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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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König hinterlassen hatte, um keine ungebetenen Geste auf seiner Fährte zu wissen. Stein... Er wiederholte das Wort im Geiste. Tochter... Was war das? Er fügte die Worte zusammen, weil sich die Worte magisch anzuziehen schienen und seine Verwunderung war groß, als sich die Bruchstücke wie längst auseinandergetriebene Magneten wiederfanden. Die steinerne Tochter, eine Statue aus Stein. Nein, er wollte fast laut loslachen, eine Statue. Die Statue. Gänge. Er erinnerte sich und es war ein unerwartetes Wiedererkennen. Die aus Marmor gemeißelte Frau in der Halle, die den Arm wie zum Gruße erhoben hatte, der Abschiedswink.
    „Des Rätsels Lösung!“ Das erste Mal seit Tagen hellten sich seine Züge auf und er klappte das Buch zu. Als er sich aufsetzte, trat der Schatten einige Schritte zurück und legte dann seinen weiten Mantel erneut um Meridian, sodass die Bestie weiterhin gefangen war. Sie durfte keine Behinderung für ihn sein, dachte er und beschwor erneut seine geheimnisvolle Energie herauf, um den Dämon in die Knie zu zwingen.
    Trajan sah auf und sein Gesichtsausdruck war verwegen wie immer. „Hast du gefunden, was du wolltest?“ Er stand am Rande des mit Staub überzogenen Schutthaufens und nur wenige Yard entfernt. So nahe, bemerkte Meridian, denn er hatte den Riesen nicht bemerkt, als er sich ihm genähert hatte. Hatten sich wohl auch andere auf die gleiche Weise genähert? Er rang die Frage herunter und blickte auf den Zwerg, während er sich daran machte das Tagebuch in seinen Rucksack zu verstauen.
    „Das ist nichts für mich!“, sagte jener und legte das Buch beiseite. „Zwerg sind nicht dazu geschaffen die scharfgestochene Runenschrift der Hochländer zu übersetzen!“ Auch er machte sich bereit und Rune sah wieder zu dem hünenhaften Kerl hinüber. Seien Augen blitzten wie immer in diesem geheimnisvollen, wissenden Glanz und der Druidenmantel wirkte wie ein Schutz von innen und außen um ihn herum, sodass das Böse es nicht schaffen konnte, ihn einzunehmen. Bei Trajan war es bereits zu spät. Er hatte gekämpft und verloren, der Dämon die Oberhand übernommen und genau deswegen durfte er bei Rune nicht siegen. Der Breitschultrige würde verenden. Nicht sofort, sondern langsam, aber in naher Zukunft. Zwar wusste der Geist, was sich abspielen würde, doch auch seine Visionen waren nur ungenau und das Ende von Allem lag noch unentdeckt hinter einer Mauer aus Magie und Nacht, die gespickt war mit den eisigen Kristallen der Macht Melwiora s. Die Eisfrau war allgegenwärtig, ihre Spiegel ihre Portale, Torwege und Sichtfenster in eine andere Welt.
    „Die Statue“, begann Rune schließlich und hob leicht das kleine, abgegriffene Taschenbuch in die Höhe, „ist nach den Angaben meines Vaters nicht der Eingang zu den Gängen, sondern der Schlüssel, der die Tür öffnet und uns somit den Weg bereitet.“
    „Den Weg wohin?“, fragte Rykorn und seine Gestalt war schlank und in das Blau des Vorabends gewandet. „Ich bin nicht gewillt, mich lange unter der Stadt aufzuhalten.“ Ein dämonisches Funkeln stand in seinen Augen und auch der Zwerg war wie verändert.
    Er nahm die Streitaxt in beide Hände und umklammerte sie fest, kampfbereit und breitbeinig stand er da in der Rüstung seines Volkes. „Genau, Meridian, wo willst du uns hinführen?“ Die leichte Missgunst in ihren Stimmen war nicht zu überhören, jedoch war es nicht normal. Rune kannte seine Gefährten nicht so. Diese hier waren herzlos, angespannt und ohne jegliches Vertrauen auf die Fähigkeiten des Anderen. Offensichtlich begannen auch sie etwas zu spüren. Und so stand er den Dreien gegenüber, ein Moment des Schweigens entstand, während rasendschnelle Kämpfe in der Luft ausgefochten zu werden schienen. Körperloses Druidenfeuer krachte auf dunkle Wesen und gegen Wände aus Eis und versuchte sie zum Schmelzen zu bringen.
    Verrat!
    Hexenmagie!
    Schattenwesen.
    Rune wollte schreien. Nicht vor Hass, Wut oder Angst, sondern vor Verzweiflung. Er wusste nicht, was er ihnen sagen sollte. Würden sie die Wahrheit verstehen?
    Eis brennt wie Feuer.
    Und Feuer brennt wie Eis.
    Nebel hüllt Gestalten ein, trübe ist der Laternenschein, wo der dunkle Mann ist gegenwärtig.
    Doch durchbricht ein einziges Korn aus Körper, Geist und Seele den feurigen Laternenschein und zerstört mit blauen Bahnen was erschaffen wurde.
    Der Singsang des Dunklen wurde heller, schwoll an zu einem wahren Tenor und aus den Händen barsten Flammen, die

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