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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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und Gassen bewegten, auf der Suche nach Thronn(den sie hier antreffen sollten), erblickten und sie manchmal in lange, schwarze, zerschlissene Gewänder gehüllte Wesen, die von einer eisigen Aura umgeben waren und sich auf pechschwarzen Rössern vornüber gebeugt durch die neblige Dunkelheit bewegten. Der Anblick erinnerte sie oft an das, was sie früher selbst getan hatten, als sie auf der Suche nach Aufständigen gewesen waren. Ihr Anführer hatte ihnen versprochen, dass dieser Auftrag etwas ganz besonderes werden würde, und nachdem sie alle das Buch gelesen hatten, war ihnen allen schlecht geworden. In dem Buch stand die Geschichte der alten Zeit - wenigstens ein Teil davon - und sie handelte von Tod und Wesen, die man sich nicht einmal vorzustellen wagte. Orks und Schattenwesen, bestialische Monster und Feinde aus dem tiefsten Osten würden kommen, wie sie damals kamen, mit all der Macht der Magie des Bösen. Denn Melwiora war wieder zum Leben erwacht, ein Gegner, der vor langer Zeit schon einmal bekämpft worden war, jedoch nicht ganz bezwungen werden konnte. Man hatte geglaubt, die Eisfrau wäre in der Erde des ausbrechenden Vulkan s  geschmolzen, und mit ihr ihre Macht. Doch sie musste wieder auferstanden sein, oder so etwas, genaueres war jedenfalls noch nicht bekannt. Allen war es kalt den Rücken hinunter gelaufen. Aber für Rocan war damals das wichtigste gewesen, dass er seinen Großonkel wiedererblickt hatte, und jetzt sollte er seinen Vetter wiedersehen! Aber er, der junge Elf, sah ihn nicht als Vetter, oder Timotheus als Onkel. Der Altersunterschied war viel zu groß, und so nannte er auch Thronn Onkel.
    Und das Wiedersehen war groß, als sie sich in einem noch zum größten Teil erhaltenen Gebäude trafen. Rocan umarmte seinen ‚Onkel’ und freute sich. Doch der Druide sagte ihnen, er würde sie gleich wieder verlassen müssen. Sie sollte hier warten, und es würde nicht lange dauern, bis er wiederkommen würde. Und Rocan glaubte ihm. Vertraute ihm. Und so war es gekommen...      
    Rocan saß still am Fensterbrett, unbeweglich auf die Tropfen starrend, die von draußen gegen die Scheiben schlugen. Das Geräusch, das sie dabei machten, erfüllte die Nacht von einer regen Traurigkeit, die sich fest in die Kleider und Mäntel der Dorfbewohner sog. Kelt  hockte neben ihm, starrte ihn aus eng zusammengekniffenen, dunklen Augen an, seine Haut hatte die Farbe von gebleichtem Leder und Falten zogen sich wie Furchen über seinen stämmigen Körper. Hätten seine Füße nicht in dicken Winterstiefeln gesteckt, wäre er höchstwahrscheinlich schon erfroren. Das Feuer im Ofen knisterte und loderte hell, als er mit dem alten Schürhaken darin herumstocherte.
    „Verdammte Kälte!“, murrte er und Funken stoben aus den Flammen, blieben für wenige Sekunden wie Schneeflocken in der Luft stehen, nur um dann rasch zu erkühlen und aschgrau zu Boden zu sinken. „Friert man sich ja sonst was ab!“ Die Stimme des Zwerges war rau, doch der Junge schien sie nicht einmal wirklich wahrzunehmen. Wie gebannt beobachtete er das Prasseln auf den dunklen Straßen.
    „Sag halt was!“, herrschte Kelt ihn nach einiger Zeit wieder an. „Will hier nicht den ganzen Abend rumlungern und auf den Druiden warten! Er hat gesagt, um Fünf Uhr ist er da, um Fünf Uhr! Jetzt ist es Zehn!“ Seine Stimme schnappte über und er machte eine herrische Geste.
    „Hast du keine Karten? Genau, wie wär’s jetzt mit einem Spielchen? Nur so zum warm werden, hä? Was hältst du denn davon?“ Und nach einiger Zeit: „He, ich rede mit dir, Elfenjunge!“
    „Heute nicht, Kelt.“, gab Rocan ruhig, das Kinn auf den Handballen gestützt, zur Antwort.
    „Heute nicht... Wann denn dann?“, fragte der Zwerg immer noch mürrisch und aufgebracht. „Wenn der Druide kommt, dann geht’s doch eh nicht mehr! Jetzt komm schon, ein Spielchen. Bitte.“
    Ein großer Schatten schob sich fast unmerklich aus einer düsteren Ecke des behaglichen Raumes und eine durchdringende, aber dennoch besänftige Stimme murmelte:
    „Lass ihn in Frieden, Zwerg!“ Dario war zu ihnen getreten, tief vermummt in seinen schwarzen Mantel, geheimnisvoll und so unwirklich wie immer.
    „Ach, Hochländer,“, maulte der Zwerg gereizt. „was weißt du denn schon davon?“
    „Ich weiß, dass es ein schlechtes Wetter für einen Zwerg ist,“, antwortete der schlanke Dunkelhaarige spitz. „aber deshalb brauchst du ja nicht gleich in Tränen ausbrechen.“
    Kelt

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