten? Es war leichter, als einen andere Menschen niederzumachen, besonders, wenn dieser Mensch aus den eigenen Reihen stammte. Er hoffte, es würden nie

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