Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
Vom Netzwerk:
holen, doch er ist zum vereinbarten Zeitpunkt nicht wieder aufgetaucht.“
    „Ich bin sicher, er ist da draußen irgendwo! So einer wie Trajan geht uns nicht so schnell verloren, dafür ist er viel zu gut!“ Zwar sagte er es mit fester Stimme, doch so überzeugt wie es schien war selbst er es nicht. Trajan war zwar ein guter Kämpfer, doch gegen diese Art von Dämonen konnte er nicht gewinnen, sie wären einfach in der Überzahl gewesen. Schließlich fasste er sich ein Herz und starrte Rykorn fest und mit aller Kraft in die Augen, öffnete die Lippen zu einem Satz, den er glaubte nie sagen zu müssen. „Wir werden ihn da rausholen! Ohne unsere Hilfe scheitert er gewiss. Los, gib Palax bescheit! Wir treffen uns bei den Geheimgängen!“       
    Die Mine Rykorns erhellte sich und er stürmte sofort los, aus dem Zimmer und auf die Treppe. Noch lange verhallte der Aufschlag seiner Stiefel auf dem uneben Steinboden, dann erklangen Stimmen, eine tiefe Zwergenstimme und die Stimme des Läufers. Sie unterhielten sich schnell und aufgeregt. Wahrscheinlich wollten sie Trajan genau so gern finden wie er.
    Rune seufzte kurz und zog sich die ledernen Handschuhe an, streifte sich den Helm über den Kopf und richtete das Kettenhemd. „Nehmt nur leichtes Gepäck!“, rief er zu ihnen hinunter, „Dieser Weg ist noch keiner von uns gegangen. Es grenzt an eine Selbstmordaktion, also Vorsicht! Die Grauen wissen nicht, dass wir kommen.“ Den schweren Tornister und die vielen Dolche ließ er in einer Ecke hinter einem Brocken Stein liegen, um sie später nach bedarf wieder zu holen und so waren sie sicher und geschützt vor den Mordgeistern, die ihr Spiel schon lange in der Dämonenwelt trieben.
    Endlich trat er auf die dritte Ebene von Vieren hinaus, rechts von ihm zwischen zwei staubigen, mit Efeu bewachsenen Säulen führte die Treppe in die zweite Ebene hinab, wo Palax und Rykorn schon ungeduldig warteten. Der Zwerg war groß für sein Volk und unter seiner Rüstung trug er ein Hemd, das aus dem dichten Fell eines Bären gemacht war und große Muskeln zierten die nackten Arme und Beine. Ein buschiger, dunkler Bart zog sich über sein von Wind und Wetter gegerbtes Gesicht, die Augen lagen tief im Schatten ihrer Höhlen verborgen und waren braun wie die Erde. Der mürrische Ausdruck auf seinem Gesicht war schief und er grinste Meridian verächtlich an.
    „Keiner schickt einen Zwerg in dunkle Gänge, Hochländer! Lass dir das gesagt sein!“, mahnte er mit der mächtigen Streitaxt auf dem Rücken. Er verschränkte die Arme über der Brust und kniff die Augen prüfend zusammen, während er auf einen Haufen Schutt und Asche neben einer Statue eines Königs in einem langen Mantel starrte. „Da ist nie im Leben ein Geheimgang! Ich würde so was doch als Zwerg sofort erkennen!“
    Ohne auf sein Gebrummel zu achten, zog Rune an ihm hocherhobenen Hauptes vorbei, steuerte auf die Statue zu.
    „Versuch es gar nicht, Hochländer! Da is nichts!“ Der Zwerg deutete zuerst mit zwei Fingern auf seine Augen und dann auf die Statue. „Sag du es ihm, Rykorn!“, befahl er in herrischem Ton, doch dieser zuckte mit den Achseln.
    „Wenn Meridian meint, dass da etwas ist, dann wird es wohl oder übel so sein. Vertrau ihm, Palax!“
    „Pah, vertrauen?! Einem Hochländer wie ihm?“, höhnte der Zwerg und stützte lauthals lachend die Hände in die Hüften. „Der Tag muss erst noch kommen!“
    Inzwischen hatte sich Rune vor die Figur, welche auf einem Sockel thronte, gestellt, sah skeptisch an ihr hinauf und betrachtete jeden Millimeter aufs genauste.
     
    Nachdem Kajetan drei seiner besten Leute ausgesandt hatte, waren diese ohne Schwierigkeiten in das zerstörte Hochland und anschließend nach Trishol gelangt. Verdutzt hatten sie aufgesehen, als sie die zertrümmerte Mauer und den zerstörten Wehrgang erblickt hatten. Alles war zunichte gemacht worden, und das schlimmste war nicht nur, dass die Stadt von Menschen wie leergefegt war, sondern auch, dass einige Köpfe auf Spießen aufgesteckt von den Mauerresten herabblickten, blutverschmiert und mit einem verzerrten Gesichtsausdruck. Hautfetzen wurden von Raben und Krähen abgeknabbert und Augäpfel zerhackt. Es stank geradezu nach fauligem Fleisch und Tod und an beinahe jeder Ecke wartete einer der Dämonen auf sie, den sie blitzschnell - kampferfahren wie sie waren - hinstreckten. Und während sie sich nachts mit äußerster Vorsicht durch die vom schmelzenden Schnee dunstigen Straßen

Weitere Kostenlose Bücher