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Die Kundschafter

Die Kundschafter

Titel: Die Kundschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Schaltpult. Auf das Schaltpult und den Schalter mit dem roten Rand.
    Es hatte vielleicht gar nichts zu bedeuten. Aber es war alles, was er hatte. Er schob sich an den Besatzungsmitgliedern vorbei, die ihm im Weg standen, klappte die Abdeckung auf und drückte den Schalter.

    Die Droiden-Sternenjäger brachen ihren erfolgreichen Angriff gegen die Kriegsschiffe der Vagaari abrupt ab und flohen. Car'das sah stirnrunzelnd zu und drückte das Fernglas fester an die Augen. Ein beträchtlicher Teil der Vagaari-Flotte war immer noch unbeschädigt, und diese überlebenden Schiffe versuchten verzweifelt, sich aus Thrawns Schwerkraftprojektor-Feld zu befreien. Aber alle Sternenjäger flogen davon. Waren ihre Treibstofftanks bereits leer?
    Ihm stockte der Atem. Nein, die Sternenjäger flohen nicht vor den Vagaari. Sie flogen auf das Extragalaktische Flugprojekt zu.
    Er starrte immer noch ungläubig hin, als die erste Welle zuschlug.
    Sie griffen nicht einfach an, schossen mit Lasergeschützen oder setzten Energietorpedos ab. Sie trafen die Dreadnaughts buchstäblich, krachten mit Höchstgeschwindigkeit gegen sie, und die Wucht ihres Aufpralls ließ sie sofort in einem hellen Aufleuchten explodieren. Die zweite Welle tat das Gleiche, und diese Gruppe traf andere Bereiche der Dreadnaughts als die erste. Durch den Rauch und den Schutt kamen eine dritte und vierte Welle, und diese Gruppen ergossen nun Laserfeuer und Energietorpedos auf die bereits beschädigten Waffenbatterien und Schildgeneratoren.
    Und mit einem Schaudern verstand Car'das plötzlich. Die ersten beiden Wellen von Sternenjägern hatten nicht versucht, die dicken Rüstungsplatten der Dreadnaughts zu durchdringen. Ihr Ziel hatte nur darin bestanden, an besonderen Punkten Schäden zu verursachen.
    Den Punkten, an denen sich tiefer drinnen in den Schiffen Drucktüren befanden.
    Da diese Türen funktionsunfähig oder verzogen genug waren, um nicht mehr richtig zu schließen, öffnete der Rest der Sternenjäger die Dreadnaughts zum Raum.

    Mehr Schuttwolken erhoben sich von den Flanken des Flugprojekts, als die Sternenjäger durch die Schiffsrümpfe schossen und neue Wellen des Todes durch die äußeren Bereiche der Dreadnaughts brechen ließen.
    Aber bei allen Auswirkungen, die der Angriff haben mochte, bemerkte C'baoth nicht einmal, was geschah. Seine Miene blieb so unbeweglich wie ein Ambossstein. Seine Augen starrten ohne zu blinzeln leidenschaftlich hinüber zur Brücke der Springhawk.
    Und Mitth'raw'nuruodo lag immer noch im Sterben.
    Doriana ballte hilflos die Hände zu Fäusten. Es war also vorbei. Wenn dieser zweite Angriff C'baoth nicht getötet hatte, dann lag das daran, dass er sich zu weit entfernt von dem Vakuum aufhielt, das alles Leben in den äußeren Bereichen der Dreadnaughts ausgelöscht hatte. Obwohl die Schotts und Drucktüren in den inneren Bereichen des Schiffs nicht so massiv waren, würden selbst Droiden-Stemenjäger diesen Irrgarten von Decks und Abteilungen nicht schnell genug durchforsten können, um ihn rechtzeitig zu finden.
    Dann bemerkte Doriana eine seltsame Formation, die vor der Kuppel in Sicht kam: zwei Sternenjäger, die dicht nebeneinanderher flogen und einen dicken Zylinder zwischen sich trugen. Und es gab nicht nur dieses eine Paar, sah Doriana nun, sondern zehn von ihnen, die mit Höchstgeschwindigkeit auf das Flugprojekt zuhielten.
    Er erinnerte sich daran, dass Kav diese Idee von Mitth'raw'nuruodo erwähnt und verächtlich abgetan hatte, weil er die Zylinder für nutzlose Treibstofftanks hielt. Stirnrunzelnd sah Doriana zu, wie die Sternenjägerpaare einzeln oder zu zweit durch die frisch aufgerissenen Löcher in den Rümpfen der Dreadnaughts drangen und in den Schiffen verschwanden.
    Einen Augenblick passierte überhaupt nichts. Dann stieg plötzlich hellblauer Dunst aus den Öffnungen, beinahe unsichtbar in den Trümmerwolken.
    Und mit einem lauten Keuchen sackte Mitth'raw'nuruodo nach vorn gegen die Konsole.
    »Commander?«, sagte Doriana und versuchte, an den Besatzungsmitgliedern vorbeizuspähen.
    »Es ... geht mir ... gut ...«, keuchte der Chiss und rieb sich mit einer Hand den Hals, während er die Helfer mit der anderen wegwinkte.
    »Ich glaube, sie haben ihn erwischt«, sagte Doriana mit einem Blick aufs Kom-Display. C'baoth war nicht mehr zu sehen. »Ich denke, C'baoth ist tot.«
    »Ja«, bestätigte Mitth'raw'nuruodo mit leiser Stimme. »Sie sind ... alle tot ...«
    Doriana wurde von einem seltsamen Gefühl befallen.

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