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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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der Schwärze des brausenden Heeres zu. Mit weit ausgestrecktem Arm deutete er auf es.
    „Pfeilhagel!“, brüllte er und im nächsten Moment hoben sich Hunderte von Körpern aus den Rinnen und Klüften des Gebirges, silberne Rüstungen blitzten hervor, dort oben, wo noch Mondlicht herrschte, und keine Sekunde später war die Umgebung erfüllt vom Sirren der Pfeile. Die Flanke der Gnome, die gerade im Begriff war den kiesigen Hang zu den Klippenrändern hinauf zu stürmen, fiel sofort unter dem Angriff, tausend Hölzer bohrten sich gleichzeitig in ihre gelbgrünen, hutzeligen Leiber. Harschnische krachten und verstümmelte Leiber vielen in den Schaum der ausgestreckten Speere zurück. Ein heilloses Durcheinander entstand, in dem beinahe die Hälfte des versammelten Feindesheeres blindlings in den Tod rannte. Langsam und schleppend kamen sie den scharfzackigen Hang hinaufgewatet, wurden im nächsten Augenblick jedoch schon von Speeren durchbohrt. Kreischend sackten sie inmitten der von Feuchtigkeit dunklen Kieshaufen zusammen, und die Kälte der Nacht fraß sich in den Schweiß des hitzigen Gefechts.
    Baltos Leib erbebte unter dem Sturm der waffengezuckten Grünen und auch seine Hand entfernte sich langsam vom Bogen, glitt zu dem Kurzschwert in der ledernen Scheide an seinem Gürtel hinunter. Seien Unterlippe zitterte und Schweiß hatte sich auf seiner von Gram durchjagten Stirn gebildet, sein Haar war feucht und klebte gleich seiner roten Lederkleidung - es war etwa die Selbe, die auch Arth Patrinell trug - an seinem Körper. Er wusste, dass sie ihn erreichen würden, und er wusste auch, dass ihr Manöver gewagt war, aber es musste sein, um den Feind auf die falsche Fährte zu locken. Aus dieser Position sah er, wie die Laurus-Ier weitere gepanzerte Rammen und Leitern aus dem Dickicht des Waldes der Eulen beförderten, sie mit bösartig gefletschten Zähnen ihren Mitstreitern pressentierten. Ihre garstigen Klauen werkelten und fummelten an den Ösen und Knoten der verfransten Taue herum und es wurden ganze weitere Wagen voll von Kriegsgeräten wie Schwerter, Äxte oder Pfeile herbeigeschafft. Die Feste wirkte aus dieser Ferne zwischen all diesen Belagerern ausgemergelt und allein, verlassen von allem Guten. Bereits machten sich erneut Ier daran den Pfad zu den Brücken hinaufzustürmen und mit markerschütterndem Kampfgebrüll die Tore einzurammen.
    Dieser eine Moment, in dem Balto völlig eingenommen war von der erschreckenden Faszination des Augenblicks, war vollkommen beachtungslos gewesen. Das Gewitter aus Pfeilen hatte inzwischen gewaltig nachgelassen, und nur noch vereinzelt rutschten die Dämonen auf glatten Felsen aus, rissen Duzende mit sich und kullerten den Hang hinab. Aber der klägliche Reste stürmte mit solcher Gewalt gegen den Sir, dass dieser gerade noch rechtzeitig sein Schwert ziehen konnte und den Gnom ins Land der Schatten befördern. Sein erstickter Schrei war der erste, der von Nahkampf zeugte. Dann erinnerte er sich wie durch eine trübe Suppe an den Plan, und von einer Sekunde auf die andere schaltete sich das ganze Bewusstsein in ihm aus, großer Schmerz wurde erträglich und seine Waffe war ein kalter Blitz, der viele beiseite und gegen Steinkeile schmetterte. Mit einem zu einer Grimasse verzerrtem Gesicht stieß er einem Ork das Heft in die knochige Visage und trat nach ihm. Wimmernd polterte das Wesen in die Schlucht zurück, das modernde Antlitz voll mit Blut. Seine Waffe durchbohrte noch zwei weitere dürre, ausgemergelte Leiber, bevor ein weiteres Mal ein Signal ertönte, diesmal von Grob, der in sein gewaltiges Schlachthorn schmetterte, und so die silberhellen Töne von Klippenwand zu Klippenwand widerhallen ließ. Schwerter krachten funkensprühend aufeinander und Menschen stürmten in einer schnellen, mutigen Springflut den Kieshang hinunter. Untern krachten sie stolpernd und schreiend mit dem Hauptteil des Heeres aus Schattenorks zusammen.
    Erst sah es so aus, als ob sie die klaren Überlegenen währen, denn die Dunklen fielen bei diesem ersten Überraschungsangriff recht rasch. Dann aber erhoben sie sich zu voller Größe und ließen ihre breiten Sichelschwerter aus geschwärztem Eisen unter die Mutigen pfeifen. Blut und Schweiß spritzte in Sprühregen auf und zertrümmerte, seltsam verdrehte Körper wurden gegen Felsen geschleudert. Und wiedereinmal rettet sie eine Kaskade aus sirrenden, langen Dingern, die durch den Sturm glitten und rauschend gegen die Orks schlugen. Die

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