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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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teilte sie den anderen erfreut mit. »Das heißt, das Biest ist wirklich weg!«
    »Es ist spät geworden«, stellte Tarlon fest und blickte missbilligend zu dem Pferdekadaver hinüber. »Das Pferd ist hinüber. Wir haben hier nichts mehr verloren und sollten zusehen, dass wir den Wald wieder verlassen, bevor die Sonne untergeht. Ich traue diesem Wald nicht. Egal, ob die Vögel singen oder nicht, irgendetwas ist hier nicht in Ordnung. Auf keinen Fall will ich hier übernachten müssen.«
    »Nun«, antwortete Garret, »da wir es eilig haben, sollten wir die alte Handelsstraße nehmen, zumal sie nicht weit entfernt sein kann.«
    Seit ihrer Kinderzeit hatte man sie immer davor gewarnt, in die Nähe der alten Stadt oder der Straße zu kommen. Aber Garret hatte recht. Die alte Handelsstraße würde sie zwar weiterhin durch den Wald und über die alte Zollbrücke führen, ihren Rückweg aber erheblich verkürzen.
    »Auf der Straße können wir die Nacht außerdem durchmarschieren«, fügte er hinzu und steckte seinen Pfeil wieder zurück in den Köcher.
    »Glaubst du wirklich, dass du das Vieh damit hättest verletzen können?«, fragte ihn Argor zweifelnd.
    Garret sah zu ihm hinunter und zuckte die Schultern. »Ich hätte es zumindest versucht!«
     
    »Na, das hätte ich gerne gesehen«, lachte Lamar. »Ein Junge und sein Spielzeugbogen gegen einen roten Drachen.« Der alte Mann lachte ebenfalls und zeigte dabei überraschend weiße Zähne. »Vielleicht hätte er Euch ja überrascht, Eure Exzellenz.«
    »Exzellenz? Warum auf einmal so förmlich?«
    »Weil die nasche leer ist, mein Herr. Und weil mein Vater immer sagte, dass man höflich zu jemandem sein soll, wenn man etwas von ihm haben will.«
    »Ein wohlerzogener Säufer also … warum nicht?« Lamar war mittlerweile besserer Laune, denn die Geschichte fing an, ihn zu interessieren. Er blickte sich nach dem Wirt um, der aber nirgendwo zu sehen war. Nur eine Schankmagd bediente an einem der Nachbartische.
    »Mädchen, noch eine Flasche Wein für meinen Freund hier!«
    Sie nickte mit einem Lächeln und ging davon. »Ich frage mich, wie sie wohl im Bett ist«, sinnierte er, als er ihr hinterhersah.
    »Das werdet Ihr nie herausfinden«, antwortete der alte Mann mit harscher Stimme, worauf ihn Lamar überrascht ansah.
    »Keines unserer Mädchen ist für die Betten von Reisenden!«, erklärte ihm der alte Mann, und es lag Stahl in seiner Stimme. »Wenn Ihr ein Haus der Freuden sucht, so seid Ihr hier am falschen Ort.«
    »Regt Euch nicht auf, alter Mann. Seht, hier kommt auch schon Euer Wein. Ich habe noch nie jemanden belästigt. Wenn die Magd mein Gold oder meine Gesellschaft nicht will, werde ich sie gewiss nicht bedrängen.«
    »So sollte es auch sein«, funkelte der alte Mann, entspannte sich daraufhin aber sofort und nickte zustimmend, als das Mädchen kurz darauf wieder zu ihnen an den Tisch kam.
    »Ihr habt recht, sie sieht gut aus. Genau wie ihre Großmutter vor langer Zeit. « Die Augen des alten Mannes schweiften in die Ferne. »Götter, war das eine Frau …« Er schüttelte den Kopf, dann kehrte sein Blick wieder zu Lamar zurück. »Nun, um auf die Geschichte zurückzukommen …«

 
2
     
    Die Brandschatzung von Lytara
     
    Als die vier Freunde die alte Handelsstraße endlich erreichten, war die Sonne bereits untergegangen. Erleichtert hielten sie einen kurzen Moment inne. Von nun an würden sie schneller vorankommen.
    Die alte Straße war einst von Handwerkern Alt Lytars für die Ewigkeit gebaut worden. Sie hatten die großen Platten aus hellem Stein mit äußerster Präzision verlegt, so dass man selbst heute, nach all der Zeit, mit einer Messerklinge kaum zwischen die Spalte zweier Platten gelangen konnte. Dennoch konnte selbst die alte Handelsstraße auf Dauer nicht gegen die Zeit bestehen, und so hatte die Natur sie im Laufe der Jahre unter einer dicken Schicht von Erde, Moos und Gras begraben. Noch immer verlief ihr Straßenbett jedoch erhöht und gerade und war einwandfrei auszumachen.
    Die Freunde wollten im Dunkeln weitergehen, um den ihnen bedrohlich erscheinenden Wald so schnell wie möglich hinter sich lassen zu können.
    Aber so wie es aussah, waren sie heute nicht die Ersten, die den gleichen Gedanken gehabt hatten. Es war Tarlon, der die Spuren ausmachte.
    »Hm«, meinte er, als er die alte Straße erreichte und stirnrunzelnd auf etwas zu seinen Füßen herabsah. »Argor, würdest du dir das bitte mal ansehen?«
    Der Zwerg kletterte geschickt

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