Die Krieger von Gordolon (German Edition)
und die beiden anderen Zwergenkämpfer waren noch auf den Beinen, wichen dem ziellosen Hacken gekonnt aus und trafen das Wesen da, wo es am verletzlichsten war. Der pechschwarze, brennendkalte Mantel peitschte umher und funkelnde Klauen zerfetzten Thronns Tunika, aber der Kämpfer focht mutig weiter, duckte sich unter den kreisenden Attacken hindurch und stieß immer wieder sein Schwert in den Suchenden. Der Sijordor fauchte und wand sich, versuchte sich den kleinen, bärtigen, stämmigen Kerlen zu entledigen, aber die Untermenschen kletterten behände einen glitschigen, vom Regen nassen Trümmerhaufen hinauf und stürzten sich von oben auf ihn. Das Wesen - plötzlich in ärgster Bedrängnis - begann mit Feuer um sich zu schlagen, Feuer, das aus seinen leeren Augen und seinem mit messerscharfen Hauern besetzten Maul zu hochzüngelnden, rötlichen Flammen explodierte und das Gestein kohlschwarz färbte. Angehauchte Mauern wurden zu Zeugen des Schreckens und der vernichtenden Grausamkeit. Hektisch versuchte der Hexer dem Spuk auszuweichen, aber die rote Glut riss seinen Mantel und seine Jacke entzwei, schmolz seine Klinge zu einem erbärmlichen Haufen Elend und Asche zusammen und versengte seine Hand. Keuchend warf er sich gegen die nächste Wand, stieß sich aber kurz darauf wieder ab, um dem folgenden Angriff zu entgehen, stolperte so schnell rückwärts, das sogar seine Augen zu langsam waren seine Umgebung wahrzunehmen und prallte schließlich gegen eine umgestürzte Säule, die ihn zu Boden krachen ließ. Der Schmerz harten, kantigen Gesteins grub sich dreckig und feucht in seinen knochigen Rücken. Er hatte das Gefühl, als würde all sein Bein zersplittern, und der Knochen irreal verrenkt und blutverkrustet aus seinem Körper ragen.
Dann ein explosionsartiger Laut, ein eindringliches Scheppern und Klirren. Schwere, dicke Holzplanken polterten über den Boden und schlugen gegen Wände. Schattenorks rasten auf schnellen, breiten Klauenfüßen daher, die schartigen Schwerter hoch erhoben und die Gesichter - wenn man sie überhaupt noch so nennen konnte - grausam verzerrt. Schreie von Zwergen und hastiges Schwertergeklirr wurde in dem Gewimmel aus monströsen Leibern laut und das Zusammensacken eines großen Körpers auf das nasse Pflaster folgte ihm. Beinahe augenblicklich war der Schwarze über Thronn, packte ihn mit der knotigen Klauenhand am Hals und hievte ihn grob in die Höhe, donnerte ihn gegen das wuchtige Felsgestein. Er ächzte und ließ wankend das Schwert fallen. Scheppernd landete es auf dem Boden. Plötzlich war es so, als sei seinem Körper alle Kraft entzogen, und er würde nur noch stehen, weil sein Gegner ihn an die Wand drückte. Unheimliches Zischen und der faulige Atem der Hölle wallten ihm entgegen und ein schauriges Zittern durchlief ihn. „Ich...“
„Schweig!“, zischte der schwarze Reiter bösartig und sein Griff wurde fester und eisiger, erstickender Schmerz und betreffende Taubheit durchliefen seinen Körper in brutalen Wellen. Der Feind riss nun auch den anderen dünnen Arm in die Höhe, knochig und sehnig, wie mit einem dünnen Netz aus verbrannten Adern überzogen, schwarz wie die Nacht und hier und da schimmerten herausragende Knochenteile silbern hervor, von denen sich sachte Hörner erhoben. Und ein langer Dorn am Ende seines lagen, dürren Fingers. Die Kralle blitzte dämonisch im siechenden Licht. „Es ist nicht diese Tage, in denen der Fürst wird fallen!“ Dann rammte er dem Druiden den langen Nagel in die Brust, direkt darunter, wo sein Herz pulsierte, welches nun einen Moment zu Schlagen aufhörte. Es war ein Pfeil giftigen Eises, der ihn durchlief, und der ihn erzittern ließ. Seien Pupillen wurden milchig und er schien auf einmal ausgemergelt und verletzlich, zerstört, verunstaltet und schwach.
Mit einem klagenden Seufzer brach er an der Mauer zusammen, aber die Klaue des anderen drehte sich noch immer in seiner Wunde, und dann riss er sie empor, sodass sie sein Herz zerschnitt. Jedenfalls fast, den kurz vor der Bewegung verwandelte sich ein gehässiges, garstiges Grinsen in eine Ausdruck des Entsetzens. Das Wesen bäumte sich auf, aus seiner rauen Kehle kam ein nach Luft ringendes Gluckern und Gurgeln, die harten Glieder wurden schlaff, der Suchende sackte herab. Erst dann löste sich die große Zwergenaxt aus seinem Genick und Diegest stand da, einen schelmischen Ausdruck auf dem kargen Gesicht. Um ihn herum verteilt standen zwei seiner treusten Pioniere,
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