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Die Kristallwelt der Robina Crux

Die Kristallwelt der Robina Crux

Titel: Die Kristallwelt der Robina Crux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Bodens ab, so weit, wie das Licht drang. Und nun meinte sie, deutlich Schürfspuren auszumachen, etwas anderes Auffallendes befand sich nicht in ihrem Gesichtsfeld.
    Endlich gab sie der nerventötenden Warnung nach und trat nach
denklich den Rückweg an.
Ein Tagebau auf Uranpechblende!
    Und mit einem Schlag ließ sich der Zweck des Funkfeuers aufhellen, auf jeden Fall ergaben sich für Robina logische Zusammenhänge. Aber weit wichtiger fand sie die Erkenntnis, daß von den unbekannten Bergleuten weitere Erzvorräte abgebaut werden könnten, schon morgen, in einer Woche… Und die damit verbundene Hoffnung saß tief.
    Beflügelt trat Robina den Rückmarsch an. Und ihre Stimmung hob sich noch, als ein Grat vor ihr im matten Licht einer besonders intensiven Lumineszenzpulsation gegen die Schwärze des Himmels silhouettenhaft hervortrat.

    Eigenartigerweise wirkte Robinas Entdeckung auf das Vorhaben mit dem Roboter hemmend. Es erschien ihr auf einmal gar nicht mehr so wichtig, mit ihm in Kontakt zu kommen. Sie sah erneut das enorme Risiko, stellte sich die Frage, was wäre, wenn sie zum Beispiel seine Biosperre zu hoch bewertete, wenn ein Mißverständnis…
    Es war doch eigentlich schon genug, wenn man sich dem Gedanken hingeben konnte, daß man nur zu warten brauchte, selbst wenn noch ein, zwei Jahre vergingen, bis man abgeholt würde.
    Erst nach und nach gelang es Robina, ihren Optimismus zu dämpfen. Die Lagerstätte mochte längst jegliches Interesse für die Anderen verloren haben, sie würden vielleicht einen unbemannten Frachter schicken oder auf mehr oder weniger zufälligen Routen jedes Jahrhundert einmal vorbeikommen und als Zuladung Erz aufnehmen oder…
    Robina mußte sich eingestehen, daß ihre Chancen nun, da sie das Bergwerk entdeckt hatte, kaum größer geworden waren. Die einzige wirkliche Chance lag für sie im aktiven Handeln, darin, über das Funkfeuer auf sich aufmerksam zu machen, zu versuchen, den Roboter dafür einzusetzen, überhaupt etwas zu versuchen.
    Diese Überlegung trieb Robina am dritten Tag nach ihrem Ausflug zum Birne.
    Noch einmal überdachte sie ihr Programm, dann baute sie ihre Apparatur auf, richtete die Parabolantennen, und mit einem Seufzer erweckte sie den Roboter auf die bekannte Weise zum Leben.
    Robinas erste Aktion sollte gleichzeitig die schwierigste sein: Erst wenn diese mißlang, wollte sie sich zu Kompromissen bereit finden. Sie hatte als erstes vor, in seine Systemaufgabe einzugreifen, an einer Stelle also, von der sie annahm, daß es seine empfindlichste sein mußte, zugleich aber auch die geschützteste.
    Nach dem Erwachen tat der Birne abermals, als sei Robina nicht anwesend. Natürlich mußte er sie wahrgenommen haben, aber offenbar zählte er sie bereits zum Inventar. Seine Erfahrungen vom letztenmal hatte er demnach nicht gespeichert.
    Er wippte, schwebte zur Werkbank, nahm ein Kabel auf und wandte sich zur Tür.
    In diesem Augenblick griff Robina ein. Sie konzentrierte ihre Gedanken und befahl ihm: „Die Situation ist normal, nichts ist kaputt, du kannst dich wieder hinlegen. Hinlegen, ruhen!“
    Schon als der Roboter stockte, frohlockte Robina, aber nur kurz. Dann fühlte sie seinen Widerstand, und für den Bruchteil einer Sekun de, bevor sie den Regler bis zum Anschlag riß, spürte sie seinen Willen: Ich muß! Ich habe einen Auftrag, ich muß gehorchen!
    „Ja, mir!“ schrie Robina, und sie stemmte ihre Gedanken noch fester
gegen sein Programm.
Langsam wich der Birne vor ihr zurück.
    Beinahe tat er Robina leid. Das Kabelende hielt er unschlüssig, und ihr war – natürlich Einbildung! –, als fluoreszierten seine Augen ergeben, als füge er sich in das Unvermeidliche. Robina hütete sich, diese Gedanken zu intensivieren.
    Er hatte seinen Platz erreicht, hielt aber das Kabel umklammert und dachte nicht daran, sich die Versorgungsleitung anzulegen. „So ist's brav“, sagte Robina, „na, siehst du!“ Und langsam drehte sie die Verstärkung zurück. Gleichzeitig wechselte sie plangemäß die Stimmung. Sie sendete jetzt Zufriedenheit und Wohlwollen, eine Bestätigung des Rechtverhaltens der Maschine.
    Robina regelte weiter zurück, warf einen Blick auf die Zuleitungen, die von ihrem Helm in die Verstärkeranlage führten, vergewisserte sich, daß sie die nötige Bewegungsfreiheit haben würde, stand auf und ging auf den Birne zu. Er rührte sich nicht.
    Als sie sich bis auf etwa zwei Meter genähert hatte, blieb sie zunächst stehen. Sie sendete nach wie

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