Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krone von Camelot

Die Krone von Camelot

Titel: Die Krone von Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
Vom Netzwerk:
als die heiße Schande und der unwürdige Zorn auf die Demütigung und der Ekel gegenüber Medrauts glatter Ansprache, die meine Alternativen waren.
    »In der Nacht, ehe diese Verbrechen entdeckt wurden, hat ein Fest stattgefunden«, sagte Medraut und kam endlich zum Ende. »Ich habe es früh verlassen, weil ich verärgert über die Korruption dieser beiden war, und auch, um einen klaren Kopf zu behalten, sollte es während der Abwesenheit meines Herrn irgendwelche Schwierigkeiten geben.«
    »Drück dich deutlicher aus«, sagte Artus, vielleicht zum zwanzigstenmal während Medrauts Rede. Medraut hatte dauernd versucht, in irreführender Weise anzudeuten, Bedwyr und ich hätten Artus’ Sturz geplant. Aber er war jedesmal unterbrochen worden, wenn Artus wissen wollte, was er meinte und welche Beweise er dafür hätte. Da er keine besaß, war er jedesmal gezwungen gewesen, seine Andeutungen wieder zurückzunehmen.
    »Ich wollte auf der Hut bleiben«, sagte Medraut jetzt sofort, »falls während der Abwesenheit meines Herrn irgendwelche Schwierigkeiten auftauchten. Diese Verbrecher hätten sie dadurch, daß sie so mit ihrer verräterischen Liebe beschäftigt waren, vielleicht übersehen können.«
    »Hattest du Grund, bei diesen beiden Personen Nachlässigkeit zu vermuten?«
    »Nein, Herr. Aber ich dachte, es sei möglich, daß sie vielleicht unter den Umständen nachlässig würden.«
    »Aha? Und vielleicht hast du auch gedacht, daß sie in irgendeinem Punkt, bei dem du ihr Gegner warst, nicht vertrauenswürdig wären? Ich glaube, einer deiner Freunde, Herr Llneawc ap Creiddawl, war zu der Zeit gefangengesetzt worden. Man hatte ihn der Majestätsbeleidigung beschuldigt.
    Vielleicht hattest du den Verdacht, es könnte ihm etwas passieren?«
    »Herr, ich bestätige nichts. Und mein Freund Llneawc meinte nur, diese beiden Personen seien Verbrecher, wie die Ereignisse das auch bewiesen haben.«
    »In der Tat. Man berichtete mir, dein Freund hätte mich ebenfalls einen Verbrecher genannt und ein weiteres Mitglied der >Familie<, das meinen Namen verteidigen wollte, in einem Zweikampf getötet.«
    Medraut lächelte, als ob er sich in der Halle für Artus’ Taktlosigkeit entschuldigen müsse. »In der Tat, Herr, von irgendwelchen Beschuldigungen, die er gegen dich vorgebracht haben soll, weiß ich nichts. Was das betrifft, so laß es genug sein, daß ich um das Wohlergehen der Burg während deiner Abwesenheit besorgt war.«
    »Deine Treue ist mir willkommen, Medraut. Du hattest also keine Beweise für weitere Verbrechen und keine Gründe, den Beschuldigten zu mißtrauen?«
    Medraut zögerte. Seine Gelassenheit wurde endlich von einer leisen Andeutung von Zorn angekratzt. Dann, nachdem ihm offenbar klargeworden war, daß seine Andeutungen ihn nirgendwohin brachten, antwortete er schließlich: »Nein.«
    »So«, meinte Artus. »Du hast das Fest früh verlassen - ich glaube, es war nach einem Streit mit Herrn Gwyn.«
    Medrauts Zorn wurde etwas deutlicher. »Ja, Herr.«
    »Aber nach dem Fest bist du an Herrn Gwyn herangetreten und hast ihm von deinem Verdacht gegen Herrn Bedwyr und Lady Gwynhwyfar erzählt.«
    »Ja, Herr.«
    Artus schaute auf die Rolle in seiner Hand, musterte dann wieder Medraut. »In deiner Aussage behauptest du lediglich, daß du die Situation mit einem Freund besprochen hättest, als Herr Gwyn aus der Halle trat und dich wegen deiner Behauptungen herausforderte. Jetzt aber stimmst du mit Herrn Gwyn überein und sagst, du wärst absichtlich an ihn herangetreten. Was hast du nun eigentlich wirklich getan, Medraut?«
    Medraut schaute Artus hart an. Artus blieb ruhig, sein Blick war milde und forschend. Medraut neigte den Kopf. »Ich glaube, ich habe zuerst mit einem Freund gesprochen, Herr, und nachdem ich dann Herrn Gwyn sah, habe ich auch ihn angeredet.«
    »Aha. Und du hast ihm gegenüber angedeutet, daß die Lady Gwynhwyfar bei Bedwyr sei?«
    »Das habe ich, Herr. Gwyn hat das glattweg abgestritten, und ich schlug ihm vor, wir sollten es doch einmal genau feststellen. Wir gingen zuerst zum Haus der Lady Gwynhwyfar und erhielten keine Antwort, als wir an die Tür klopften. Und dann, nachdem wir Herrn Bedwyrs Haus betreten hatten, fanden wir die beiden.« Der Zorn trat plötzlich an die Oberfläche, »eng umschlungen und keuchend auf dem Bett.«
    »So. Und dann hast du sie gefangengenommen?«
    »Ja. Herr Bedwyr hat zuerst versucht, sich uns zu widersetzen, aber die Lady bestand darauf, daß er sich uns

Weitere Kostenlose Bücher