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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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zerstört werden würde, wenn seine Seele dieser Welt entglitt. Jedoch war ein Hoffnungsfunken in ihm entkeimt, war herangesprossen und aufgeblüht, als er das Werk der Balliste gesehen hatte. Der riesige, enorm breite Pfeil hatte sich wie eine steinerne Säule in den Leib und durch den Schuppenpanzer eines Laurus-Davor gebohrt. Diegest hatte unwahrscheinliches Glück gehabt und hatte einen Zufallstreffer gelandet, hatte den schwarzen Drachen regelrecht aufgespießt, ähnlich dem Szenario, als die Wandler damals bei Krakenstein Kronax aus den Wolken gefischt hatten. Auch ihn hatte so eine Lanze durchbohrt, aber er war beinahe sofort tot gewesen, hatte nur noch schwach geatmet. Der schlangenähnliche Davor [39] hier jedoch röchelte noch, atmete in tiefen, dampfenden Zügen, lebte, wie sein Reiter.
    Es war der Sijordor, der Suchende, dem er nun gegenüberstand, während die Rammböcke in einem wilden, heißen Sud gegen die Tore preschten, und bei jedem Aufprall flogen kleine Steinchen aus dem Fels, an dem die Halterung angebracht war und Splitter trockenen, gerade zu faulen begonnen Holzes zierten in einem wahren Regen aus Sägespänen den gepflasterten Hof. Irgendwo kramten sich auch Diegest und der Rest seiner Zwerge aus den Trümmern, wobei der Rest der Menschen durch einen der Haupttürme in den Gängen, die durch die Felsen führten, verschwanden, nichts als eine klebrige Spur von Blut hinterlassend.
    „Du wirst dich unserer Macht nicht entziehen können, Wanderer!“, hauchte das völlig in schwarze, zerrissene Fetzen gehüllte Wesen, weit vorn übergebeugt, die langen, knochigen Hände, die irgendwann begonnen hatten zu Sichelkrallen zu mutieren, nach ihm ausgestreckt. „Die Feste der Druiden wird fallen, und mit ihr der ganze Westen!“ Ein krächzendes Geräusch entrang sich der dürren Kehle des Suchenden und schiere Bosheit schien durch magische Bahnen in der Luft zu hängen, über die kurze Entfernung zu gleiten. Steinbrocken rasselten. Türscharniere ächzten. Orks kreischten und tobten, ein Gebräu aus wild zuckenden Leibern.
    „Aber sie wird nicht grundlos fallen, Wandler!“, stellte sich ihm Thronn trotzig entgegen.
    Der Düstere schien unter seiner tiefhängenden Kapuze zu grinsen. „Ihr Menschen habt in euerem gesamten Leben nichts als Arroganz und Dummheit zur Welt gebracht, eure Waffen sind kläglich und primitiv!“, lachte er. „Keine Minute könntet ihr gegen die Herrin Riagoth bestehen!“
    „Zu schade, dass ich kein echter Mensch bin.“ Jetzt war es an Thronn zu lächeln.
    „Ah...“, machte der Dunkle lüstern. „Ein Halbblut! Was für köstliche Gaumenfreude!“ Die langen Klauenfinger bewegten sich zuckend, überspannt mit hauchdünnem, ausgefranstem schwarzen Leder.
    Warrket nahm diesen verachtungswürdigen Auswurf gelassen auf. „Ihr werdet ja sehen, was ihr davon habt!“, warnte er abfällig.
    „Das werde ich.“, bestätigte der Sijordor, und in seinen letzten Worten klang feurige Magie mit, ein heißer, modriger Hauch, der die Luft zum Schmelzen zu bringen schien.
    „Tàpoil Werén [40] !“ Rasendschnell streckte er beide Hände mit verkrampften Fingern nach vorn, und im nächsten Moment umrankten blaue Stromstöße seine Gelenke, Frost sammelte sich unter seinen Fingerkuppen, und plötzlich verkrampften sich die diesigen Wolken über ihnen, ballten sich wie  drohende Fäuste und zuckten, wölbten sich übereinander und verbanden sich an einer gewissen Stelle zu einer sich ewig windenden Schlange, die von oben herabschnellte, schnell und betäubend. Die Himmelattacke explodierte zu einem gähnenden Maul, aus dem eine beißend kalte Sturmfaust hinabschnellte, und sich aus einer Garbe aus bläulichen Flammen auf dem Schattenwesen entlud. Der Schwarze krümmte sich noch mehr, riss aber dann seinen zerschlissenen Mantel gegen den magischen Angriff und der Wind zerfiel in alle Richtungen.
    „ Ist dies alles, was du zu bieten hast?“, zischelte er und schon in diesen seinen Worten lag die nächste Attacke. Eine beißende Zunge aus heißem, vulkanischem Feuer schlängelte sich aus seinem Atem und kroch durch die Luft, ein gedämpftes rotes Leuchten schimmerte auf und schwebte auf Thronn zu, während der Suchende das mit langen, gelben Zähnen bestückte Maul weit aufgerissen hatte, um seiner bösartigen Magie Ausdruck zu verleihen.
    Aber der Druide reagierte nicht wie eigentlich vorgesehen. Kühlen Antlitzes senkte er seine große Hand auf das Schwert an seiner Seite. Der

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