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Die Krone von Camelot

Die Krone von Camelot

Titel: Die Krone von Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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verirrten. Und dann wurde mir klar, daß niemand wußte, wo der Kaiser war. Ich ließ sie sich alle an einem Punkt sammeln und dann die Hörner blasen, damit die Nachzügler uns finden konnten. Es kamen viele. Aber vom Kaiser gab es keine Nachricht. Ich. ich hab’ ein paar Männer genommen und ihn gesucht. Viele hatten ihn am Anfang des Angriffs gesehen, aber niemand nach dem Angriff. Wir. vielleicht ist er verwundet. Vielleicht ist er mit einer Gruppe von seinen Männern Maelgwyn gefolgt und kommt später. Morgen können wir auf die Suche gehen.«
    »Ja«, sagte ich nach einem Augenblick. »Sandde, hast du noch Pferde, die vielleicht Karren ziehen könnten? Es müssen viele auf dem Schlachtfeld zurückgeblieben sein, die sterben würden, noch ehe der Morgen kommt - und wenn mein Mann dabei ist. «
    »Die Pferde sind am Ende«, sagte mir Cuall. »Nicht eins von fünfzig könnte noch galoppieren, um sein eigenes Leben zu retten. Aber die, die wir haben, werden wir auch losschicken.«
    »Verzweifle nicht, edle Dame«, sagte Sandde. »Es kann gut sein, daß er unverletzt ist.«
    »Das kann gut sein«, stimmte ich ihm in meiner Betäubung zu.
    Nach langem Schweigen sagte Cuall: »Wir haben nicht genug Platz für alle Männer, my Lady. Welche von den Verwundeten könnten verlegt werden?«
    Ich biß mir auf die Lippen und versuchte zu denken, und dann wurde mir durch den Ausdruck der Hilflosigkeit und Verwirrung auf Sanddes Gesicht klar, daß ich weinte. Ich wischte mir das Gesicht ab und kümmerte mich nicht darum, daß meine Hände noch mehr Blut daraufschmierten. »Ich zeige euch, wer verlegt werden kann«, sagte ich. »Kannst du wegen der Pferde Anweisung geben?«
    Die Arbeit, das Zählen der Namen, ging die ganze Nacht weiter. Als die Sonne sich rosa und wunderschön am nächsten Morgen über dem schneebedeckten Land erhob, lagen die Toten in hohen Stapeln an der Mauer. Aber jetzt waren schon einige der Pferde ausgeruht genug, um wieder an die blutbeschmierten Karren angeschirrt und die Straße hinunter nach Camlann geschickt werden zu können, damit sie die Männer einsammelten, die noch dort waren.
    Unsere Späher berichteten, daß Maelgwyn ein paar Meilen gegen Norden gelagert und einige von seinen eigenen Toten beerdigt hatte, deren es viele gab. Wir schickten ihm einen Boten, der zur Beerdigung der Toten um einen Waffenstillstand bat, und Maelgwyn stimmte sofort zu. Wir schickten auch einen Boten nach Camlann und informierten die Männer, die Medraut zur Bewachung der Burg dagelassen hatte, daß wir es ihnen erlauben würden, Maelgwyn nach Hause, nach Gwynedd, zu folgen, wenn sie Camlann ohne Kampf aufgaben. Die Wachen baten um Erlaubnis, jemanden zu Maelgwyn zu schicken, und wir gestatteten es.
    Nach und nach kehrten die Wagen schwer beladen mit den Leichen zurück. Hinter ihnen trotteten verwirrte Schlachtrösser und genauso viele Ochsen. Die Pferde waren wie die Leichen ihrer Herren schon jetzt auf geheimnisvolle Weise ihres reichverzierten Geschirrs und ihres Schmucks beraubt worden, entweder durch Plünderer während der Nacht oder von den Rettungsmannschaften selbst. Menschen und Tiere wirkten auf einmal unwichtig, gewöhnlich, zerbrochen und entehrt. Ich ließ die Leichen in langen Reihen an der Mauer auslegen, damit die Verwandten sie identifizieren konnten, und immer suchte ich nach einer ganz besonderen Leiche. Aber ich fand sie nicht.
    »Vielleicht hat er während der Nacht auf irgendeinem Bauernhof Schutz gesucht«, sagte Sandde. Ich nickte müde und führte weiter meine Listen.
    Namen. Manche waren Medrauts Gefolgsleute, die Verräter der >Familie< - Männer, die ich gekannt hatte, deren Treue ich mich bemüht hatte zu gewinnen: Iddawg und Constans und Cadarn und die anderen. Es waren auch Krieger aus dem Norden da, die einmal Urien von Rheged oder Ergyriad von Ebrauc gefolgt waren und die jetzt niemals zu ihren Herren und dem anderen Krieg zurückkehren konnten. Es waren Constantius’ Männer dabei, die gestorben waren und ihr Königreich ohne König und in Ruinen zurückgelassen hatten. Und ich fand Mitglieder der >Familie<, viele von ihnen - zu viele. Sie hatten im Herzen der Schlacht gekämpft. Cilydd und Cynddylig, Gwrhyr und Gwythyr ap Greidawl - Gereit ap Erwin, der ausgezeichnete Reiter mit dem geduldigen Lächeln, Gorowny, der immer >der Starke< genannt worden war und der unbeobachtet in der
    Nacht an seiner Wunde gestorben war. Und Cei, der sture, streitsüchtige, treue und mutige, war am

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