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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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ist, Rocan.“ Der dunkle Onkel trat näher an ihn heran. „Es ist Zeit, dir alles zu offenbaren.“ Er starrte ihn eine Weile lang verständnisvoll an, prägte sich den ungläubigen, erschrockenen Blick des anderen genau ein, bevor er weiter sprach. „Es ist dein Erbe, was dich mit der Magie verbindet.“
    Magie.
    Sollte auch er sie endlich erlangen? Sein Erbe... Die Magie war sein Erbe, sein Geburtsrecht und erst jetzt erfuhr er von dieser Sache... Er war benommen, benommen von den vielen Fragen, die ihm in dem Moment durch den Kopf gingen, miteinander rangen wie zwei dunkle Wesen. Alles um ihn herum verschwamm, während seine Augen sich durch alles hindurchzubohren schienen. Lange hatte er davon geträumt Magie zu besitzen, sie einzusetzen, wie es Thronn getan hatte. Und jetzt war es soweit und er konnte es nicht fassen. Seine geheimsten Träume schrieen und stiegen ihm mit samt seinem ganzen Blut in den Kopf. Es dröhnte hinter seiner Stirn und noch immer war er wie gelähmt und er hörte nur noch Regen, Regen auf einer Straße, die von Dunst und Nebel verschleiert war. Dort stand ein Mann, gekleidet in einen einfachen Regenmantel und er war nur ein Schatten, ein Schemen, der sich bewegte.
    „Nicht in mir wohnte die Kraft.“, sagte Warrket dann schließlich und sah den Jungen eindringlich an. Was er ihm jetzt sagen würde, würde seine ganze Zukunft zu Nichte machen. Es war eine Entscheidung, eine Hürde, die er nehmen musste, oder sich einen Pfad suchen, der einfacher verlief, jedoch in keiner Weise seiner Vorstellung entsprach.
    Wieder stieg ein Bild in dem Elfen auf, eine Parodie von Farben, die explodierten und sich über ihn legten, wie Lianen und fleischfressende Pflanzen, ihn drohten zu ersticken, ihn jedoch mit ihrer aufregenden Blütenpracht reizten. Es waren zwei Träume, zwei Visionen, zwei Vorstellungen. Die eine wäre ein Leben in Einsamkeit und Trauer und stetigen Aufgaben und sein Leben würde lang, dafür aber ruhig und wichtig für die Zukunft sein. Die andere wäre die pure Ruhelosigkeit und Zufriedenheit, die sich in überschwänglicher Freude zeigen würde und sie würde nur von kurzer Dauer, dafür aber bedrückend erfüllt sein. Er mochte beide Pfade nicht besonders, doch er musste sich jetzt entscheiden, dass war es sicher, was den Druiden so lange zurückgehalten hatte mit der Wahrheit herauszurücken, die Angst, dass sein Cousin in einen unendlichen Strudel verfallen würde und nie aus dem Sumpf der Entscheidung entsteigen würde können.
    „Sie wurde von Anfang an in dich gelegt, Rocan. Du solltest es sein, der die Welt vor dem völligen Ende bewahrt.“ Er setzte sich neben ihn und lehnte sich gegen die Felsnase, die sich bedrohlich, rau und ausgehöhlt aus dem Naturgestein rechts von ihm erhob. „Lange habe ich über das nachgedacht, als ich es begriffen hatte. Und es hat verborgene Ängste in mir wachgerufen.“ Sein Lachen war eher betrübt als belustigt und grenzte an Verrücktheit, während er sein Haupt zwischen die dürren Beine sinken ließ. Seien Gestalt wirkt jetzt kümmerlich und dünn, schwach und viel zu groß und schwer, um sich richtig auf den Beinen halten zu können. Aufmerksam betrachtete Rocan dieses verbrauchte, bleiche Gesicht, das geprägt von den Problemen der Welt war, gezeichnet von den Problemen Gordolon s. „Und lange Zeit verfiel ich der Ungewissheit und der Gedankenverlorenheit, mein Leben würde trübe und ich niedergeschlagen. Kaum noch trat ich an die Sonne und ich lebte lieber allein. In dieser Zeit las ich viel. Und nach Jahren der Bedrückung trat ich wieder hervor, erhob mich aus den Schatten uns stand da. Ich hatte mich entschieden.“ Sie blickten sich an, und glaubten den Schmerz des anderen genau zu fühlen, der sie ausmergelte. „Es ist schwer zu akzeptieren, wenn es Jahre lang hieß, in einem läge die Hoffnung und man müsse sich absondern, besser und schneller werden als die anderen, besondere Fähigkeiten erlernen und die Probleme einer ganzen Nation auf die eigenen Schultern legen. Und nach diesen langen Jahren, die einen völlig zerstört hatten, bekam man gesagt, dass man sich geirrt hatte, dass doch ein anderer der Erwählte war und seine eigene vergeudete Zeit unwichtig war.“ Er schien betrübt und kraftlos einzuatmen, denn es fiel ihm schwer zu sagen, was er sagen musste, was die anderen nicht mehr sagen konnten. „Sogar der Schatten hatte sich geirrt.“ Ein abfälliges Geräusch entfloh seinen Lippen und Verachtung,

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