Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krone von Camelot

Die Krone von Camelot

Titel: Die Krone von Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
Vom Netzwerk:
nicht zu denen, die wir losgeschickt hatten, sondern war einer von Artus. Ein Bauer, dessen Bein durch eine Wunde verkrüppelt war, fuhr den Karren, und er war gefüllt von Männern, die größtenteils aus Sanddes Armee stammten. Einer von ihnen war tot, die anderen brauchten sofortige Hilfe. Ich sorgte dafür, daß der Wagen entladen wurde, und fragte den Fahrer aus.
    »Ja, wirklich - wir haben den Ort pünktlich erreicht, edle Dame«, erzählte er mir. Anscheinend hatte er keine Schmerzen, obwohl seine Augen vor Schrecken dunkel waren. »Wir hatten Zeit, Feuer zu machen und uns zu wärmen, ein bißchen zu essen und auszuruhen, ehe der Kaiser kam und uns sagte, wir sollten die Feuer ausmachen. Der Feind tauchte vor Mittag auf, kurz nach dem Kaiser. Wir haben sie angerannt.«
    »Sind sie in die Falle hineinmarschiert?« fragte ich. »Ist Artus bei euch geblieben oder auf der Straße weitergezogen? Wo war die Reiterei?«
    »Ich. das weiß ich nicht. Wir haben sie angerannt, und als wir sie erreichten, da wurde nur noch geschoben und gebrüllt. Es waren Maelgwyns Männer, Bauern wie ich, und keine Krieger. Einer von ihnen hat mit dem Messer auf mich eingestochen, und ich bin gestürzt. Mein Vetter Gwilym ist über mich gesprungen und hat auf sie eingehauen.«
    »Wo waren denn dann die Krieger?«
    Er machte eine vage Handbewegung mit der Rechten. »An der Seite. Es war alles sehr verwirrend, edle Dame, wo die ganze Luft von Speeren blitzte und von allen Seiten gebrüllt wurde und wo die Männer kämpften und schrien. Ich wußte gar nicht, was passierte. Nachdem ich verletzt war, bin ich weggekrabbelt, falls die anderen kämen und mich tottrampelten. Als ich wieder an der Stelle war, wo die Feuer gebrannt hatten, da waren noch andere Verletzte da und einer oder zwei Feiglinge, die weggelaufen waren und da heulten. Jemand sagte mir, ich solle den Wagen nach hier fahren. Ich kann den Wagen auch wieder zurückfahren, wenn du das willst, my Lady. Ich kann nicht mehr laufen, aber fahren kann ich noch.«
    »Du hast alles sehr gut gemacht«, sagte ich ihm und wollte gar nicht mehr hören. »Ruh dich zuerst aus. Wir haben genug Leute, die sich um den Wagen kümmern, und du mußt dir erst dein Bein versorgen lassen.« Ich bezweifelte, daß er noch in der Lage sein würde, den Karren zu fahren, wenn sein Bein untersucht war. Er hatte es so fest abgebunden und in einem solchen Winkel, daß ich annahm, es müsse wohl abgenommen werden.
    Als man ihm in das Haus half, das wir für die Verwundeten vorbereitet hatten, fuhr noch ein Karren heran, diesmal einer von denen, die wir ausgeschickt hatten.
    Ich hatte kaum Zeit, die Männer im Karren zu befragen, denn sie brachten mir eine dringende Forderung nach Brennstoff.
    Es hatte angefangen zu schneien, und die Schlacht hatte noch immer getobt, als sie losgefahren waren. Ein paar der Männer brauchten Ruhe und waren fast erfroren. Ich rannte los, damit die zurückkehrenden Wagen mit Brennstoffen beladen wurden, und als ich zu den Krankenhäusern zurückkehrte, war noch ein Wagen angekommen. Dieser brachte einen ausgebildeten Krieger, ein Mitglied der >Familie<, der ruhig unter den Bauern lag und sie verächtlich anschaute, wenn sie stöhnten. Als sie ihn aus dem Wagen hoben, verzerrte er das Gesicht und biß die Zähne zusammen, aber er gab keinen Laut von sich. Er war so von Blut bedeckt, daß man kaum sehen konnte, wo er verletzt war.
    »Goronwy«, sagte ich, und er blickte zu mir auf. Sein verkrampftes Gesicht entspannte sich ein wenig.
    »Sie haben gesagt, du wärst hier«, flüsterte er. »Gut. Dann werde ich gut versorgt.«
    »So gut wir das können. Wie läuft der Krieg? Nein, sag es mir, wenn du drinnen bist.«
    Im Haus warteten wir darauf, daß der Chirurg mit den anderen fertig war. Goronwy küßte meine Hand. »Kluge Lady, du wußtest immer, daß Medraut ein Verräter ist«, murmelte er. »Der lügnerische Hund, das Wiesel. kaum zu glauben, daß ich ihm einmal vertraut habe.«
    »Er konnte gut lügen«, sagte ich. »Aber was ist passiert? Ist er in die Falle gegangen?«
    »Nein. Soviel Glück hatten wir nicht. Nein, er hat an der Biegung der Straße angehalten und seine Männer eilig auf uns vorbereitet. Er hatte seine - Maelgwyns Armee vor sich, damit sie den ersten Ansturm auffingen, und alle ausgebildeten Männer hinter sich. Dahinter kam die Reiterei. Er wußte schon, was er tat. Wir. hast du es gehört? Nein? Wir hatten unsere Reiterei zurück nach Norden geschickt, in

Weitere Kostenlose Bücher