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Die Kundschafter

Die Kundschafter

Titel: Die Kundschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Können Sie mir einen zeigen?«
    Quennto, der neben Maris stand, gab ein leises, warnendes Räuspern von sich. »Wir haben auf diesem Flug keine dabei«, sagte Car'das und ignorierte die wütende Miene seines Captains. Quennto hatte ihn mehrmals angewiesen, nicht mit den Chiss darüber zu sprechen, auf welchem technologischen Niveau sich die Republik befand. Aber nach Car'das' Ansicht hatte das kaum mehr etwas zu bedeuten. Außerdem hatte sich Thrawn die Aufzeichnungen der Bargain Hunter doch sicher genau angesehen und dabei zweifellos ein Dutzend unterschiedlicher Droidentypen in Aktion beobachten können.
    »Eine Schande«, sagte Thrawn. »Dennoch, wenn es in der Republik keine Sklaverei gibt, woher wissen Sie dann überhaupt davon?«
    Car'das verzog das Gesicht. »Wir kennen ein paar Kulturen, in denen es Sklaverei gibt«, gab er widerstrebend zu.
    »Und ihre Leute lassen das zu?«
    »Die Republik hat nicht viel Einfluss auf Systeme, die keine Mitglieder sind«, sagte Quennto gereizt. »Sind wir jetzt hier fertig?«
    »Noch nicht ganz.« Thrawn zeigte auf die Tür, durch die er zuvor gekommen war. »Kommen Sie und sehen sich das hier an.«
    Noch mehr Leichen? Car'das versuchte, sich zusammenzunehmen, denn er war entschlossen, sich seine Empfindungen nicht wieder anmerken zu lassen, selbst wenn der nächste Raum voller Toter sein sollte. Er ging am Commander vorbei und durch die Tür.
    Und blieb erstarrt stehen und riss staunend den Mund auf. Der Raum war unerwartet groß, mit einer hohen Decke, die zumindest zwei Schiffsdecks umfassen musste.
    Aber es gab keine Leichenhaufen. In diesem Raum häuften sich Schätze.
    Es waren Schätze aller Art. Es gab Stapel von Metallbarren unterschiedlicher Farbe und unterschiedlichen Glanzes, fein säuberlich aufgestapelt und mit Netzen gesichert. Es gab ganze Reihen von Kübeln, einige angefüllt mit Münzen oder bunten Edelsteinen, andere mit rechteckigen Päckchen, die vielleicht Essen, Gewürze oder elektronische Bestandteile enthielten. Mehrere sehr stabil aussehende Schränke an einer Wand enthielten wahrscheinlich Gegenstände, die zu verlockend gewesen wären, um sie in der Reichweite von Sklaven oder vielleicht sogar der Besatzung selbst zu lassen.
    Und dann gab es auch noch einiges an Kunst: Reliefs und Gemälde, Skulpturen, geflochtene Kunstwerke und Beispiele anderer Formen und Stile, die Car'das nicht einmal hätte einordnen können. Der größte Teil davon befand sich auf einem einzigen Haufen, aber er entdecke auch ein paar Kunstwerke an anderen Stellen des Raums, als hätte derjenige, wer immer sie dort aufgehäuft hatte, sie entweder nicht als Kunst erkannt oder sich nicht sonderlich dafür interessiert.
    Car'das hörte, wie jemand nach Luft schnappte, und ein seltsam ersticktes Keuchen, als Quennto und Maris hinter ihm hereinkamen. »Was, bei allem in der Galaxis ...«, hauchte Maris.
    »Ein Schatzschiff mit der Beute von vielen Planeten«, sagte Thrawn, der hinter ihnen hereingekommen war. »Sie waren nicht nur Sklavenhalter, sondern auch Piraten und Räuber.«
    Mit einiger Anstrengung riss sich Car'das von dem Anblick des Schatzes los und wandte sich Thrawn zu. »Sie klingen, als hätten Sie diese Leute bereits gekannt?«
    »Nur dem Ruf nach«, sagte Thrawn, und sein beinahe freundlicher Tonfall stand in scharfem Kontrast zu seiner angespannten Miene, als er sich in dem Raum umsah. »Zumindest bis jetzt.«
    »Sie haben sie gejagt?«
    Thrawn runzelte die Stirn. »Selbstverständlich nicht«, sagte er. »Die Vagaari haben sich nicht gegen die Chiss gewandt. Daher hatten wir keinen Grund, sie zu jagen.«
    »Aber Sie kennen ihren Namen«, murmelte Quennto.
    »Wie ich schon sagte, ich kenne ihren Ruf«, wiederholte Thrawn. »Sie befinden sich seit mindestens zehn Jahren in diesem Teil des Raums und bestehlen vor allem die Schwachen und technisch Primitiven.«
    »Was ist mit ihren Sklaven?«, fragte Maris. »Wissen Sie etwas über sie?«
    Thrawn schüttelte den Kopf. »Wir haben an Bord dieses Schiffs keine Sklaven gefunden. Daraus und aus diesem Raum schließe ich, dass sie auf dem Weg zu ihrer Hauptbasis waren.«
    »Und sie haben die Sklaven abgeladen, damit sie nicht erfahren, wo sich diese Basis befindet?«, spekulierte Car'das.
    »Genau«, sagte Thrawn. »Sie haben auch weniger Besatzung dabei, als für ein Schiff dieser Größe üblich wäre. Das lässt darauf schließen, dass sie keinen Ärger erwarteten, sondern glaubten, direkt nach Hause fliegen zu

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