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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Macht verfallen! Nie wirst du Rocan für dich gewinnen...!“
    „Schweig!“ Ihre Stimme war plötzlich so laut, schneidend und hallend, dass das Bild seiner Phantasie mit einem mal abbrach und tiefste Schwärze herrschte, die ihn ins Geschehen zurückbrachten... 
     
    Aus dem Kamin verschwand langsam aber sicher die Helligkeit, die Fugen und Ritze der Steine wurden in tiefblaue Schattengetaucht, als die Sonne über ihnen vorübergezogen war und Rocan erwachte. Es war, als ob scharfe Katzenklauen in die wattigen Schichten seines Schlafes fahren würden und ihn aus seinem Trauma reißen. Die wischenden Farben klärten sich vorsichtig und die Schemen und dunklen Umrisse nahmen Gestalt an.
    Er blinzelte.
    Mit dem letzten Wimpernschlag verschwand auch das letzte Ungenaue in seinem Sichtfeld und er sah Männer und Frauen, gekleidet in die Farben des herbstlichen Waldes, die Bogen, Köcher und Pfeile darin trugen. Sie standen da wie Marionetten, denn ihre Bewegungen waren abrupt und meist unberechnet. Nein, diese Menschen wussten nicht, wie man kämpfte. Vermutlich hatte ihnen Arth beigebracht, wie sie mit den Waffen umgehen sollten, doch war dazu sicher nicht viel Zeit geblieben.
    Ein rauer, beißender Geruch stieg ihm in die Nase, es war der Geruch von Rauch und Schwefel, der von einem der zahlreichen Lagerfeuer herwehte, welche die kalten Felsen erwärmten und ihnen einen gemütlichen Schimmer gab. Tatsächlich spürte Rocan keine Kälte, nur das ungute Gefühl von etwas beobachtet zu werden. Vorsichtig drehte er den Kopf unter seiner Decke aus Kuhhäuten herum und sah in das Gesicht des stillen Hochländers, der sich ganz in die Schatten des Raumes zurückgezogen hatte. Dario stand da, bewegungslos, und hatte alles im Auge. Er brauchte nicht einmal den Kopf zu wenden, um zu sehen, was vor sich ging. Er sah einfach nur alles und sein Gesicht war einer zu Stein erstarrten Maske gleich, Schweiß glänzte, angestrahlt von den vielen Feuern, auf seiner Haut. Er hatte sich gegen die von Spinnweben verhangene Mauerwand gelehnt und nahm die Atmosphäre in sich auf, während sein Haupt leicht nach unten geneigt war.
    Über ihnen an der Decke mischte sich die kalte Luft des Abends mit der heizenden Schwüle der Halle, und bald darauf trat Thronn zu ihm heran. „Geht es dir besser?“
    Rocan sah ihn an, betrachtete die hochgewachsene Gestalt einen Augenblick lang und nickte dann. Er sah seinen Onkel das erste mal so, wie er ihn noch nie gesehen hatte, zärtlich und bekümmert. Sogar das vertraute Schimmern war in seine Augen zurückgekehrt. Er wirkte nach diesen Minuten der Ruhe irgendwie menschlicher, die Magie hatte seinen Körper freigegeben, nachdem er sich erneut Kraft durch Schlaf gegönnt hatte. „Die Magie...“, versuchte der junge Elf erneut mit dem Grenzländer ins Gespräch zu kommen und legte den Kopf schief, versuchte ihn verständnisvoll anzublicken. „Ist sie das, für was wir sie halten? Ist sie Teil der körperlichen Vollkommenheit?“
    „Die Magie ist vergänglich, Rocan, so vergänglich wie das Leben.“ Er bewegte sich nicht, nur sein Mund öffnete und schloss sich, brachte Worte hervor, deren Bedeutung wie im Nebel verschwand. Der Rest war wieder kalt und tot geworden, so tot, wie es lange nicht mehr war. „Es ist eine Bürde sie zu beherrschen und jedes Mal, wenn du sie einsetzt, kommst du der Unterwelt ein Stück näher. Es ist wie ein Gesetz, das man nicht aussprechen darf. Und ich verstoße dagegen, indem ich dir davon erzähle.“ Sein Blick, regungslos. Seine Gestalt, groß und schwarz und unergründlich sein Denken. Mit dem Eintritt in den Rat der Druiden war er von der Welt der Normalen entglitten und seine Lösungen auf die Rätsel der Natur waren so, wie sie sein musste. Er tat das, was er für alle als das Beste empfand, er ließ viele sterben, um Einen zu retten, der alle rettet. Es war das Denken derer, welche die Magie besaßen, die Zauberkraft, die nur manchen gegeben ist und die gefährlich und nützlich zugleich ist.
    Rocan starrte den Dunklen an. Thronn hatte sich noch nie so deutlich zu dem geäußert, was er war und warum es so war. Er hatte nach Antwort verlangt und er hatte sie bekommen. Schon viele Male hatte er versucht das Geheimnis zu entlocken, doch der Hexer hatte nie nachgegeben. Doch jetzt, als es kurz vor dem Untergang war, begann sich der undurchsichtige Karrhakteer des anderen zu lichten und sich auf gewisse Weise zu offenbaren. „Warum...?“
    „Weil es an der Zeit

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