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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Griff war in Leder eingebunden, kühl und hart, einst angefüllt mit dem Schweiße des Krieges. War es Zeit es erneut zu ziehen? Würde ein Klingenangriff gegen den Fürsten der Sucher glücken? Fragen, die sich ihm Hals über Kopf aufdrängten und er konnte nicht anders, als sie beiseite zu schieben, mit einem Mal alles hinfort zuwischen, was seinen Charakter ausmachte: Nachdenklichkeit, Wahl, Größe und Perfektion. All das schien jetzt auf einmal nicht zu zählen. Er war in das Stadium der Gleichgültigkeit jeder mathematischen Grundgesetze gelangt, hatte eine Stufe erreicht, von der er aus purer Gewissheit heraus handelte. Zu oft hatte er in seinem Leben gelitten, als er Magie angewandt hatte, jetzt war er daran das Handfeste zu versuchen. Ein Blitz in seinen Erinnerungen ließ ihn an die Zeit seines geistlichen Marsches denken, in dem er krank unter den Poilor-Bäumen gelegen hatte, einzig und allein gestützt von seinem Neffen Rocan.
    Und die Erinnerung schien ihm Kraft zu geben.
    In der nächsten Sekunde, in dem ihm der feine Regen sachte streifte, seine Haare in klebriges Netzwerk verwandelte, und die haut unter seiner Kleidung eisig nässte, packte er den Griff der langen Waffe fest, und ohne wirkliche Bedenken. Seine Finger schlossen sich gleich knotigen Wurzeln darum, und es saß fest. Fester denn je. Mit einem schabenden Klirren entrang er der Scheide die Waffe, seine Miene war entschlossen, und der feurige Hauch des Feindes leckte noch immer an ihm. Aber seine körperumfassende Matrix war durch die plötzliche Sparsamkeit an Energie in seinen Attacken gestärkt, wehrte die böse Magie ab gleich den harten Tropfen des Regens.
    Dann gellten die Schreie der Orks lauter denn je, und plötzlich fegte ein feuriger Klumpen über den Himmel, zog einen langen, dünnen Rauchfaden hinter sich und riss schließlich am Bergfried. Das gewaltige Turmgebäude erbebte unter dem Auftreffen der lodernden Masse und Teile der Mauer bröckelten ein, wurden regelrecht von dem gewaltigen Geschoss mit hinein gerissen. Das Tosen von Millionen von Orks, die sich rasselnd in Bewegung setzten erfüllte plötzlich die gesamte Wüste, und von fern war es, als schlüge eine andere Streitmacht gegen die Ier an und trieb sie zurück, stetig, aber sicher, sich immer wieder zurückfallen lassend, biss das Toben und Brüllen der Feinde überall verstreut gleichzeitig zu kommen schien. Irgendwo dort unten in der schwarzen Tiefe brachen Gerüste und Eroberungstürme zusammen, gingen donnernd auf die Kämpfenden nieder. Über den Himmel zuckten krachende Blitze und tauchten die Schlucht in grelles Sekundenlicht, gleich dem Aufschlag der Rammböcke an den Toren.
    „Du Ungeheuer!“, schrie Diegest plötzlich gegen den Strom aus Zerstörung und stürzte sich mit erhobener Streitaxt auf den Schwarzgewandeten. Hartes, geschliffenes Eisen aus den Mienen der Zwerge krachte auf ihn ein, stieß tief in den gewölbten Umhang, und irgendwo dort unten bewegte sich eine dürre, abgemagerte Kreatur, die unter dem Hieb zusammenzuckte. Der Schwall Magie in dessen Maul wurde wie sein Atem aus den Lungen gepresst, als der Streich quer seiner Wirbelsäule hineinfuhr. Den Moment nutzte der Magier und bewegte sich rasch mit gezogener Waffe auf das Ungetüm zu, hob das Schwert hoch über den Kopf, denn für ihn brach eine Zeit an, in der Magie nur noch einen Teil seines Lebens einnahm. In den ersten Angriff legte er seine gesamte Kraft. Die Klinge erwischte den Dämon mit senkrechter Gewalt und zerstörte irgendetwas unter der Kapuze des Schwarzen. Unglaublich schrill schreiend fuhr das Wesen zurück, nahm eine weitere Attacke der Zwerge von hinten entgegen und taumelte auf seinen dürren, schwarzen Pfoten mit den langen Sichelkrallen beinahe haltlos umher. Thronn rammte sein Schwert mit der Genauigkeit einer Nadel in den plötzlich sich hervorwölbenden, wie verschmort wirkenden Brustkorb und senkte es tief hinein. Ein Zucken ging durch den Korpus des Schwarzen, als die Waffe sich bis zum Heft in ihn versengt hatte und bläuliche Funken sprangen von der glattpolierten Klinge auf die Wunde und seine Haut über, brannten, wüteten und ätzten wie Säure.
    „AAAAHHHAHAA!“, brüllte es und sein Schreien klang ähnlich einem Jammern oder von Nebel umhüllten Heulen. Klauen hackten wild um sich, erwischten den Zwerg, der daraufhin schnaufend und röchelnd in die Knie ging, die Wunde an seiner Seite mit der bleichen, knotigen Hand krampfhaft verdeckend. Aber Warrket

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