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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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stieg auf einen Felsvorsprung hinauf. Der stetig fallende Regen schepperte auf den Schilden und den silbernen Platten seiner Ganzkörperrüstung. Hier und da war das Eisen geschwärzt, oder durch Leder ersetzt worden, aber dennoch waren die höllischen Züge geblieben, und in seinem Gesicht war boshafte Strenge. Es war einer jener Orkführer, wie ihn Rocan im Xanter-Sumpf getötet hatte. Seien Haut war rau, glänzte feucht - wie übrigens alles bei diesem Wetter zu schimmern begonnen hatte. Sein Haar war lang und grauweiß, das wahrscheinliche Zeichen eines Führers. Er hob den Arm mit dem langen, schartigen Schwert und der seltsam geformten Klinge, die wie eine züngelnde Flamme wirkte, und sofort ergoss sich ein Strom eiskaltes Regenwasser, dass sich zwischen den Platten gesammelt hatte über seinen Körper. Dann riss er das Schwert brutal hinunter, und brüllte mit dröhnenden, verzerrten Schreien. Der Angriffsschlachtruf gellte über die diabolischen Horden, sprang von den Wänden wider, und im nächsten Moment brach die Hölle los.
    Der Rammbock setzte sich donnernd mit dem ganzen Rest der Armee in Bewegung und zerschmetterte schon beim ersten Mal das Eisen. Die dicken Stränge zerbarsten und die Laurus-Ier ergossen sich über die erste Brücke, die gefährlich unter ihnen knarrte. Jetzt war das Todesurteil der Ersten gesprochen, denn sie hatten den Zielbereich der Schützen an der Senkrechte betreten. Ein Hagel von zischenden Hölzern raste - fast unsichtbar durch den Regen - auf die Feinde herab und riss diese mit einem dumpfen Krachen um. Als die Ersten fielen, wurde den anderen das Gewicht des Stammes zu schwer und der Keil begrub sie regelrecht unter sich. Die Brücke erzitterte unter dem Aufprall der Ramme, und sofort strömten weitere der Dunklen durch die Erhebung und begannen mit vereinten Kräften den Bock erneut empor zu hieven. Einigen von ihnen sollte es gelingen, die anderen stürzten über den gemauerten Rand der Brücke in die gähnende Tiefe der Schlucht.
    Ein lautschallendes Zischen. Große Enterhaken mit dicken Ketten bestückt wurden über den steilen Hang auf die zerklüftete Gipfelplatte geschossen, zerschmetterten mit ohrenbetäubenden Lauten festen Stein, sodass riesige Brocken durch die Gegend flogen. Hagel kleiner Steinsplitter traf einige wenige und setzte ihnen schwere bis leichte Verletzungen zu. Mit Bogen und Schwert bewaffnete Rovanioner sackten in sich zusammen und pressten die Klammen Hände auf die Löcher in ihren Körpern und Rüstungen, aus denen frisches, dunkles Rot troff. Der Regen schepperte. An den Ketten wurden nun riesenhafte Leitern aus geschwärztem Eisen und Holzsprossen - breit wie zehn der Normalen und mindestens hundert Mal so lang - quietschend emporgehoben. Einige der Schattenorks hatten sich bereist daran geklammert, um schneller an die Mauern zu gelangen. Behäbig und unter reichlich mehr als nur einer Tonnenlast schwang sich das eindrucksvolle Gerät in die Höhe - was eine komplizierte Technik aus Flaschenzügen erlaubte.
    „Pfeile los!“, schmetterte Thronn der rechten Brustwehr entgegen und wies mit seinem einen Arm auf die heranschwenkende Leiter. Hastig legten die Soldaten Pfeile auf, spannten die Bögen knarrend, zielten, und ließen die Pfeile zischen. Hölzer sirrten umher, durchbohrten die von Kälte und Nebel geschwängerte Luft und gruben sich wie Hackmesser in die Gestalten der Schattenorks. Viele verloren den Halt unter dem angreifenden Schwarm und rissen sich meist gegenseitig von den Sprossen, erschlugen dann diese, die unter ihnen in der Laúrécorvivorò standen und geiferten. Irre Todes- und Kampfschreie hallten umher, wieder befahl der Orkführer einen Angriff mit dem Rammbock.
    Der wie frisch lackiert glänzende Stamm preschte zwischen aufprallenden Geschossen und fallenden Steinen hindurch und stieß prompt auf das zweite Tor, dass zwar eingedellt wurde, aber nicht ganz zerfiel. Tosend zerbröckelte die Ummauerung, aber das Stahlgeflecht hielt und die Schemen der Schwärme trieben sie immer wieder zurück, sodass bereits Hunderte Leichen im Cañon verstreut lagen, und auch am dem steinernen Pfad häuften sie sich. Dann aber setzte die Gegenseite ebenfalls ihre besonderen Mittel ein, und eine gigantische, fliegende Schlange mit Fledermausflügeln und langen Hörnern am Schädel tauchte aus den Wolken auf, schoss wild brüllend und kreischend herab, und schleuderte voller Zorn einen gleißenden Feuerball auf die Senkrechte. Die heiße

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