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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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irgendwelche Spitzel geben, die sein Vertrauen erringen würden.   
    Der General lief aufgeregt um den Tisch herum, den einen Arm an seinem Rücken angewinkelt, mit dem anderen wild gestikulierend, trug dem König seine Ideen vor: „Eine Wehrmacht in unserem Land wäre nur von Vorteil!“
    Der alte Mann hinter dem Tisch horchte auf und hob seinen Blick von dem vergilbten Kartenpapier. „Sicher, doch wo soll sie partroulieren? Außerdem sind bereits genug Krieger vorhanden. Das Hochland besitzt eine dreitausend Mann starke Miliz!“
    Arth grinste verschmitzt und hinterhältig und schüttelte dann den Kopf. „Diese befinden sich aber alle an den Passtoren. Außerdem... Ich dachte eher an...“ Er suchte nach dem richtigen Wort. „...eine gelegentliche Wehrmacht, die nur zum Einsatz kommt, wenn etwas passiert. Ein Bündnis aus Bauern und Rittern. Söldner. Sie haben lange Zeit zum trainieren, dass heißt: so lange, bis der Feind kommt und dann kämpfen sie! Natürlich haben sie zwischen drin auch Zeit für ihre Felder, sie müssen ja nicht ewig trainieren. Nennt es Freitruppe, mein Herr! Sie hat keine direkte Partroulierbahn!“
    „Aber wo sollen wir... Wir werden keine Leute auftreiben können, die sich freiwillig in den Tod stürzen!“ Der Ausdruck in des Königs Gesicht war verwittert und schwach, müde des ewigen Kampfes. Plötzlich kam er zu einem ganz anderen Thema: „Glaubt Ihr, dass meine Söhne unter meiner ständigen Abwesenheit leiden? Ich meine, ich habe mich jetzt schon seit Tagen nicht mehr sehen lassen. Und in der Schlacht an vorderster Stelle bin ich auch nicht...“
    „Sie werden es verstehen, glaube ich.“, versuchte Arth ihn aufzuheitern. „Aber...“ Ihm war gerade wieder etwas eingefallen. „Es gibt etwas, was ich Euch sagen möchte, Hoheit!“
    Der König nickte verständnisvoll. „Was? Sprecht offen, Ihr steht völlig unter meinem Schutz. Gibt es etwa eine Frau, die...“
    „Es ist nichts dergleichen, Majestät.“ Lächelte, klang aber betrübt und so, als ob er ein größeres Geheimnis lüftete, doch er wusste, dass es etwas ganz anderes war. „Heute Morgen entdeckte ich zusammen mit Hauptmann Milchemia...“ Seine Stimme brach und er setzte neu an: „Das Gasthaus ‚Zum düsteren Ochsen’ ist verwüstet, als hätte dort ein Blitz eingeschlagen und alles zu Nichte gemacht. Es... Es gab Tote.“
    Der Blick des König verdüsterte sich. „Gibt es schon Hinweise, wer es gewesen sein könnte? ... Mir scheint, ich hätte mich wohl doch besser um Trishol kümmern sollen, als um die Verteidigung des ganzen Hochlandes.“ Ja, er hätte bei seinen Söhnen bleiben sollen, besonders Rune hätte er beistehen müssen. Der Junge war noch so unerfahren und wollte ständig zeigen, dass er genau so stark war wie seine Geschwister, aber das traf nicht zu. In Kämpfen flüchtete er immer als erster, ganz anders als seine Vorfahren, die einst eine mächtige Waffe gegen den Feind schwangen...
    Mit einem abtuenden Wink beantwortete der General die Frage: „Hauptmann Milchemia untersucht den Fall gerade genauer. Ein grässlicher Anblick, diese Leichen.“ Er schwieg kurz, während er sann, meinte aber dann doch: „Wir Talbewohner bei uns in Rovanion haben nicht nur Wachtürme an den Stadtmauern, sondern auch in der Stadt. So können wir sehen, was unsere Polizeistreifen übersehen. Und bei dem vielen Schnee ist es sicher etwas leichter eine schwarze Gestalt von oben auf weißem Grund zu sehen!“
    „Aber umso kälter für die Leute im Turm.“, murmelte der König besonnen und hatte auch schon den Stadtplan von Trishol zum Vorschein gebracht, um sich die Stadt und die besten Plätze für einen Wachturm zu betrachten. „Außerdem ist uns das Bauholz in diesem Jahre ausgegangen. Bei uns im Hochland gibt es nur sehr wenige Bäume...“ Mit angespannten Gesichtszügen überlegte er, während Patrinell die Antwort auf seine Fragen schon parat hatte.
    „Ich könnte mit einer Handvoll Männern nach Westen reisen und in Rovanion nach Bauholz fragen. Sicher werde ich in einigen Wochen wieder hier sein.“
    „Wochen?“ Der König stutzte erschrocken. „In mehreren Wochen wird sich dieser Mörder der ganzen Stadt entledigt haben! Zur Zeit ist der Pass sowieso nicht passierbar und das Tiefland voll von diesem Ungeziefer!“ Er war sichtlich aufgebracht und seine Stimme hallte in dem großen Saal.
    Arth schüttelte den Kopf und beugte sich zu dem Alten hinunter, in seinen Augen loderte kein Feuer wie

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