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Die Kunst, anders zu leben

Die Kunst, anders zu leben

Titel: Die Kunst, anders zu leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Guillebeau
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welche Aufgaben Sie sich engagieren sollen, kann es sinnvoll sein, alles, was auf Sie zukommt, durch einen Filter laufen zu lassen. Stellen Sie sich dabei jedes Mal zwei Fragen: »Warum soll ich das tun?« und »Was passiert, wenn ich es nicht tue?«. Dadurch werden Sie über die Wichtigkeit vieler Aufgaben in Ihrem Leben Klarheit gewinnen.
    Beispiel: Ihnen steht eine Besprechung bevor, von der Sie schon vorher wissen, dass nichts dabei herauskommen wird.
    Fragen Sie sich: »Warum soll ich das tun?« (Mögliche Antworten: Man erwartet das von mir; wir treffen uns schließlich jede Woche zu einer Besprechung; vielleicht läuft es ja diesmal anders als sonst und so weiter.)
    Fragen Sie sich: »Was passiert, wenn ich es nicht tue?« (Mögliche Antworten: Wahrscheinlich gar nichts; vielleicht verärgere ich damit jemanden; vielleicht denkt jemand, dass es ganz schön clever von mir war, mich um diese Besprechung zu drücken und so weiter.)
    Falls Ihre Antwort lauten sollte, dass Sie sofort gefeuert werden, wenn Sie die Besprechung schwänzen, dann müssen Sie vielleicht tatsächlich die Zähne zusammenbeißen und hingehen. Aber höchstwahrscheinlich wird es einen Weg geben, um diese Besprechung herumzukommen und trotzdem weiter in Ihrer Firma zu arbeiten.
    Wenn Sie noch weiter gehen wollen, können Sie sich sogar eine dritte Frage stellen, wann immer etwas von Ihnen erwartet wird, was Sie nicht tun möchten: »Wird die Welt untergehen, wenn ich das nicht tue? Wird deshalb jemand sterben?« Und da ich davon ausgehe, dass die Antwort auf diese Frage »Nein« lautet, können Sie die betreffende Verpflichtung getrost in die Spalte »Unnötig« eintragen. Vielleicht kommen Sie ihr am Ende trotzdem nach, aber zumindest haben Sie sich mit dieser Frage ein Hintertürchen offengelassen, das es Ihnen ermöglicht, doch noch einen Rückzieher zu machen.
    Wenn Sie beginnen, nach diesem Grundsatz zu verfahren, werden Sie allmählich lernen, notwendige von überflüssigen Verpflichtungen zu unterscheiden. Der nächste Schritt besteht darin, zu möglichst vielen überflüssigen Verpflichtungen Nein zu sagen. Dieses Neinsagen ist dringend notwendig, wenn Sie ein selbstbestimmtes Leben führen möchten, und je näher Sie der Erreichung Ihrer Ziele kommen, umso mehr Bitten und Forderungen, die Sie Zeit kosten, werden Sie ablehnen müssen. Vielleicht müssen Sie sich sogar längere Auszeiten für einen Zustand der »radikalen Isolation« nehmen, wie ich es nenne – das heißt, Sie müssen sich konsequent von allem fernhalten, was Sie von Ihren wichtigsten Prioritäten ablenkt.
    Das große Geheimnis des Erfolges ist: Man muss durch das Leben schreiten als ein Mann, der sich nicht vernutzen und verbrauchen lässt.
    ALBERT SCHWEITZER
    Radikale Isolation ist eher ein Seinszustand als eine Aktivität, obwohl es durchaus sinnvoll sein kann, feste Zeiten dafür einzuplanen. Wenn Sie in eine solche Phase eintreten, bemühen Sie sich, die Anzahl neuer Dinge, die in Ihr Leben gelangen, einzuschränken, damit Sie sich auf ein bestimmtes Projekt oder eine Brainstorming-Sitzung konzentrieren können. Bill Gates ist berühmt dafür geworden, dass er das während seiner »Think Weeks« (»Denkwochen«) regelmäßig praktizierte: Zweimal pro Jahr hielt er sämtliche Ablenkungen von sich fern und zog sich für mehrere Tage in einen Raum zurück, in dem Lesestoff für ihn bereitlag. Eine Hilfskraft brachte ihm zweimal täglich warme Käse-Sandwiches und Diätlimonade, während Bill Gates in seinem stillen Kämmerlein die Zukunft der Weltherrschaftsstrategie von Microsoft ausheckte. Damals war er der reichste Mann der Welt und aktiver Unternehmenschef von Microsoft. Wenn dieser Mann sich eine Auszeit von der Welt nehmen konnte, gehe ich davon aus, dass Sie und ich das auch können. Ich vermute sogar, dass eine Korrelation zwischen Gates ’ radikaler Isolation und seinem Erfolg besteht.
    STELLEN SIE EINE NICHT-ERLEDIGUNGS-LISTE AUF
    Ein wichtiges Prinzip der Lebensplanung lautet, dass Sie zwar alles haben können, was Sie sich wünschen – aber nicht gleichzeitig. Um den größten Teil Ihrer Zeit in Projekte und Aktivitäten investieren zu können, die Ihnen Freude machen, müssen Sie viele andere Aktivitäten konsequent aufgeben.
    Die beste Methode, keine Zeit mehr mit unnötigen Ablenkungen zu vergeuden, besteht darin, eine »Nicht-Erledigungs-Liste« aufzustellen. Das ist besser als eine Erledigungsliste: Ihre Nicht-Erledigungs-Liste öffnet Ihnen die

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