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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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lediglich einige Orks waren, die sich - dumm wie sie waren - in der Richtung geirrt hatten.
    Bei Einbruch saßen sie kopfschüttelnd beisammen, reichten Bier herum und machten sich Gedanken über diese Leere, die sie heute vorgefunden hatten. Keiner sagte etwas, jeder schweig, und auch die Reiter waren nach einigen Stunden wiedergekommen. In ihrem Bericht hieß es, dass sie im Umkreis von etwa zwei Meilen einige Späher der Dämonen und Orks entdeckt hatten, welche sich nahe einer Klamm befunden hatten.
    Thronn schüttelte lächelnd den Kopf. „Diese verdammten Halunken!“ Er grinste breit und wissend. „Die haben das die ganze Zeit eingeplant! Das Einzige, was wir in unserer militärischen Benommenheit herausbekommen haben, ist das Wissen, dass das große Tor der Hochländer so gut wie leer ist. Dabei versammeln sie sich alle in der Klamm und warten nur darauf uns einen Hinterhalt stellen zu können!“ Nach einiger Zeit hatte er sich von seinem Lachanfall erholt. „Na gut.“, machte er gönnerhaft. „Sie sollen ihren Hinterhalt haben!“ Er sah planend und verschlagen von einem zum anderen, während er das Lorbeerholzscheit in die Flammen tunkte, wie die Kinder einen Apfel am Stiel in Schokolade. Feiner würziger Rauch begann sich zu kräuseln. „Also,“, begann er und blickte zu dem Zwergenführer. „Diegest, Ihr geht mit eurer Truppe weite Meilen um die Klamm herum, denn die Orks werden sich in Verstecken an den Seiten befinden, um sie zu schließen, wenn wir erst einmal drinnen sind. Einige von uns werden ihnen auch den Gefallen tun, aber ihr Zwerge nähert euch von Norden her, erklimmt die Seiten und werdet dann die Kontrolle von oben auf den kleinen Pass haben.“ Seine Augen wanderten zu den Menschen. „Balto und Grob, ihr beide werdet mit zehn eurer besten Männer die Vorhut bilden und als erster in die Klamm marschieren, euch von den Dämonen gefangen nehmen lassen. Ich, Keroset und seine Trolle folgen euch, aber erst dann, wenn die Grauen euch eingeschlossen haben. Wir werden uns wie einen Keil zwischen sie treiben! Ich nehme an, dass der Feind einen Großteil seiner Armee, also etwa neunzig Prozent in den Kampf geschickt haben wird. Eine minimale Kraft wird also nur Trishol beistehen. Der Rest unserer wird also in die Hauptstadt gehen und die Straßen ‚säubern’!“ Er grinste schelmisch und hielt Govannenair die brennende Fackel hin. „Ihr werdet also in der ganzen Hauptstadt des Hochlandes diese Lorbeerfeuer entzünden. Damit sollte wohl auch der letzte Böse Geist vertrieben sein. Unsere Bogenschützen hier haben extra Pfeile aus diesem Holz, also verschwendet sie nicht willkürlich!“ Scharf schneidend wie ein Messer glitt sein Blick von einem zum anderen. „Und nun auf!“, sagte er dann. „Die Klamm schreit geradezu nach uns und ich bin das erste Mal seit langem wieder zuversichtlich!“ Einstimmiges Jubeln und Zurufe folgten, die aber bald im Geräusch der trappelnden Pferdehufen und dem rasselnden Stahl untergingen.
    Satteltaschen wurden belanden und Rucksäcke geschultert, Rüstungen im schalen Fackelschein noch ein letztes Mal festgezurrt, bevor sie sich dann alle endlich wieder in Bewegung setzten. Vielen tat es gut wieder zu gehen, besonders denen, welche die Zeit über gewartet und am Feuer gesessen hatten. Die Glut hatte zwar etwas den Nebel gelichtet und vertreiben, aber der Schatten in ihren Geistern war noch geblieben, ein dunkles Wesen, das ihre Hirne marterte. Es war die Angst, die sich ihnen so klammheimlich und still aufdrängte, wie es in ihrem ganzen Leben nichts anderes getan hatte. Irgendwo in dem Dunst dort über sich vermuteten sie Sterne, silberweiße Punkte auf einem langen, pechschwarzen Mantel, der - wie einige glaubten - von dem Gott getragen wurde, der die Einigkeit aller Drei darstellte, Argon, Baluk, und dem Heer der Winde.
    Zuerst war das Terrain noch voller Nebel und felsigflach, aber schon kurz vor Mitternacht, als sie der Klamm langsam aber stetig näher kamen und so auch den Fluss überquert hatten, bedeckte dichtes Steppengras den Boden, und sanfte Hügel schwangen sich engelsgleich über die Landen. Nun waren sie wirklich im Hochland, im Land der grünen Wiesen und der grauweißen Berge. Die milchigen Schleier nahmen ab, hier und da standen uralte Bäume, knorrige, tief verwurzelte Stämme, die so alt waren wie die Welt, Poilor [38] , wurden sie genannt, Poilor-Bäume, Lebensbäume.
    Und dort erhob sich auch schließlich die Klamm, Seitenwände

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