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Die Kundschafter

Die Kundschafter

Titel: Die Kundschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Beobachtungsblasen. Vielleicht ein Teil des Navigationssystems?«
    »Oder Kabinenfenster«, sagte Maris mit plötzlich angespannter Stimme. »Könnte es ein Passagierschiff sein?«
    »Was? Mit vier Gruppen von Raketenwerfern?«, widersprach Quennto. »Wohl kaum.«
    Der Steuermann manövrierte die Springhawk neben das feindliche Schiff, kompensierte dabei beinahe beiläufig dessen träge Versuche, sich weiter zu entfernen, und blieb am Rumpf des anderen kleben. Es gab ein paar kurze dumpfe Schläge, als Magneten eingeschaltet wurden, und Thrawn gab auf seinem Schaltpult etwas ein. »Ch'tra«, rief er.
    »>Los<«, übersetzte Car'das. »Sieht aus, als würden wir entern.«
    Der Commander erhob sich aus seinem Sessel und drehte sich um. »Ich muss mich entschuldigen«, sagte er auf Sy Bisti und ging auf die drei Menschen zu. »Ich hatte nicht vor, Sie so in Gefahr zu bringen. Aber dann ergab sich diese Gelegenheit, und ich musste sie nutzen.«
    »Schon gut, Commander«, versicherte Car'das. »Scheint nicht so, als wären wir wirklich in großer Gefahr gewesen.«
    »Ja, das wissen wir zumindest jetzt.« Thrawn ging zu einer Reihe von Wandspinden, öffnete einen und holte einen gepanzerten Schutzanzug heraus. »Ihr Quartier befindet sich zu nahe am Enterbereich, also muss ich Sie bitten hierzubleiben, bis wir zurückkommen.«
    »Sie gehen selbst mit?«, fragte Maris stirnrunzelnd.
    »Ich befehlige diese Krieger«, sagte Thrawn und stieg mit sicheren, geübten Bewegungen in den Schutzanzug. »Damit besteht ein Teil meiner Pflicht darin, die Gefahr mit ihnen zu teilen.«
    Maris warf Quennto einen Seitenblick zu und sah dann wieder Thrawn an. »Seien Sie vorsichtig«, bat sie beinahe verlegen.
    Thrawn bedachte sie mit einem kleinen Lächeln. »Keine Sorge«, sagte er. Er schloss das letzte Siegel und nahm einen Helm und eine große Handfeuerwaffe aus dem Spind. »Das Schiff hat wahrscheinlich viel zu wenig Besatzung, und Chiss-Krieger sind die Besten. Ich bin bald wieder da.«
    Car'das hatte sich zu Anfang gewundert, wieso sich sonst niemand von der Brückenbesatzung Thrawn angeschlossen hatte, doch durch die offene Tür konnten sie hören, dass sich noch mehr Krieger auf dem Schiff aufhielten, und ihm wurde bald klar, dass diese Leute nicht einfach dasaßen und warteten, sondern aktiv einer neuen Aufgabe nachgingen.
    Erst als es ruhiger wurde, gelang es ihm, ein paar Wortfetzen aneinanderzureihen und herauszufinden, wobei es bei dieser Aufgabe ging. Die Brückenbesatzung setzte die Sensoren der Springhawk ein, um ihren Kameraden dabei zu helfen, feindliche Kombattanten aufzuspüren, die sich entweder versteckten oder für einen Hinterhalt sammelten. Commander Thrawn mochte ein feindliches Schiff entern wie ein Pirat, aber er nutzte dabei alle Mittel, die ihm zur Verfügung standen.
    Die Chiss brauchten weniger als eine Stunde, um das feindliche Schiff zu sichern, aber es vergingen noch zwei weitere Stunden, bevor einer der Krieger auf die Brücke kam, um die Menschen ebenfalls hinüberzubringen.
    Car'das war nicht sonderlich weit gereist, als er bei Quenn- to und Maris angeheuert hatte, aber viele Flüge in der letzten Zeit hatten ihn an die heruntergekommeneren Orte der Republik geführt, und als er in den Verbindungstunnel ging, war er überzeugt, mit allem zurechtkommen zu können, was er am anderen Ende finden würde.
    Er irrte sich.
    Das Schiff selbst war schlimm genug. Feucht und schmutzig, zeigte es überall Spuren von vielfachen Reparaturen, die hastig und schlampig durchgeführt worden waren, und die Mischung von Gerüchen, die sich durch die Flure bewegten, brachte seine Nase zum Jucken. Schlimmer als das waren jedoch die Dutzende von Schuss-und Brandspuren an den Wänden und Decken, stumme Erinnerungen an den kurzen, aber heftigen Kampf, der stattgefunden hatte.
    Und am schlimmsten waren die Leichen.
    Car'das hatte schon öfter Leichen gesehen, aber nur bei Beisetzungen, wo sie würdevoll aufgebahrt waren. Diese Leichen lagen achtlos herum, wo immer die Chiss-Waffen sie niedergestreckt hatten, verrenkt in grotesken Haltungen, die ihre eigenen Todeszuckungen verursacht haben mochten. Er verzog das Gesicht, als der Chiss-Krieger sie an diversen Gruppen solcher Toter vorbeiführte, und hätte am liebsten überhaupt nicht hingesehen, aber es blieb ihm nichts anderes übrig, wenn er nicht auf sie treten wollte. Er hoffte nur, dass er sich nicht vollkommen blamieren würde, indem er sich übergab.
    »Immer mit der

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