Die Kundschafter
Extragalaktisches Flugprojekt, ich erwarte Ihre Entscheidung.«
Durch den hallenden, kreischenden Nebel der letzten Gedanken von Sterbenden, durch Explosionen und Schutt und das ferne Stöhnen von Verwundeten erkannte Lorana, dass sie ebenfalls im Sterben lag.
Sie nahm an, dass sie ersticken würde, als sie bemerkte, dass ihre Lunge schwer arbeitete, aber kaum Luft aufnehmen konnte. Sie versuchte, sich zu bewegen, aber ihre Beine schienen irgendwie eingeklemmt zu sein. Sie versuchte, sich mit der Macht zu verbinden, aber bei den Todesschmerzen der Vagaa- ri, zu denen sich nun noch die viel näheren Tode auf ihrem eigenen Schiff gesellten, konnte sie sich einfach nicht konzentrieren.
Etwas Kaltes, Metallisches schloss sich um ihr Handgelenk.
Sie öffnete die Augen und sah, dass ein Wartungsdroide an ihrem Arm zerrte. »Was machst du denn da?«, krächzte sie. Es überraschte sie, dass sie auch noch Luft genug hatte, um sprechen zu können. Schließlich versuchte sie, tief einzuatmen.
Und spürte willkommene Kühle, als tatsächlich Sauerstoff in ihre Lunge drang. Sie blinzelte etwas von dem Nebel weg und spähte durch den wirbelnden Schutt. Die Decke über ihr hatte einen lang gezogenen, zerklüfteten Riss - zweifellos der Grund für den plötzlichen Druckverlust in der Waffenkontrollkammer. Über den Riss erstreckten sich ein Dutzend verzogene Metallplatten, die aussahen, als wären sie von den Wänden weggerissen oder -geschossen worden. Ein halbes Dutzend kleiner Metallarbeitsdroiden kletterte darauf herum und füllte die Luft mit Funkenwolken, während sie die Platten rasch über dem Riss festschweißten.
Halb auf der anderen Seite des Raums, die Arme zur Decke ausgestreckt, weil er die Macht nutzte, um die noch nicht festgeschweißten Platten an Ort und Stelle zu halten, stand Ma'Ning.
Lorana konnte nicht viel von ihm sehen, da der Schutt im Kontrollraum ihr teilweise den Blick verstellte. Aber sie sah genug, dass es ihr den Magen umdrehte. Ma'Ning musste die volle Wucht einer der Lasersalven abbekommen haben und war von einer Menge Schrapnells getroffen worden.
»Meister Ma'Ning«, keuchte sie und versuchte aufzustehen. Aber ihre Beine weigerten sich immer noch zu funktionieren.
»Nein, nicht«, sagte Ma'Ning. Seine Stimme klang angestrengt, aber sie hatte immer noch die volle Autorität eines Jedi-Meisters. »Für mich ist es zu spät.«
»Für ...« Lorana brach ab, von plötzlichem Entsetzen erfasst. Der Angriff und die Tatsache, dass sie beinahe erstickt wäre, hatten sie vollkommen die Verbindung zu dem Kampfgeflecht verlieren lassen, das den Vagaari-Angriff so erfolgreich blockiert hatte.
Als sie nun versuchte, die anderen wiederzufinden, stellte sie fest, dass das Geflecht sich nahezu vollständig aufgelöst hatte.
»Nein«, flüsterte sie. Aber sie hatte sich nicht geirrt. Als ihre Angreifer auf die Waffenbatterien geschossen hatten, hatten sie wissentlich oder unwissentlich auch auf die Jedi gefeuert.
Und mit Ausnahme von einem oder zwei Betäubten und Bewusstlosen waren sie tot.
Alle.
»Ich hätte ... früher versuchen sollen ... ihn aufzuhalten«, murmelte Ma'Ning, dessen Stimme schwächer wurde, weil seine Kraft dahinschwand. »Aber er war ... ein Jedi-Meister ... ein Jedi-Meister ... «
Mit einiger Anstrengung schob Lorana das lähmende Entsetzen von sich. »Nicht reden«, sagte sie und versuchte wieder, sich zu bewegen. »Lasst mich Euch helfen.«
»Nein«, sagte Ma'Ning. »Zu spät ... für mich. Aber nicht ... für andere.« Er machte eine Geste in ihre Richtung, und der verbogene Träger, unter dem ihre Beine begraben waren, hob sich ein paar Millimeter und rollte scheppernd weg. »Ihr könnt ... ihnen helfen ...«
»Aber ich kann Euch nicht allein lassen«, protestierte Lorana. Wieder versuchte sie aufzustehen, und diesmal hatte sie Erfolg.
»Ihr könnt mir ... nicht mehr helfen«, sagte Ma'Ning tieftraurig. »Geht. Helft denen ... denen Ihr noch ... helfen könnt.«
»Aber ... «
»Nein!«, zischte Ma'Ning, und sein Gesicht verzog sich in einem plötzlichen Krampf. »Ihr seid ... Jedi ... Eid geschworen ... anderen zu helfen ... Geht... geht.«
Lorana schluckte. »Ja, Meister. Ich ... « Sie brach ab, suchte nach den richtigen Worten. Aber es gab keine.
Vielleicht konnte auch Ma'Ning keine finden. »Lebt wohl ... Jedi Jinzler«, sagte er einfach, ein geisterhaftes Lächeln auf den Lippen.
»Lebt wohl, Meister Ma'Ning.«
Ma'Nings Lächeln verschwand, und er wandte den
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