Die Kundschafter
vorstellen.« Dann warf er einen demonstrativen Blick zu Kav. »Vizelord, Ihr solltet hierbleiben.«
Er wartete nicht auf Kavs unvermeidlichen Einspruch, sondern führte Mitth'raw'nuruodo zu dem kleinen Büro, in dem sie schon vor zwei Tagen gewesen waren. Er drängte den Chiss nach drinnen, verschloss die Tür und stellte wenig überrascht fest, dass Mitth'raw'nuruodo seine Kriegereskorte zurückließ. Der Commander hatte offenbar großes Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten, und er war eindeutig zu dem Schluss gekommen, dass Doriana keine Gefahr für ihn darstellte.
Jedenfalls im Augenblick noch nicht.
Dorianas eigener Holoprojektor war bereits ans Kom-System der Darkvenge angeschlossen. Er gab den Zugangscode ein und bedeutete Mitth'raw'nuruodo, sich auf den Schreibtischstuhl zu setzen. »Mit Ihrem ersten Argument haben Sie vollkommen recht«, begann er und kreuzte im Geist die Finger, dass der riesige Sender des Schachtschiffs tatsächlich imstande sein würde, ein Signal bis zum HoloNetz-System der Republik zu schicken. »Mein wirklicher Name lautet Kinman Doriana, eine Identität, die ich so gut wie möglich vor Vizelord Kavs Besatzung und anderen Verbündeten verborgen habe.«
»Sie spielen also einander entgegengesetzte Rollen?«
Doriana zuckte zusammen »Woher wissen Sie das?«
»Es war offensichtlich«, antwortete Mitth'raw'nuruodo. »Wer also ist Ihr Herr?«
»Mein offizieller, öffentlicher Chef ist der Oberste Kanzler Palpatine, der der Regierung der Republik vorsteht«, sagte Doriana, und die Worte hörten sich selbst für ihn merkwürdig an. Er wagte auch in der Abgeschlossenheit seines eigenen Kopfes kaum, solche Dinge zu denken. Sie laut auszusprechen und auch noch gegenüber einem Fremden, der einer anderen Spezies angehörte, fiel ihm schwer. »Mein wahrer Herr ist ein Sith- Lord namens Darth Sidious.«
»Und ein Sith-Lord ist ...?«
»Eine Person, die sich gegen die Jedi und ihre Beherrschung der Republik stellt.«
»Ah«, sagte Mitth'raw'nuruodo, und ein dünnes Lächeln umspielte seine Lippen. »Ein Machtkampf.«
»In gewisser Weise«, gab Doriana zu. »Aber auf einer ganz anderen Ebene als der, auf der Wesen wie Sie und ich leben. Wichtig ist im Augenblick, dass Lord Sidious Zugang zu Informationsquellen hat, über die die Jedi nicht verfügen.«
»Und was sagen ihm diese Quellen?« Doriana nahm sich zusammen. »Uns steht eine Invasion bevor. Eine massive Angriffsstreitmacht von dunklen Schiffen, schattenhaften Gestalten und Waffen von großer Macht, basierend auf organischer Technologie einer Art, die wir noch nie zuvor gesehen haben. Wir glauben, dass diese >Far Outsiders<, wie wir sie nennen, bereits am Rand der Galaxis Fuß gefasst haben und Spähtrupps ihnen Informationen verschaffen, welche Planeten und Völker sie erobern sollen.«
»Geschichten über geheimnisvolle Eindringlinge sind ebenso praktisch wie schwer zu entkräften«, meinte Mitth'raw'nuruodo. »Warum sagen Sie mir das erst jetzt?«
Doriana nickte zur Tür hin. »Weil Vizelord Kav und seine Kollegen nichts davon wissen. Und auch sonst niemand in der Republik. Noch nicht.«
»Wann wird Darth Sidious es ihnen sagen?«
»Wenn er das Chaos innerhalb der Republik in Ordnung verwandeln konnte«, antwortete Doriana. »Wenn wir eine Armee und eine Flotte aufgestellt haben, die sich dieser Gefahr stellen kann. Es vorher anzukündigen, würde nur zu Panik führen und uns einer Katastrophe aussetzen.«
»Und was hat das alles mit dem Extragalaktischen Flugprojekt zu tun?«
»Wie ich schon sagte, wir glauben, dass die Far Outsiders derzeit noch Informationen sammeln«, erläuterte Doriana. »Bisher gibt es noch kein Anzeichen dafür, dass sie von der Republik wissen.« Er spürte, wie sich seine Kehle zusammenzog. »Nun gut, tatsächlich trifft das nicht vollkommen zu«, verbesserte er sich widerstrebend. »Eine Jedi, ein Wesen namens Vergere, verschwand vor einiger Zeit in dieser Region. Das ist einer der Hintergedanken beim Extragalaktischen Flugprojekt; man will herausfinden, was ihr zugestoßen ist.«
»Aha«, sagte Mitth'raw'nuruodo und nickte. »Und während eine einzelne Gefangene vielleicht Hinweise auf ihre Herkunft geben kann, würde eine ganze Schiffsladung diesem Feind alles liefern, was er für eine erfolgreiche Invasion braucht.«
»Genau«, sagte Doriana. »Nicht zu reden von all den Daten und der Technologie, die sie erforschen könnten. Wenn das Extragalaktische Flugprojekt aus Versehen auf ihren
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