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Die Kundschafter

Die Kundschafter

Titel: Die Kundschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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über das Schiff wusste. Er wollte auf keinen Fall, dass Admiralin Ar'alani, wenn er gerade starten wollte, ins Shuttle gestürmt kam und sah, wie er an den falschen Schaltern herumnestelte.
    Sich Ar'alanis Kopie der Navigationsdaten der Springhawk zu verschaffen war ein wenig schwieriger. Am Ende lieferte Thrawn selbst die Möglichkeit dazu, als er Ar'alani und Thrass am zweiten Abend zu einem offiziellen Essen einlud. Der Zylinder, den die Admiralin Car'das gezeigt hatte, lag zwischen ähnlichen Röhren voller Daten, die sie beim Schlachtfeld aufgezeichnet hatte, und es kostete ihn ein paar angespannte Minuten, den richtigen ausfindig zu machen.
    Und damit waren seine Vorbereitungen beendet.
    An diesem Abend ging er früh zu Bett, aber er verbrachte den größten Teil der Nacht damit, zu grübeln und sich Sorgen zu machen, und wenn er kurz eindöste, ließen ihn Albträumen immer gleich wieder aufschrecken. Er wusste, dass die Ruhe der letzten paar Tage ein Ende finden würde wie die unheimliche Stille vor dem Ausbruch eines schrecklichen Unwetters.
    Und am Vormittag des dritten Tages geschah es.

    »Nein«, sagte Car'das mit fester Stimme und sah Ar'alani so ruhig er konnte in die glühenden Augen. »Wir sind keine Spione. Nicht für die Republik und auch für niemanden sonst.«
    »Was genau hat Commander Mitth'raw'nuruodo dann gemeint, als er Sie der Spionage bezichtigte?«, erwiderte die Admiralin »Und streiten Sie es nicht ab. Ich habe beeidete Aussagen der beiden Krieger, die zu diesem Zeitpunkt anwesend waren.«
    »Ich streite es nicht ab.« Car'das warf Thrass einen raschen Blick zu. Der Syndic stand schweigend ein paar Schritte hinter Ar'alani und sah noch unversöhnlicher aus als die Admiralin. Vielleicht wusste er besser als sie, was die Anklage, Spionen Zuflucht zugewähren, für die Karriere seines Bruders bedeutete. »Aber ich kann es nicht erklären. Vielleicht hat er versucht, die Offiziere von der Handelsföderation zu verwirren.«
    »Offiziere, die seitdem verschwunden sind«, stellte Ar'alani spitz fest. »Zusammen mit einem offensichtlich vollkommen intakten fremden Kriegsschiff.«
    »Darüber weiß ich ebenso wenig«, sagte Car'das. »Ich kann nur noch einmal wiederholen, was ich Ihnen bereits gesagt habe: Wir sind Kaufleute, die sich nach einem Unfall mit ihrem Hyperantrieb verirrt haben. Fragen Sie den Rest meiner Besatzung, wenn Sie mir nicht glauben.«
    »Oh, das werde ich«, versicherte Ar'alani. »In der Zwischenzeit werden Sie in Ihrem Raum bleiben. Sie können gehen.«
    Einen Moment war Car'das versucht, sie daran zu erinnern, dass er immer noch Thrawns Autorität unterstand, nicht der ihren, und sie ihm nicht einfach Befehle geben konnte. Aber das dauerte nur einen Moment. Dann drehte er sich um und stolzierte aus dem Raum.
    Aber er kehrte nicht in sein Quartier zurück. Die Chiss-Krieger waren daran gewöhnt, dass er sich überall auf der Basis frei bewegte, und er hatte nicht den Eindruck, dass Ar'alani gegenteilige offizielle Erklärungen geben würde, bevor sie auch Quennto und Maris verhört hatte.
    So lange hatte er also Zeit zu fliehen.
    Der Shuttle stand immer noch am gleichen Platz wie am Vortag. Ein paar Chiss arbeiteten in diesem Bereich, aber die Zeit für Heimlichkeiten war ohnehin vorbei. Car'das bewegte sich, als gehörte der Hangar ihm, stieg in den Shuttle, schloss das Schott und ging ins Cockpit.
    Das Schiff war ein ziviles Modell, das erheblich schneller und einfacher zu starten war als ein Militärschiff. Innerhalb von fünf Minuten hatte er die Systeme hochgefahren. Fünf Minuten später hatte er sich von den Dockklemmen gelöst und flog vorsichtig den Tunnel entlang.
    Niemand folgte ihm. Er sah sich um, als er den offenen Raum erreichte, und erwartete halb, im Schatten eines der anderen Asteroiden das intakte Schiff der Handelsföderation lauern zu sehen. Aber er konnte es nirgends entdecken.
    Es war ohnehin egal. Er wusste, wohin er wollte, und es gab niemanden mehr, der ihn aufhalten konnte. Er brachte den Shuttle auf den richtigen Kurs, schaltete den Hyperantrieb ein und ging zur Lichtgeschwindigkeit über. Wenn er die Navigationsdaten der Springhawk richtig einprogrammiert hatte, würde er in dem System rauskommen, in dem er, Thrawn und Maris vor fünf Wochen Zeugen des Angriffs der Vagaari geworden waren, und mit einigem Glück würde dieser Eroberungsfeldzug inzwischen vorüber sein.
    Und wenn er noch mehr Glück hatte, würden sich die Vagaari immer noch

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