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Die Kristallwelt der Robina Crux

Die Kristallwelt der Robina Crux

Titel: Die Kristallwelt der Robina Crux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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vor: Ich bin zufrieden, du hast deine Pflicht erfüllt.
    Dann löste Robina den Kontakt von ihrem Helm. Jetzt sendete sie lediglich noch ihre Bioströme unverstärkt; das war die Basis, die allein für die Zukunft in Frage kommen konnte, wenn von einer effektiven Verständigung zwischen ihr und dem Roboter überhaupt die Rede sein sollte.
    Was Robina unternahm, hing im wesentlichen von der Empfindlichkeit der Empfangsanlage der Maschine ab, im Augenblick allerdings auch noch davon, wieweit er ihren Willen bereits akzeptierte.
    Offenbar tat er das nur unzureichend. Als Robina die Kontakte gelöst hatte, begannen seine Lichter deutlicher zu spielen. Entfernung verkürzen! Robina trat einen Schritt näher.
    Der Roboter wich an die Wand zurück.
Robina tat das nächste Schrittchen.
Sein Kopf leuchtete heftiger.
Zögernd verkürzte Robina den Abstand noch mehr.
    Und da war der Widerstand. Es mußte das gleiche Kraftfeld sein, das sie bei der ersten Begegnung in der Kuppel verspürt hatte. Nur, diesmal wandte er es passiv an, als wollte er sagen, bis hierher und keinen Schritt weiter.
    „Gib den Widerstand auf!“ befahl Robina. Zur Probe streckte sie den linken Arm vor. Es war, als berühre sie eine elastische Gummiwand. Nach etwa dreißig Zentimetern wurde der Widerstand so stark, daß er Robinas Kraft überstieg. Wieder spürte Robina große Achtung vor der fremden Technik. Es war schon eigenartig, die Faust in unsichtbaren Gummi zu stecken.
    Robina begriff, daß sie es mit einer Art gerichtetem Schwerefeld zu tun hatte, einem Verfahren, daß die Menschheit noch nicht beherrschte. Die Robina bekannten Gravomotoren arbeiteten der natürlichen Schwerkraft entgegen.
    Sie wußte, daß sie dem Feld des Roboters nichts entgegensetzen konnte außer ihrem Befehl, er möge es abschalten.
    Es schien, als hätte der Roboter Robinas Gedankengang verstanden – aber gegenteilig ausgelegt. Sein Leuchten wurde noch heftiger, und er begann, langsam zunächst, vorzurücken.
    Robina wurde vom Feld berührt. Hektisch befahl sie weiter Zufriedenheit. Sie versuchte zu ihren Geräten zurückzuweichen, fand jedoch den Verbinder der Helmzuleitung nicht sogleich.
    Schon drückte eine elastische Wand sie zur Seite. Hätte sie nicht einen Schritt gemacht, das Feld hätte sie umgeschubst und fortgeschoben. Bevor Robina das Gleichgewicht wiedergefunden hatte, war der Birne zur Tür hinaus.
    Dann saß Robina vor ihrer Apparatur und hatte endlich den Verbinder in der Hand. „Ich schaffe es nicht“, murmelte sie mutlos und schüttelte den Kopf. Ihre freudige Erregung war jäh zusammengebrochen. Einen Augenblick lang dachte sie daran, doch noch zu versuchen, aus den wenigen Anhaltspunkten, die sie hatte – die Schrift der Anderen zu entziffern. Über die Sprache müßte der Maschine besser beizukommen sein! Aber – Robina schüttelte abermals den Kopf – das überstieg bei weitem ihre Fähigkeiten.
    Ganz allmählich wurde sie, indem sie die Ereignisse der vergangenen Stunde überdachte, wieder ein wenig zuversichtlicher. Was habe ich erwartet? Daß wir den Rest des Tages in angeregter Unterhaltung verbringen? Doch wohl nicht! Immerhin habe ich es geschafft, ihn zunächst von seiner Primäraufgabe abzuhalten. Und hätte ich den Verstärker nicht abgeschaltet, säße er jetzt noch in seiner Ecke.
    „Doch, doch, ich habe schon allerhand erreicht fürs erste!“ Robina sprach sich Mut zu. „Am Anfang hielt er sich vor mir verborgen. Später akzeptierte er meine Anwesenheit und ordnete mich als unbedeutend, zumindest aber ungefährlich ein. Und nun unterwirft er sich bereits – zugegeben, nur bedingt – meinem Willen. Das ist doch Kontinuität. Mehr ist in dieser kurzen Zeit wirklich nicht zu erwarten.“
    Robina warf einen Blick auf ihr Programm. Im Grunde genommen war die erste Kontaktnahme planmäßig verlaufen.
    Was pflegte Willfart aus der Spruchkiste zu zitieren? „Die Wiederholung ist die Mutter der Weisheit!“ Ich werde also den Birne noch länger schmoren lassen, mit eingeschaltetem Verstärker.
    Nach einer knappen Stunde tauchte der Roboter erneut auf. Er hatte, wie sich Robina über ihr Empfangsgerät sofort überzeugte, den Sender wieder einmal in Ordnung gebracht.
    Da er alle Anstalten traf, sich regenerierend in seine Ecke zurückzuziehen, sah sich Robina auch nicht veranlaßt, ihr Vorhaben zu ändern. Als er starr verharrte, legte sie ihm erneut das Pseudosignal an. Kopfschüttelnd strich sie über seinen glatten Panzer. „Also,

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