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Die Krone von Camelot

Die Krone von Camelot

Titel: Die Krone von Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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tausend ausgebildete Krieger.«
    »Und der Kaiser hat auch tausend.«
    »Jetzt sind es etwas weniger. In Gallien hat es Verluste gegeben.«
    »Aber haben sich ihm nicht einige Sachsen angeschlossen?« Sandde drehte sich um und musterte besorgt mein Gesicht. Ich schüttelte den Kopf - die Sachsen würden den Briten in einem britischen Königreich nicht vertrauen.
    »Dann sind die anderen in der Überzahl«, sagte Sandde ernst. Er zwang sich zur Fröhlichkeit. »Trotzdem - die Anzahl an ausgebildeten Kriegern ist doch auf beiden Seiten gleich, oder nicht? Und der Kaiser, das habe ich gehört, ist so daran gewöhnt, mit noch schlechteren Siegeschancen zu kämpfen, daß es ihm fast gleich vorkommen muß.«
    »Artus hat mit viel schlechteren Chancen auf einen Sieg gegen die Sachsen gekämpft, das ist wahr«, sagte ich und begegnete seinem Blick. »Aber die Sachsen verlassen sich gewöhnlich mehr auf halb ausgebildete Bauern und haben fast nie eine ordentliche Reiterei. Einige aus Medrauts Armee waren Mitglieder der >Familie<, und die meisten der anderen Krieger haben an Artus’ Beispiel gelernt. Sie sind fast so geübt wie Artus’ Männer. Diesmal ist es nicht das gleiche wie damals bei den Sachsen. Die Zahlen des Feindes fallen ins Gewicht.«
    »Ach so.« Sandde biß sich auf die Lippen. Dann kam er herüber und setzte sich an das Schreibpult. Er schaute mich noch immer ernst an, und seine Augen wirkten im Lampenlicht sehr blau. »Ich habe noch nie eine Schlacht erlebt«, sagte er mir. »Ich wußte nicht, was ich tat, als ich diese Rebellion gegen Medraut angezettelt habe. Ich wollte nur. Medraut hatte einen meiner Freunde wegen Verrats hinrichten lassen, und ich bewunderte Artus, und niemand tat etwas.
    Aber jetzt erwartet jeder von mir, daß ich ihm sage, was er tun soll, und ich weiß nicht, was ich tun soll. Hochedle Dame.« Er umklammerte plötzlich meine Hand. »Ich weiß, es ist feige, so zu reden, aber du bist wie meine Mutter, die mich verstanden hat. Bitte, entschuldige.«
    Ich nahm seine andere Hand. Er ist noch zu jung dafür, dachte ich, viel zu jung. In der Tat war ich alt genug, um seine Mutter zu sein. »Hab keine Angst«, sagte ich ihm so ruhig, wie ich das wagen konnte. »Du hast deine Männer noch nicht einmal im Stich gelassen, und du wirst sie auch morgen nicht enttäuschen. Unsere Anzahl an Kriegern ist der des Feindes fast gleich. Unsere Sache ist gerechter, und außerdem haben wir den Vorteil, sie zu überraschen. Vertrau Gott unseren Sieg an.«
    Er küßte meine Hände und preßte seine Stirn darauf. »Kaiserin«, flüsterte er, brach dann ab, stand plötzlich auf und befingerte sein Schwert. Er reckte die Schultern und versuchte zu lächeln. »Es wird alles gutgehen!« verkündete er.
    »Ja, wenn Gott gerecht ist«, gab ich zurück. »Und um dich brauche ich mich wenigstens nicht zu fürchten, Sandde. Im Gegenteil - ich glaube, alle in dieser Schlacht werden dich für einen Engel halten, der den Seelen der Toten hilft, und kein Speer wird auf dich geschleudert werden.« Er versuchte zu lächeln, so schwach der Witz auch war. »Also«, fuhr ich fort, »wen sollen wir morgen zuerst wecken?«
    Während ich ihn beobachtete, wie er sich daranmachte, den Marschplan auszuarbeiten, fragte ich mich, ob er wohl noch leben würde, wenn die Sonne das nächstemal unterging, und falls er am Leben blieb, ob er dann noch immer so gerade stehen konnte. Ich fragte mich, ob er wohl blind zurückkommen würde, ohne einen Arm, ein Bein, schreiend auf einer Bahre. Viele würden so zurückkommen, und man würde sie nach Ynys Witrin bringen, denn das war die nächste Stadt am Schlachtfeld, in der wir Befehlsgewalt hatten. Ich dachte an meinen Mann und fragte mich, ob er wohl auch zu mir kommen würde und in welchem Zustand.
    Der größte Teil der Armee stand drei Stunden nach Mitternacht auf, und sie marschierten noch vor der Morgendämmerung hinaus. Sandde ritt an der Spitze, gefolgt von den edlen Kriegern, die sich ihm angeschlossen hatten - es war eine Gruppe, die Medrauts Unterdrückung kleingemacht hatte. Dann kam das einfache Fußvolk, das in Familiengruppen marschierte. Eivlin hatte sich schon von ihrem Mann und dessen Verwandtschaft verabschiedet, und jetzt stand sie neben mir am Tor, schweigend in ihren Mantel gehüllt. Als das letzte Paar Füße an der Mauer vorübergetrampelt war, blieben wir noch eine Weile stehen und starrten hinter den Kriegern her. Wir sahen zu, wie sich die lange Reihe die bleiche

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