Die Kundschafter
befinden sich im Computer des Schiffes, in dem ich hier eintraf.«
»Und woher wusstest du, wo und wie du uns finden würdest?«
Car'das nahm allen Mut zusammen. Ich werde alles tun, was notwendig ist, hatte Thrawn einmal gesagt, um jene zu schützen, die sich auf mich verlassen. »Euer Eminenz«, antwortete er, »ich befand mich an Bord des Chiss-Kreuzers, der Eure Streitmacht hier während der Eroberungsschlacht vor fünf Wochen angriff.«
Tödliche Stille breitete sich im Thronsaal aus. Car'das wartete und war sich unangenehm der Soldaten in ihren Rüstungen bewusst, die um ihn herumstanden. »Ihr habt eines unserer Schiffsnetze gestohlen«, stellte der Miskara schließlich fest.
»Der Commander der Chiss-Streitmacht hat das getan, ja«, erwiderte Car'das. »Wie ich schon sagte, ich war sein Gefangener und hatte keinen Anteil an dem Angriff.«
»Wo befindet sich dieser Commander jetzt?«
»Das weiß ich nicht genau. Aber die Basis, auf der man mein Schiff und meine Begleiter festhält, steht unter seinem Kommando. Wohin er auch reist, er wird dorthin zurückkehren.«
Der Miskara lächelte. »Du willst also deine Begleiter und etwas von unseren eigenen Schätzen gegen nichts weiter als eine Gelegenheit zur Rache eintauschen?«
Das war, dachte Car'das nervös, keine sehr erfolgverheißende Art, es auszudrücken. »Ihr würdet auch Euer Schiff zurückerhalten.«
»Nein«, antwortete der Miskara mit fester Stimme. »Das genügt nicht.«
Car'das spürte, wie sich seine Kehle zusammenzog. »Euer Eminenz, ich flehe Euch ... «
»Kein Flehen!«, fauchte der Miskara. »Larven flehen. Untergebene flehen. Nicht Wesen, die mit den Vagaari sprechen und Handel abschließen wollen. Wenn du willst, dass wir dir und deinen Begleitern helfen, musst du mir mehr anbieten.«
»Aber ich habe nichts weiter, Euer Eminenz«, protestierte Car'das, und seine Stimme begann zu zittern. Nein, das durfte einfach nicht sein! Die Vagaari mussten sich auf den Handel einlassen! »Ich schwöre es Euch.«
»Und was ist mit dem da?«, fragte der Miskara und zeigte über Car'das' Schulter hinweg.
Car'das drehte sich um. Irgendwann während des Gesprächs hatte jemand vier große Kisten hereingebracht; zwei davon waren höher als er, die anderen reichten nur bis zu seiner Taille. »Das verstehe ich nicht«, sagte er stirnrunzelnd. »Was ist das?«
»Sie befanden sich an Bord deines Schiffs«, sagte der Miskara misstrauisch. »Willst du etwa behaupten, du wusstest das nicht?«
»Ja, Euer Eminenz«, erklärte Car'das, der nun überhaupt nicht mehr wusste, was er tun sollte. Was hatte Thrawn auf diesem Shuttle aufbewahrt? »Ich habe das Schiff gestohlen, um Euch um Hilfe bitten zu können. Ich habe mich nicht vorher umgesehen, ob sich irgendetwas an Bord befand.«
»Dann tu es jetzt«, befahl der Miskara. »Öffne die Kisten und sag mir, was du siehst.«
Vorsichtig, denn er erwartete halb, dass man ihm in den Rücken schießen würde, ging Car'das zu den Kisten. Die Vagaari hatten sie selbstverständlich bereits geöffnet und nur lose wieder verschlossen. Er öffnete eine der kleineren Kisten.
Und hielt den Atem an. Drinnen, fein säuberlich gefaltet, die Arme um die Knie geschlungen, befanden sich zwei Kampfdroiden der Handelsföderation.
»Erkennst du, was das ist?«, fragte der Miskara.
»Ja, Euer Eminenz«, bestätigte Car'das. Plötzlich verstand er. »Das sind Kampfdroiden, wie sie von einer Spezies in unserer Region des Raums benutzt werden. Der Commander hat auch eine Streitmacht dieser Gruppe angegriffen; das muss ein Teil seiner Beute sein.«
»Was sind >Droiden«
»Mechanische Diener«, sagte Car'das. Thrawn hatte also recht gehabt: Man kannte in diesem Teil des Raums keine Droiden. Zumindest die Spezies nicht, denen die Vagaari bisher begegnet waren. »Einige agieren von selbst, andere brauchen einen Zentralcomputer, der ihnen Anweisungen erteilt.«
»Zeig mir, wie sie funktionieren.«
Car'das wandte sich wieder der Kiste zu und spähte hinein. Er entdeckte keine Steuerung oder Programmierkonsole. »Ich kann die dazu notwendige Ausrüstung nicht finden«, sagte er, ging zu der anderen kleinen Kiste und öffnete sie. Sie enthielt zwei weitere Kampfdroiden, aber wieder keine Steuerung. In den beiden größeren Kisten befand sich jeweils einer der noch tödlicheren Droideka-Zerstörerdroiden, aber immer noch keine Steuerung. »Es tut mir leid, Euer Eminenz, aber ohne die richtige Ausrüstung kann ich sie nicht einmal
Weitere Kostenlose Bücher