Die Kunst, anders zu leben
Sinnvolles anfangen. Auf diesen Punkt komme ich später noch ausführlicher zu sprechen, doch da ich Ihnen versprochen habe, dass es im ersten Teil meines Buches hauptsächlich um Ihre eigenen Ziele geht, wollen wir diese Frage vorläufig noch offenlassen.
Die zweite Schwäche der Übung besteht darin, dass sie Ihnen keine Antwort auf die Frage liefert, um die es in diesem Buch geht, nämlich: Wie schaffen sie es, hohe Ziele zu erreichen und ein ganz besonderes Leben zu führen? Wie passt die oben beschriebene Übung dazu? Bei der »Erschaffen-Sie-Ihre-Idealwelt«-Übung geht es doch eigentlich kaum um Zielsetzungen. Man überlegt sich zwar, welchem Beruf man gerne nachgehen würde, wie man sich am liebsten körperlich betätigen möchte und so weiter, aber nach seinen Bestrebungen wird man in dieser Übung nicht gefragt. Um also ein sinnvolles Lebensziel zu finden, auf das Sie hinarbeiten können, müssen Sie einen Zielfindungsprozess in Ihre Lebensplanung einbauen. Und ich bin der Meinung, wenn eine Sache sich wirklich lohnt, sollte man sich auch voll und ganz darauf konzentrieren – also gehört zu meiner unkonventionellen Lebensplanung eine »radikale Zielfindung«.
2. RADIKALE ZIELFINDUNG
Wenn Sie beginnen, ernsthaft darüber nachzudenken, was Sie vom Leben erwarten, hilft die »Erschaffen-Sie-Ihre-Idealwelt«-Übung Ihnen, eine Struktur dafür zu finden. Zusätzlich zu dieser Struktur brauchen Sie aber auch noch einen Lebensschwerpunkt – und den können Sie mithilfe meines »radikalen Zielfindungsprozesses« entdecken. Ein solcher Prozess beginnt damit, eine »Lebensliste« aller Dinge aufzustellen, die Sie irgendwann in Ihrem Leben gerne einmal tun würden. Ihre Lebensliste umfasst also alles, was Sie tun oder erreichen möchten, bevor Sie sterben.
Diese Listen fallen von Person zu Person sehr unterschiedlich aus. Manche umfassen 100 verschiedene Punkte, andere nur 30; bei wieder anderen ist es eine ungerade Zahl. Um eine Vorstellung von den Ideen anderer Menschen zu bekommen, gehen Sie ruhig einmal ins Internet und geben Sie den Suchbegriff »Lebensliste« ein – aber schauen Sie sich nicht zu viele fremde Listen an, sondern versuchen Sie sich lieber erst einmal darüber klar zu werden, wie Ihre eigenen Ziele aussehen.
Für den Fall, dass Sie noch nie eine solche Liste erstellt haben: Es ist eine Übung, die Spaß macht und Ihnen die Augen öffnen wird. Also nehmen Sie sich einen Nachmittag oder vielleicht auch nur eine halbe Stunde Zeit und listen Sie verschiedene Aktivitäten und Erfahrungen auf, die Sie irgendwann einmal in Ihrem Leben machen möchten. Falls Ihnen das anfangs schwerfallen sollte, hilft Ihnen vielleicht folgender Trick weiter: Spulen Sie Ihr Leben in Gedanken eine (hoffentlich) weite Strecke vor – bis zu Ihrem Totenbett. Was für Erinnerungen möchten Sie gerne haben, wenn die Zeit zum Abschiednehmen gekommen ist? Was würden Sie bereuen, nicht getan zu haben? Die Ideen, die Ihnen bei dieser Visualisationsübung kommen, sind hervorragende Kandidaten für Ihre Lebensliste.
Eine typische Lebensliste enthält die verschiedensten Ziele – von ganz banalen Dingen (»100 verschiedene Obstarten probieren«) bis hin zu schwierigen Unternehmungen (»in der Antarktis campen«). An dieser Vielfalt ist auch gar nichts auszusetzen – schließlich ist es Ihre Liste und nicht die irgendeines anderen Menschen. Ein Problem werden Sie mit vielen verschiedenen Zielsetzungen aber dennoch haben: Eine so umfangreiche Liste kann sehr leicht vage, verschwommene Züge annehmen. Wann wollen Sie sich auf welches Ziel konzentrieren? Was sollen Sie zuerst tun – Ihre Früchte essen oder sich einen Schlafsack für die Antarktis kaufen? Um Ihre Ideen ein bisschen zu ordnen, sollten Sie die Punkte auf Ihrer Liste daher in messbare Zielsetzungen unterteilen und sich für jedes Ziel einen ungefähren Termin setzen.
Einjahresziele: Diese Liste überarbeite ich mehrmals im Jahr, und jeden Dezember setze ich mir Ziele für das nächste Jahr. Außerdem unterteile ich die Liste in verschiedene Kategorien, zum Beispiel: Schreiben, Gesundheit, Geschäft, Freunde, Familie, Dienst an anderen Menschen, Reisen, Einkommen und Geben .
Fünfjahresziele: Diese Liste wird einmal im Jahr überarbeitet. Sie enthält einige der »wichtigen Dinge«, die Sie in nächster Zukunft zu erreichen hoffen. Bitte beachten Sie: Sobald Sie einige Ziele von Ihrer Einjahresliste verwirklicht haben, werden andere Ziele von der
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