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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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zuvor gesehen hatte.
    »Es sah aus wie eine Ratte auf zwei Beinen. Eine große Ratte.«
    Der Anblick der zermahlenen Tiere rief bei Elyra Übelkeit hervor, aber das hielt sie nicht davon ab, den anderen dabei zu helfen, die Kadaver einen nach dem anderen zur Seite zu schieben. Tarlon kam dieser Aufgabe mit dem Blatt seiner Axt nach, aber seine Gedanken waren offensichtlich woanders.
    »Ich glaube, ich habe links im Gang, keine fünf Schritte von der Tür entfernt, einen Plan an der Wand gesehen.« Er streckte sich und schob die letzte Ratte mit dem Fuß zur Seite. »So ein Plan könnte uns auf der Suche nach dem Depot nützlich sein.«
    »Also, ich gehe unter keinen Umständen wieder hinein«, tat Argor entschlossen kund. »Aber habt ihr auch festgestellt, wie die Ratten auf das Feuer reagiert haben?«
    »Ich würde mich nur ungern darauf verlassen«, gab Garret zur Antwort, streckte jedoch bereits seine Hand nach der Fackel aus, und Argor reichte sie ihm.
    »Du willst da wirklich rein?« Elyra sah ihn mit großen Augen an.
    Garret zuckte die Schultern. »Wenn dort wirklich ein Plan ist, dann sollten wir ihn haben. Außerdem halte ich es nicht für sehr sinnvoll, weiterhin blindlings nach dem Depot zu suchen, wenn es für die Suche eventuell genauere Anhaltspunkte gibt.«
    Vorsichtig öffneten sie die Tür zum dritten Mal. Doch außer einem Haufen toter Ratten war im Gang weit und breit nichts zu sehen oder zu hören.
    Der Plan, von dem Tarlon gesprochen hatte, war auf eine Steinplatte graviert, weshalb Tarlon in aller Ruhe ein Stück Pergament und einen Kohlestift aus seiner Tasche herauszog und anfing, ihn abzuzeichnen.
    Garret hielt währenddessen die Fackel nach oben, und Argor stand auf einem Holzstück mit seiner Armbrust bewaffnet hinter der Barrikade. Jedes Mal, wenn tief im Gang ein Scharren zu vernehmen war, zuckten alle außer Tarlon zusammen.
    Aber nichts geschah. Es waren die längsten fünf Minuten in Garrets Leben. Immer wieder glaubte er eine Bewegung im Dunkel des Ganges zu sehen, konnte aber nichts Genaueres entdecken, wenn er die Fackel hob. Auf jeden Fall war er heilfroh, als Tarlon schließlich verkündete, dass er fertig wäre. Beide hatten es ziemlich eilig, wieder über die Barrikade zu klettern und die Tür hinter sich zu schließen.
    Gemeinsam beugten sie sich über den Plan, den Tarlon abgezeichnet und auf einer der Bänke ausgebreitet hatte. Dabei vermieden sie alle tunlichst, in Richtung der toten Ratten zu sehen. Der Schein der Fackel ließ das Blut am Boden vor der Türe schwarz und zugleich lebendig erscheinen. Und so freundlich ihnen der Raum zu Beginn auch erschienen war, so unheimlich war er ihnen nun.
    »Habe ich nicht gesagt, dass das hier kein Labyrinth ist?«, meinte Tarlon. »Seht, hier ist der lange Gang, durch den wir hereingekommen sind und der in diesen Raum führt. Von hier aus gehen, die Eingangstür nicht mitgerechnet, drei weitere Gänge ab. Jeder der drei Gänge führt wiederum zu einem Raum, der genau den gleichen Grundriss aufweist wie der, in dem wir uns zurzeit befinden. Die Räume sind ihrerseits durch einen Gang miteinander verbunden. Darüber hinaus gehen von ihnen wieder jeweils drei Gänge zu weiteren achteckigen Räumen ab. Dann ist Schluss. Mehr ist es nicht. Hier sind wir, dort ist der Raum mit den Ratten. Es ist alles ganz einfach.«
    »Mein Pfeil hat diese Mischung aus einer Ratte und einem Menschen ungefähr dort im Gang getroffen. Danach hat es sich hierhin zurückgezogen«, sagte Garret und deutete mit einem Finger auf einen der achteckigen Räume des Plans.
    Er beugte sich vor. »Wir sollten noch einmal dorthin zurückgehen, aber diesmal, indem wir einen anderen Gang benutzen und dann über den Raum an dessen Ende zum Raum der Ratten und dem nächsten Gang vordringen.«
    »Warum?«, wollte Elyra wissen.
    »Um sie auszuräuchern«, teilte Garret ihr mit.
    »Mit Feuer und Fackeln«, ergänzte Argor. »Die Ratten scheinen das nicht zu mögen.« Er schüttelte sich. »Aber wenn ich ehrlich bin, möchte ich das lieber nicht tun. Ist es denn wirklich nötig?«
    »Das Ding war ungefähr so groß wie ich«, sagte Garret. »Was machen wir, wenn es die Tür von seiner Seite aus öffnet und uns unverhofft überfällt?«
    »Wir könnten einfach gehen«, gab Elyra zu bedenken. »Schließlich sind wir hier nicht im Depot. Das hat uns Ariel ja bereits gesagt.«
    »Ich möchte die Sache einfach zu Ende bringen«, meinte Garret, doch Elyra schüttelte daraufhin nur

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