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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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Seine beiden Freunde knieten neben ihm und mussten hilflos mit anhören, wie unter der Kraft der Anfälle Sehnen rissen und Knochen brachen. Jedes Mal, wenn solch ein schreckliches Knirschen ertönte, zuckten sie zusammen, und sie konnten doch nichts anderes tun, als ihren Freund zu halten und zu den Göttern zu beten.
     
    Als Elyra mit dem Elfen und seinem Hund zurückkam, hatten Tarlon und Argor die Rattenkadaver in einer Ecke zusammengetragen und möglichst weit weg von Garret zu einem Haufen geschoben. Irgendwie hatte es Tarlon geschafft, ein Stück Holz fest zwischen die Zähne seines Freundes zu klemmen. Es war allerdings schon fast ganz durchgebissen.
    Im Moment jedoch lag Garret still und schweißgebadet auf der Bank. Sein Atem war kaum noch feststellbar.
    Ariel trat an die Bank heran und legte seine Hand auf dessen heiße Stirn, dann schüttelte er sachte den Kopf.
    »Euer Freund befindet sich bereits auf dem Weg zu den Göttern.« Er ließ die Hand sinken und sah den dreien in die ängstlichen Gesichter.
    »Alle Dinge sterben irgendwann einmal. Sogar Bäume, Elfen und Berge. Wenn es also nun einmal sein Schicksal ist, an diesem Tag zu seinen Göttern zu gehen, warum sollte ich dem zuwiderhandeln und eurem Freund helfen?«
    »Garret glaubt nicht an Schicksal«, knurrte der Zwerg. »Und ich auch nicht.«
    Tarlon war sich sicher, dass ihnen der Elf letztendlich helfen würde. Dennoch hatte er dessen Frage erwartet und die Antwort darauf auch schon parat.
    »Und wenn er Euch dafür ein weiteres Jahr seines Lebens dienen würde?«
     
    Als Garret wieder erwachte, fühlte er sich schwach, aber vollkommen ruhig. Das Erste, was er sah, war die lederne Maske des Elfen, der irgendwie bemerkte, dass Garret zu sich gekommen war, und ihn ansah. Wortlos hob er die Hand und zeigte Garret zwei Finger.
    Garret nickte. Er erinnerte sich nur undeutlich an das, was mit ihm geschehen war, dennoch wusste er sofort, was ihm der andere mit seiner Geste zu verstehen gab. Garret richtete sich vorsichtig auf, sah die Erleichterung in den Gesichtern seiner Freunde und wie der Hund des Elfen seinen Kopf zur Seite legte und sie alle anblickte. Da nickte der Elf, ergriff wortlos seinen Packen und drehte sich um. Offensichtlich hatte er auch diesmal nicht die Absicht, länger zu bleiben.
    »Ser Ariel, entschuldigt«, flüsterte Gartet. »Erlaubt Ihr mir zwei Fragen?«
    Der Elf blieb stehen, drehte sich um und legte den Kopf genauso zur Seite, wie es sein Hund kurz zuvor getan hatte. In Garret kam ein Verdacht auf, und er musste unwillkürlich lächeln. Die anderen betrachteten ihn erstaunt.
    »Sagt, Ser Ariel, ist dies das Depot?«
    Der Elf schüttelte den Kopf. »Nein. Das ist, vielmehr das war einst die Akademie der magischen Künste. Ich dachte, ihr wisst das.«
    Der Elf seufzte, als alle daraufhin nur den Kopf schüttelten. »Und deine zweite Frage, Garret Grauvogel?«
    »Wie heißt Euer Hund?«
    Diesmal schien Garret den Elfen mit seiner Frage überrascht zu haben. »Hund«, antwortete er schließlich nach einer kurzen Pause.
    »Das ist nicht besonders einfallsreich!«, stellte Garret fest.
    »Aber äußerst passend«, entgegnete der Elf und ging davon. Der Hund schien Garret zuzuzwinkern, dann sprang auch er auf und trottete seinem Herrn hinterher.
    Eine Weile herrschte Schweigen, bis sich Garret schließlich räusperte und mit krächzender Stimme an die anderen wandte: »Ich habe Hunger. Was gibt es zu essen?«
     
    »Garret?«, fragte ihn Elyra etwas später vorsichtig. »Weißt du, dass du fast gestorben wärst?«
    »Ja«, sagte dieser und tunkte ein Stück Brot in seine Gemüsesuppe.
    »Wie war das?«, wollte sie wissen.
    »Also, da war ein großes Tor, das vor mir aufging. Es war aus Gold, und als es sich öffnete, war da ein helles Licht. Als ich hindurchtrat, standen links und rechts die Götter und lächelten mich an …«
    »Ach du!«, rief Elyra und boxte Garret gegen den Arm. »Kannst du nicht einmal ernst sein?«
    Garret rieb seinen Arm und lächelte. »Schon aus Prinzip nicht. Aber nein, Elyra, ich kann dir nicht sagen, wie es war. Es wurde einfach dunkel um mich, und irgendwann bin ich wieder aufgewacht. Mehr war da nicht.«
    »Es scheint dich im Gegensatz zu uns auch nicht sonderlich beeindruckt zu haben«, grummelte Argor. »Wir dagegen hatten alle große Angst um dich.«
    »Es war fürchterlich«, sagte Elyra leise.
    »Aber jetzt ist es vorbei«, warf Garret ein. »Und ich verstehe nicht, warum ich mir im

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