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Die Kunst, anders zu leben

Die Kunst, anders zu leben

Titel: Die Kunst, anders zu leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Guillebeau
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zu sein als alle anderen ...«
    Eines steht fest: Wenn Sie einen unkonventionellen Lebensweg einschlagen, werden Sie Aufmerksamkeit und Kritik auf sich ziehen. Und wenn Sie auf diesem Weg Erfolg haben sollten, machen Sie sich auf noch mehr Aufmerksamkeit und Kritik gefasst.
    Manchen Menschen bereitet es ein unbeschreibliches Vergnügen, Gewinner schlechtzumachen. Solche Leute bezeichne ich als Energievampire – sie leisten keinen positiven Beitrag zu unserer Welt, fallen aber gern über andere her und versuchen, ihnen das Leben auszusaugen. Diese Weltsicht entsteht aus einer Perspektive des Mangels, die Gewinnen und Verlieren als Nullsummenspiel betrachtet. Dass Sie gewinnen, bedeutet noch lange nicht, dass irgendjemand anders verlieren muss. Aber leider verstehen das nicht alle Leute.
    Menschen, die selbstbewusst sind und wissen, was sie wollen, werden von anderen Leuten, die keine dieser beiden Eigenschaften besitzen, häufig als arrogant bezeichnet. Aus der Mangelperspektive betrachtet man Gewinner mit Argwohn, weil sie anderen bei ihrem Aufstieg doch zwangsläufig irgendetwas »weggenommen« haben müssen. Es ist einfacher, ihr Verdienst herabzuwürdigen, als sich zu ihrem Niveau emporzuschwingen.
    »Große Geister haben stets heftige Gegnerschaft in den Mittelmäßigen gefunden«, wusste schon Albert Einstein, der als Kind übrigens schwer von Begriff und desinteressiert gewesen sein soll. Hier ein paar andere Aussprüche über Gewinner:
    »Lance Armstrong blamiert die Tour.« 
    Leiter der Tour de France über Lances Rückkehr im Jahr 2009
    »Coldplay ist die unerträglichste Band dieses Jahrzehnts.« Jon Pareles von der New York Times
    »Wir finden ihren Sound nicht gut. Außerdem wird Gitarrenmusik sowieso bald out sein.«
    Begründung der Plattenfirma Decca für ihre Ablehnung der Beatles im Jahr 1962
    »Die grotesken Kritzeleien eines Kindes haben eine gewisse Naivität, eine Aufrichtigkeit, die einem ein Lächeln auf die Lippen zaubert, aber die Exzesse dieser Kunstrichtung sind einfach nur ekelerregend.«
    Emile Cardon über Monet, Renoir und die anderen Impressionisten
    Es ist gut, zu wissen, was die Leute über einen reden, aber das bedeutet nicht, dass man sich dadurch von der Verfolgung seiner Ziele abhalten lassen sollte. Wenn Sie bereits anfangen, Energievampire anzulocken – herzlichen Glückwunsch: Sie sind auf dem richtigen Weg. Geben Sie nicht auf. Wir zählen darauf, dass Sie weitermachen.

Warum nicht einfach alle drei Dinge miteinander kombinieren: Arbeit, Abenteuer und den Aufbau eines Vermächtnisses, das Ihre Lebenszeit auf diesem Planeten bei Weitem überdauert? Wenn Ihnen das zu schön vorkommt, um wahr zu sein, dann lesen Sie Teil III meines Buches!
KAPITEL 9
Radikale Isolation und das Streben nach einem ­erfüllten Leben
    Jeder Mensch stirbt, aber nicht jeder hat wirklich gelebt.
    – WILLIAM WALLACE
    Mein Lieblings-Romanautor ist Haruki Murakami, der eigentlich ein eigenes literarisches Genre erschaffen hat. In Murakamis Büchern reden Katzen mit Menschen, fallen Fische vom Himmel, entstehen alternative Realitäten, und es geschehen auch noch alle möglichen anderen verrückten Dinge. Normalerweise bringen die Helden seiner Bücher viel Zeit damit zu, in Japan herumzureisen und zu tun, wozu sie gerade Lust haben, was manche Leser als langweilig empfinden – aber das ist genau der Grund, warum mir Murakamis Romane so gut gefallen. (Auch ich verbringe viel Zeit damit, ohne besonderen Plan in der Weltgeschichte herumzureisen.)
    Nachdem Murakami 30 Jahre lang Romane geschrieben hatte, veröffentlichte er ein Sachbuch, in dem er seine Philosophie und den Entstehungsprozess seiner Bücher erläutert. Eine der interessantesten Stellen in diesem Buch ist die Passage, in der Murakami von einer Entscheidung erzählt, die er zu Beginn seiner Karriere traf. Nachdem er kurz nach seinem 30. Geburtstag seinen ersten Roman fertiggestellt hatte, beschloss er, dass er den größten Teil seines Lebens der Aufgabe widmen wollte, eine Beziehung zu einer breiten Lesergemeinde zu entwickeln, die seine künftigen Werke verfolgen würde. Murakami drückt das folgendermaßen aus:
    Für mich hatte nicht der Umgang mit den Menschen meiner Umgebung Priorität, sondern eine Lebensweise, die es mir ermöglichte, meine ungeteilte Aufmerksamkeit dem Schreiben zu widmen. Die für mich lebensnotwendige Beziehung war die zu einer unbestimmten Anzahl von Lesern, nicht die zu bestimmten Personen. Solange meine

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