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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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einhüllten, was sich dort aufgereiht hatte, dunkle Magie und Geister des kalten Feuers. Und jetzt antwortete Meridian ganz ohne Zwang und ohne zu zögern und seine Stimme war klar und wurde nicht von dem Brausen des Windes eingehüllt, wie die Lügen eines scheuen Redners, dessen Gelächter sich noch lange nach dem Scherz vernehmen lässt. „Wir werden den General der Stadtwache aufsuchen. Und mit seiner Hilfe werden die Zeiten der Unterdrückung und des gesenkten Kopfes verblassen, das Hochland wird aus den kalten Fängen Riagoths gezogen werden und die Welt wird sich in Frieden wenden.“
    Wie mit einem Mal wich das Höhnische aus den Blicken und Gesichtern der anderen und Trajan lächelte, die Arme vor der Brust überschränkt. „So sei es dann, Hochländer.“, sagte er. „Aus unserem Rückzug wurde Kraft und verborgenes Wissen gewonnen. Lasst uns nun aufbrechen, denn es ist die Nacht, deren Geheimnisse uns alle bedrohen.“
    „Ich werde mitgehen Rune.“, erklärte Rykorn und hatte die Stirn wie immer in Falten gelegt, die seinem Gesicht etwas Väterliches gaben. „Soll unsere Freundschaft uns auf ewig binden!“ Er lächelte.
    Der Zwerg murmelte etwas verlegen von Büchern und Rune lächelte. Er bedankte sich bei dem Wesen, dass ihn geholfen hatte, das Böse und den Unglauben aus seinen Freunden zu treiben, bevor sie ganz der Macht Melwiora s zu Füßen gefallen wären.
    Der Nachmittag war heiß und trocken, doch die Winde brachten eine kühle Abwechslung, und graue Dunstschleier hatten sich am Horizont erhoben, überdeckten das Hochland und schützten es vor den Einblicken von Wesen, die höher als die Wolken flogen, und deren alleinige Gegenwart einen ganzen Landstrich hätte auslöschen können. Über der Trisholer Burg lag allerdings ein blassblauer Schemen, der sich in leuchtenden Bahnen als Wetterleuchten über den dunkler werdenden Himmel zog. Und während die Nacht langsam und kühl hereinbrach, erholte sich der Vorfahre Thronn s und seine Gestalt war unscharf und beinahe durchsichtig. Er saß da auf der verzierten Erhöhung eines Dachgiebels und blickte in die Welt hinaus. Tatsächlich würde er nun verschwinden. Die anderen brauchten ihn nicht mehr. Doch er würde ihnen mehrere Male noch erscheinen und mit ihnen in seiner Art reden, er würde ihnen Bilder zeigen, Traumbilder, die von der völligen Zerstörung und der völligen Vernichtung des Landes künden würden. Und dann würde er ihnen das Gegenteil senden. Es würde ihnen zeigen, wie es sein könnte und wie es sein wird, doch sie würden nicht erkennen, welches echt war, denn wer weiß schon, was die Zukunft bringt?

Der schwarze Laurus
     
    11

DIE NACHT
     
    Schatten bohrten sich wie scharfkantige Felskeile in den grauenden Nebel, formlose Gestalten, die zu einem Ganzen zu werden versuchten, doch all ihre Bemühungen waren vergeblich, die dichte Wand aus Wolken und Dunst ließ sie nicht gewähren. Und so fielen ihre Seelen zurück, ein Regen aus kleinen Eiskristallen ging über das Land her, verkrüppelte Äste und Bäume ragten wie groteske Wesen aus der Dunkelheit auf. Ein Mädchen, nein, eine Frau von zierlicher, wunderschöner Gestalt stand da, gewandet in einen Umhang aus schwarzen Leinen und auf ihren Schultern ruhten Polster aus Schnee. „Ein Traum,“, sagte die Frau und ihre Stimme war betörend und bittersüß. „alter Mann. Dein Neffe wird sein Ziel nie erreichen. Schon deshalb nicht, weil der Truppführer sich ganz hat einnehmen lassen. Ohne Wiederstreben ist er meinem Rufe gefolgt und die Laterne musste nicht lange leuchten. Er ist bereits auf dem Weg in den Süden und Trishol verschwindet mehr und mehr aus seinen Gedanken.“
    „Nein...“Es war der alte Mann, der geantwortet hatte. Er saß da in der Ecke, dort wo ihn die Düsternis wie eine wohlige Decke umhüllte und hatte die Arme zum Schutze um sich gelegt. Seine Züge waren verwittert und seine Augen glasig vom vielen Weinen, die Schneeflocken schmolzen sofort, wenn sie seine Haut berührten.
    „Komm zu mir! Schließ dich mir an!“, drängte die junge Frau und ihre Gesten waren ruhig und auffordernd, wie die einer liebenden Mutter, die sich um ihr Kind kümmern wollte. „Zeige mir die Macht des Schattens! Lass mich teilhaben an seiner Magie...“
    „Nein!“, schrie der Mann und seine Stimme wandelte sich zu einem Schluchzen, das tief aus seiner Kehle kam und seien Brust hob und senkte sich mit bizarrer Schnelligkeit und Kraft... „Niemals werde ich deiner

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