Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
Vom Netzwerk:
weich und zärtlich sein konnten. Aber vor allem waren es Hände, denen etwas genommen worden war, denn einst verstanden sie es mit Zauber umzugehen. Und nun war alles zunichte, das Leben ging zu Ende, sein Erbe würde wiederum Erbe für seine Nachkommen sein, seine Erben. Sie würden es lernen müssen mit einer fremden Kraft umzugehen, die sie anfangs nicht verstehen würden, doch der dunkle Onkel wird ihnen dabei behilflich sein, er wusste schon längst, was es mit der Hexerei auf sich hatte. Hart und einsilbig seine Antworten, kalt und beherrscht sein Auftreten, unnatürlich stark seine mentale Kraft, weise sein Rat, und zärtlich seine Hand. Der dunkle Onkel wird es wissen... Thronn...
    Nun wich das Leben aus ihm. Nicht sofort, sondern langsam und bestätig, der Sog der Schwärze hüllte ihn ein und seine Augen umwölkten sich in den Farben des Todes, wie Spiegel, Tore in ein anderes Reich, in ein Reich, dass von der Kälte der Nacht geprägt war.
    Die Farbe seines Gesichtes verblasste schon, die schlaffen Züge ermatteten völlig, und übrig blieb einzig und allein eine leblose Hülle, in deren Augen sich die Angst vor dem Kommenden eingenistet hatte... Ja, er wird kommen, der dunkle Mann mit dem Schwert, sie zu vernichten ersuchen. Sein Zeichen wird der Schädel sein, Schädelträger wird er entsenden und die Erben werden fliehen. Und ihre Flucht wird unendlich sein...
    Ich werde sie finden und hinabstürzen in das Reich der Verdammnis!   
    Doch er starb nicht.
    Das Unmöglichste, was er sich vorstellen konnte, war passiert: er war nicht gestorben, dennoch war er bar allen Lebens. Er fragte sich, wie das kommen konnte. Was war mit ihm geschehen? Er war dem Tod nicht abgeneigt, sein Alter war hoch und er wollte endlich die Augen schließen, er wollte endlich ruhen.
    Aber mehr geschah nicht.
    Er war auf einer unerklärlichen Zwischenebene gefangen, die er sich nicht im geringsten hätte vorstellen können. Nicht einmal gedacht hatte er an so etwas. Jedoch war es geschehen und es war ein Gefühl, was er nie gekannt hatte. Es war, als hätte er die Augen geschlossen und würde in eine unendliche Schwärze blicken, und wenn er seinen Körper zu bewegen versuchte, gehorchte nur eine vage Ahnung. In seinem Geiste entstand das Bild, in dem ein alter Mann den Arm hob, oder die Lider öffnete. Es waren verblichene Umrisse vor einer tiefen Dunkelheit und die Farben waren verwischt, wie als hätte jemand Wasser über ein Ölgemälde gegossen. Trostlosigkeit nagte an seinem Herz und er schämte sich, je nur eine Hoffnung an den Himmel oder die Hölle verschwendet zu haben, sondern gestand sich ein, dass der Tod wirklich nur aus Schatten bestand und das er jetzt auch nur noch ein Schatten war. Was für eine Ironie..., dachte er und wäre er noch bei vollem Bewusstsein gewesen, hätte er gelächelt. Und so würde der Schwarze sogar noch im Tod über ihn Macht haben.
    Eisige Krallen hüllten ihn ein, bargen ihn sicher in den Händen, doch er fühlte sich alles andere als geborgen. Er spürte das Eis durch den Stoff seiner dünnen Lederkleidung, wie als wäre es auf seiner Haut. Und er konnte sich ja nicht rühren!
    Verzweiflung kam in ihm auf und verschwand in dem gleichen Moment, in welchem sie gekommen war, verblasste einfach, als sie zum Greifen nah war, löste sich auf, als verzweifelte Finger nach ihr griffen.
    Tränen rangen die eingefallenen Wangen des Mannes herunter und er roch das Salz auf seiner Haut. Wenigstens etwas, was er fühlen konnte, überlegte er unsicher und fühlte sich allein. Die Kralle redete ihm ein, er wäre hier sicher, man könne ihm nichts tun, dies wäre sein Zuhause. Aber kaum hatte dieses düstre Wesen die Worte ausgesprochen, wusste der Alte, das es Lügen waren. Er versuchte sich zu wehren, doch die Klaue sträubte sich und hielt ihn nur noch fester, dunkle Magie webte ihre Bänder um ihn...
    Sein Körper war schmerzerfüllt und er selbst so müde, dass er fast auf der Stelle zusammengebrochen wäre, hätte der Schatten ihn nicht gehalten. In seinem Kopf pochte es, Fluten von feindlicher Magie durchstoben seinen Körper, durchtränkten seine Arme und Gelenke und jagten den Schmerz bis in sein Hirn. Er wollte sich zerreißen, mit einem Mal alles von sich werfen und schlaff zusammensinken, doch sein unheimlicher Kerkermeister hielt ihn, wie er ihn all die Jahre in der kleinen Kammer gehalten hatte. Nun wusste er, was mit jenen passierte, die ausbrechen wollten. Zwar hatte er es geschafft,

Weitere Kostenlose Bücher