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Die Kristallhexe

Titel: Die Kristallhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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sollte er davon erfahren.«
    Das war weit mehr, als Luca sich erhofft hatte. Er löschte die Öllampe und verließ mit seinem Vater die Hütte.

    »Und wie läuft es so bei den Iolair?«, fragte Cedric, während er zwei Kelche mit Wein füllte.
    Jack hob die Schultern. »So langsam sehen sie in mir nicht nur den Reinblütigen, sondern einen Krieger wie sie selbst.« Er nahm einen der Kelche mit einem dankbaren Nicken an und setzte sich an den kleinen Holztisch. »Sie erklären mir nicht mehr alles fünfmal oder behandeln mich wie ein Kind, das mit den Großen Krieg spielen möchte.«
    Cedric nahm seinen Kelch und setzte sich Jack gegenüber. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr mir die Iolair manchmal auf den Keks gehen. Alles wissen sie besser, und wehe, ich kritisiere mal einen von ihnen. Dann führen sie sich auf, als hätte ich ihnen vor den Koffer gemacht.«
    Jack lachte. »Sie können schwierig sein. Ich hatte das Glück, dass ich Deochar zugeteilt worden bin. Er nimmt mich ernst, und ich glaube, er respektiert mich. Vielleicht liegt es daran, dass er ein Mensch ist.«
    »Oder er hat einen nicht ganz so langen Stock im Ar...« Ein Klopfen an der offen stehenden Tür unterbrach ihn. Cedric hob den Kopf. »Ja?«
    »Felix und Luca«, kam die Antwort. »Können wir reinkommen?«
    »Deshalb steht die Tür ja offen.« Cedric war nicht gerade begeistert über die Unterbrechung, aber die Überlebenden hatten ihn zu ihrem Sprecher im Umgang mit den Iolair ernannt, und diese Aufgabe nahm er ernst.
    »Soll ich gehen?«, fragte Jack, als Vater und Sohn eintraten.
    Cedric winkte ab. Dann nickte er den beiden Neuankömmlingen zu. »Setzt euch. Wollt ihr Wein?«
    Luca sah seinen Vater fragend an, aber der schüttelte den Kopf. »Nein danke. Luca hat etwas gesehen. Es ist möglicherweise nichts, aber ich dachte, es sei besser, wenn du davon erfährst.«
    Er nickte seinem Sohn aufmunternd zu. Luca begann zu erzählen, und Cedric hörte ihm zu. Nach einem Moment stellte Jack seinen Weinkelch ab und beugte sich vor. In seinem Gesicht las der Elf Interesse, aber auch Besorgnis.
    »Und das hast du wirklich gesehen?«
    »Ganz bestimmt.«
    »Und Rimmzahn hat den Schattenlord verteidigt?«
    »Ja.« Luca knetete seine Finger. »Es klang so, als wisse er mehr, als er sagte.«
    Nach seinen Worten herrschte einen Moment lang Stille. Cedric strich sich nachdenklich über den Schnauzbart. »Das kann schon sein, aber Rimmzahn ist nicht der Schattenlord, da bin ich mir ganz sicher.«
    »Was macht dich so sicher?«
    »Ich bin einer der Sucher, vergiss das nicht.«
    Jack neigte den Kopf. »Ich bin Cedrics Meinung. Trotzdem finde ich Lucas Beobachtung besorgniserregend. Rimmzahn wird immer mächtiger. Wenn er anfängt, öffentlich positiv über den Schattenlord zu sprechen, wird das die Leute beeinflussen.«
    »Ich verstehe das alles nicht«, sagte Luca. »Wieso macht Rimmzahn das? Der Schattenlord ist ein Ungeheuer so wie ... Darth Vader. Den findet doch keiner toll, sonst gäbe es ja die Rebellen nicht.«
    Er hat recht, dachte Cedric. Niemand, der bei klarem Verstand war, würde sich freiwillig auf die Seite dieses Ungeheuers stellen, außer er erhoffte sich Vorteile davon oder wurde auf irgendeine Weise beeinflusst.
    »Wir kennen seine Gründe nicht«, sagte Jack, »aber dass er welche hat, steht außer Frage. Ein Mann wie Rimmzahn handelt nicht aus dem Bauch heraus. Er verfolgt einen Plan, und das macht ihn gefährlich.«
    »Er ist seit Wochen gefährlich«, entgegnete Cedric. »Dieser Typ ist wie eine Blase unter dem Fuß. Man muss sie aufstechen, wenn man wieder vernünftig laufen will.«
    Luca schien nicht zu verstehen, was er damit sagen wollte, Jack und Felix durchaus. Die beiden Männer sahen sich kurz an, dann fuhr Jack sich durch die Haare.
    »Wir haben schon darüber gesprochen, Cedric«, sagte er. »Keine Gewalt gegen Rimmzahn. Die Schar seiner Anhänger wird ständig größer, und wenn du ihren Guru angreifst, erschaffst du nur einen Märtyrer.«
    Ärger stieg in Cedric auf. Er versuchte, ihn hinunterzuschlucken, aber das fiel ihm schwer. Gerade von Jack, der sich so bereitwillig einer Rebellion angeschlossen hatte, die ihn eigentlich nichts anging, hätte er mehr Mumm erwartet.
    »Wir erschaffen einen Märtyrer«, sagte er betont ruhig, »weil wir verdammt noch mal zu lange gewartet haben. Mit diesem ganzen Mist müssen wir uns nur herumschlagen, weil keiner der Böse sein wollte, weil keiner tun wollte, was hätte getan

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