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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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aus dunklem Schiefer und Basaltresten. Der Weg führte genau mitten hindurch, und einige der Ritter wussten, dass hier auch eine Schlacht geschlagen wurde, gleich der am großen Tor. Das hier war die zweite Barrikade, welche die Hochländer errichtet hatten, um den Ansturm der Grauen zu verhindern, leider waren sie zu wenige gewesen, um auch noch den letzten kleinsten Rest zu verteidigen. Und so waren sie gefallen, ein Königssohn nach dem anderen, bis nur noch der verräterische, aufschneiderische Rune übriggeblieben war, ein schöner Junge voller Geheimnisse, aber eben immer noch ein Junge, und nicht einmal ein besonders schlauer. Er war eine echte Suchtperson, wie man ihn bezeichnet hätte, Neid protze überall in ihm und wenn er etwas gutes, erstrebenswertes tat, dann war es deswegen, weil er beweisen wollte, dass er es genau so gut konnte, wie die anderen auch. Er war kein schlechter Mensch, nur eben fehlgeleitet und beinahe unergründlich, nur Magier hätten die Tiefe in ihm benennen können, und das war nie der Fall gewesen. Fast hätte er dem Falschen das Schwert überreicht, beinahe hätte er dem Verräter die Herrscherwaffe gegeben. Aber nun wusste er, dass sie in den richtigen Händen war.
    Hier verabschiedete sich Diegest mit einem Wink und verschwand mit seinen Zwergenpionieren im Schatten eines dunkler werdenden Gebüsches, das direkt an einen Hain von Poilor anschloss. Nun richtete Thronn seine Augen wieder auf das Geschehen, betrachtete einen Moment den unheimlich stillen Pass und warf dann Govannenair einen auffordernden Blick zu. „Geht auch!“, sagte er und nickte mit dem Kopf in die Richtung, in der Trishol liegen mochte. „Zieht durch, während wir die Orks und Tieflanddämonen beschäftigen, bereitet alles für die Schattenorks vor, die kommen werden!“
    Die hagere Gestalt nickte eifrig und schnalzte schließlich mit der Zunge. Der rostbraune Gaul setzte sich schnaubend in Bewegung.
    Thronn sah wieder zu den Menschen. „Ihr seid jetzt dran, Sir Balto!“, forderte er auf. „Nehmt gleich Grob und Euere anderen Männer mit!“
    Dann ging es los. Es war stockdunkel, und nur hier und da spiegelte sich der Mond auf dem glatten Fels. Wie Geister bewegten sich die Duzend Menschen - zwei von ihnen(Balto und Grob) saßen auf Pferden, stämmige Tiere mit pechschwarzen Mähnen, Hochländerzucht - den ausgetretenen Weg entlang, wissend, was sie erwartete. Und wirklich auf der rechten und linken Seite des Passes gab es eine Böschung, genau richtig, um sich dort zu verstecken. Einigen wurde flau im Magen, aber Thronn und Keroset hielten sich weiter im Schatten, während ihr Plan immer mehr und mehr in die Wirklichkeit umgesetzt wurde.
    Es dauerte nicht lange, da betraten die zwölf vermummten Gestalten den ungewöhnlich stillen Pass, alles war finster und undurchsichtig, bedrohliche Wesen regten sich vorsichtig im Schatten. 
    Die Stille prickelte wie eine eisige Klaue in der Luft, vibrierte und zitterte im Wind, der lau durch die Blätter griff, zu einer Symphonie aus Klageliedern und Kampfeslust aufbrauste. Die Schritte der Pferde verlangsamten sich, ihre dunklen Augen suchten, und auch ihre Reiter wurden von Mal zu Mal unruhiger. Ungeduld leuchtete in ihren Gesichtern, eine Tatsache, die sie vielleicht das Leben kosten würde.
    Einen Moment lang hatte Thronn geglaubt, dass sein Plan schief gehen würde, aber dann sirrten Pfeile aus dem durchwachsenen, dunklen Dickicht, und gleich drei der Talbewohner stürzten in den Staub.
    Wie eine dunkle Woge fingerten plötzlich Hunderte von fauchenden Kreaturen heran, schlossen sich in einem dämonischen Halbkreis um den Eingang der Klamm und zogen sich gleich einer Schlinge um das Bein eines Tieres bei dessen Flucht enger. Orks jaulten auf und die verbleibenden Neun griffen Rasch nach Pfeil, Bogen, Schwert und Speer, bis erneut zwei von ihnen fielen, Balto konnte gerade einem Prankenhieb entgehen. Sein Pferd hob sich, wirbelnde Hufen peitschten die frostige Luft und Kies spritzte auf und nieder, während immer mehr der Rovanioner von ihren Positionen verdrängt wurden. Auch Grob wurde auf einmal von seinem Gaul gerissen, der gleich darauf in einem Hagel aus Pfeilen und Hieben wiehernd und blutverschmiert in die Knie ging.
    Balto hob sein schartiges Schwert aus der Scheide und ließ es in rasender Hast um sich blitzen, zerschnitt Orkkehlen und zerschlitzte die garstigen Knochenfratzen der Tiefländer. Alles tobte, schrie, wallte, und dann brach ein

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