Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
Vom Netzwerk:
den Kopf, und auch Argor schien nicht überzeugt zu sein.
    Es war Tarlon, der sich auf Garrets Seite stellte. »Tatsache ist, dass wir in der Akademie schon eine Menge Neues erfahren haben und dass wir es uns schlichtweg nicht leisten können, von hier zu verschwinden, ohne zuvor alles gründlich untersucht zu haben. Denn wir wissen nicht, welche Lehren und Weisheiten, die wir später vielleicht noch dringend benötigen, hier auf uns warten.«
    Erneut brachten sie die Barrikade in Stellung, dann öffneten sie eine der anderen Türen, doch der befürchtete Ansturm der Ratten blieb aus. Der Gang war einfach nur leer und staubig. Dennoch schoben sie die Barrikade weiter vor sich her, bis sie den achteckigen Raum am Ende des Ganges erreichten. Dort pausierten sie kurz. Tarlon wischte sich mit einem überraschend sauberen Tuch das Gesicht ab, denn die Barrikade war schwer, und er hatte sie größtenteils so gut wie allein bewegt.
    »Eine gute Nachricht habe ich jedenfalls für uns«, verkündete er, als er sich langsam in dem leeren Raum umsah, sein Tuch wieder ordentlich zusammenlegte und danach in einer seiner vielen Taschen verschwinden ließ. »Die Ratten können wohl doch keine Türen aufmachen.«
    »Bist du dir sicher?«, fragte Elyra hoffnungsvoll und blickte misstrauisch auf die drei anderen Türen des Raums.
    »Schau dir den Boden an«, sagte Tarlon. »Überall liegt Staub. Nur unsere Spuren sind zu sehen. Ansonsten kein Rattenkot, rein gar nichts.«
    Argor legte seinen Kopf nachdenklich zur Seite. »Das müsste die Tür mit dem Gang sein, der zum Raum mit den Ratten führt, nicht wahr?«
    Tarlon faltete den Plan auseinander, warf einen Blick darauf und nickte. »Ja. Er führt zu dem Raum mit den Ratten. Warum?«
    »Und von diesem Raum gehen dann noch drei weitere Gänge ab, die aber in Räumen ohne weitere Ausgänge enden?«
    Tarlon nickte erneut.
    »Wovon leben die Ratten nur? Selbst wenn alle anderen Türen offen wären, würden sie nur zu leeren Räumen führen. Es gibt keinen Ausgang! Wie sind die Tiere also hier hineingekommen, und wieso sind sie nicht schon längst verhungert?« Der Zwerg schüttelte den Kopf. »Mit rechten Dingen geht das jedenfalls nicht zu. Mir ist einfach nicht wohl bei dem Gedanken, dass wir uns mit den Ratten anlegen wollen. Sie können die Türen nicht öffnen, demnach können wir sie doch einfach ignorieren.«
    »Das hatten wir doch schon«, warf Garret ein. »Es geht um das Wissen, das hier möglicherweise noch zu finden ist.«
    Argor nickte. »Das war ein gutes Argument, bevor wir diese Barrikade durch den leeren Gang geschoben haben. Aber bisher haben wir nichts gefunden außer Staub. Keine Bücher oder Schriften, nichts. Die Akademie muss bereits vor vielen Jahrhunderten aufgegeben worden sein. Aber bevor man ging, hat man noch alles sorgfältig ausgeräumt. Ich vermute, dass alles, was sich einst hier befunden hat und von Wert war, nun im Depot auf uns wartet.«
    »Wir werden die Ratten zerstören«, sagte Tarlon in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete. »Wir müssen es sogar tun.«
    »Warum?«, beharrte Argor trotzig. »Lass doch die Ratten Ratten sein!«
    »Ist keinem von euch aufgefallen, dass mit den Hunden, die uns ein zweites Mal angriffen, etwas nicht stimmte?«, fragte Tarlon und sah die Gefährten nacheinander an.
    Garret und Elyra verneinten, aber Argor nickte zögernd.
    »Ja, irgendetwas war da. Du meinst …«
    »Der Hund, den ich ganz am Anfang vor dem Eingang zur Akademie erschlug, hatte einen von Garrets Pfeilen hinter dem Ohr. Er hätte tot sein müssen. Aber er griff mich an, und unter seiner Haut bewegte sich etwas. So etwas ist unnatürlich, und ich vermute, dass dies nur durch Magie möglich ist. Ich denke, dass es hier irgendwo eine Quelle von Magie geben muss, aus der sich sowohl die Ratten wie auch die Hunde speisen. Und genau deshalb müssen wir dort hinein und alle Ratten zerstören.«
    »Das sind nur Vermutungen. Eine lange Kette von Vermutungen«, widersprach Argor. »Was, wenn du dich täuschst?«
    »Dann haben wir immerhin die Welt von etwas Schlechtem befreit«, entgegnete Tarlon bestimmt. »Und das ist, in meinen Augen, ein guter Grund.«
    »Da hast du recht«, stimmte ihm der Zwerg zu und wog seinen Kriegshammer nachdenklich in der Hand. »Vater sagte immer, dass man nicht ohne einen guten Grund kämpfen soll.«
    »Klar hat Tarlon recht«, bestätigte Garret und klopfte mit der flachen Hand auf die Tür. »Also machen wir sie nun auf

Weitere Kostenlose Bücher