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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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ihm vorbeieilten. „Rechte und Mittelflanken Bögen hoch!“, zischte er mit hochrotem Kopf, und sogleich knarrten sich spannende Hölzer und Szenen vibrierten. Mit harten Rucken trafen die Pfeile die etwa zweihundert Angreifer, die sich arg verteilt über den grasigen Hang von Osten hinaufwälzten.
    „Entzündet die Feuer!“, erdrang ein harter Schrei von unten und beinahe augenblicklich loderten überall um die Klamm herum rotgoldenen Flammen hoch, die dichten Rauch und einen würzigen Geruch verteilten. Orks und Dämonen wurden langsamer, während ihnen langsam aber sicher der Schweiß aus allen Poren tropfte und rann, ihre Bewegungen waren lahm und ohne Gewicht. In nur wenigen Augenblicken hatten die Zwerge ihre Stellung wieder zurückerobert und ließen erneut herausgebrochene Steinquader auf die Feinde rieseln. Die heutige Nacht war alles andere nun als dunkel, nur noch der Mond und die Sterne erinnerten daran, dass er möglicherweise einmal völlige Schwärze gegeben hatte, denn die Feuer schlugen höher und ihr hitziger Geruch war nun durchdringend und scharf. Wenn man atmete, brannte die Mischung von Lorbeer gerade in den Lungen. Pfeile regen verstummten langsam und die Glut ließ tanzende Schatten entstehen, zauberte ein Bild der Vernichtung und des Todes an die Felswände. Haufenweise Leiber türmten sich und jeder hatte mindestens ein blutbeflecktes Schwert in der Brust, hier und da leuchteten Banner über den Toten, und noch Reste des Kampfes spielten sich an den Eingängen der Schlucht ab. Heulende und schreiende Rufe gellten durch die Nacht, die so urplötzlich zum Tage geworden war.
    Thronn kämpfte immer noch an vorderster Stelle mit Keroset, dessen riesiges Schmettereisen einem Berserker gleich Schädel zerschellen ließ. Der Druide brannte wahre Garben von Zauber und glimmender Magie in das übrig gebliebende Heer, fetze große Teile davon dahin, die mit Brandblasen und blutbesudelten Gesichtern zitternd liegen blieben. Rote Rinnsäle entblößten sich aus ihren Hautschürfungen und Vertiefungen, rannen über die knochigen, sehnigen Leiber. Warrket kämpfte mit einem Adrenalinschub nach dem anderen, streckte gerade mal die Arme mit offenen Händen und weit gespreizten Fingern aus, und brannte Hunderte damit nieder. Die mentalen Kräfte durchströmten ihn in laufendem Fort und pulsierten in jedem noch so kleinen Fetzchen seines Denkens und seinen Empfindungen. Der Sud seines Lebens in ihm war am kochen, und jeder der auch nur einen Fuß in seine Nähe setzte, musste mindestens mit dem Tod rechnen. Wild ließ er weitere Blitze über die Ebenen fahren, welche die Angreifer durchfluteten und die Ketten Melwiora s, die ihren wahren, friedlichen Willen hielten, sprengten. Ausstöße von Tonnenerleichterungen und Schmerz jagten in den Himmel, und wieder stieg Rauch vom Hochland auf, aber diesmal war es der heilende Dunst von Lorbeer, die wirklich jeden bösen Geist im Umkreis von drei Meilen verbannte.
     
    Der Zug Govannenairs war etwa hundert Yard vor den Toren der Hauptstadt Trishol zum Stehen gekommen und hatte sich hinter einer Reihe Findlinge verkrochen, um einen Plan zu schmieden. Das Tor war zwar nur schwach von vier Wandlern bewacht, aber innen mochten sie etwa hundert Tieflanddämonen erwarten, die es dann zu vernichten galt.
    Ihre Reise hatte - obwohl sie ohne Unterlass gerannt waren - die ganze restliche Nacht in Anspruch genommen, und etwa bei Morgengrauen hatten sie die blutbesudelten Wasser des Eisflusses überquert und waren schließlich auf den Weg gestoßen, der sie durch kniehohes Hochgras und über zertrampelte Grasflächen führte, bis er schließlich in einer seiner vielen Windungen vor einer kleinen Erhebung endete. Jedenfalls endete er hier soweit gehend, dass sie bis jetzt kein Blut hatten vergießen müssen. Dort zwischen zwei felsigen Hügeln partroulierten zwei Orks mit langen Speeren, deren energischböse Blicke rötlich umhergeisterten. Sie würden sie umlegen müssen, um weiter fünfzig Yard ungesehen zu den Mauern zu gelangen, die in der Zeit des Abwesens der Hochländer moorig geworden und an einigen Stellen abgebröckelt war, einzig bloßer, kalter Stein zeigte sich nackt und uneben. Es währe leicht mit einem Rammbock den Schutzwall einfach hinwegzufegen, aber so etwas stand ihnen nicht zu Verfügung, und wäre es trotzdem so gewesen, wäre ihnen die Zeit zu knapp gewesen, um ihn zu benutzen.
    Es war Morgen über den Auen und eisiger Nebel stieg hier und dort zwischen

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