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Die Lady in Weiß

Titel: Die Lady in Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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den beiden anderen zu stellen. Ganz egal, was die Frau nun tatsächlich vorhatte, sie hatte ihm keine andere Wahl gelassen, als zunächst auf ihr Spiel einzugehen.
    George bedachte die beiden Diener mit einem spöttischen Blick. „So also zeigt ihr eure Loyalität zu Lady Byfield? Ihr lasst sie einfach im Stich?“
    „Aber, Sir“, protestierte Ralston, „genau das wollten Sie doch von uns! “
    „Ruhe jetzt, ihr Dummköpfe“, befahl Caro, und ihr zorniger Blick schweifte von George zu Ralston und wieder zurück, „oder ich lasse euch alle hier bei ihm zurück.“
    „Du solltest nicht mit Schurken wie diesem verhandeln, Caro“, meinte George abfällig. „Das gehört sich nicht.“
    „Ich tue, was ich tun muss.“ Mit ihrem Schmuck in den Händen, ging sie langsam auf Jeremiah zu.
    „Hier, bitte“, sagte sie sanft, und ihre Augen flehten Jeremiah an, die Komödie vor den anderen weiterzuspielen. „Ich hoffe, das ist genug, um für unsere Sicherheit zu garantieren.“
    Er nahm den Schmuck aus ihrer Hand und stopfte ihn gespielt lässig in seine Tasche. Er hatte in seinem Leben schon viele Dinge getan und eine ganze Menge vorgetäuscht, aber heute war er zum ersten Mal ein Dieb, und er war nicht ganz sicher, wie er sich dabei verhalten musste. „Der Gentleman hat doch sicher einen Geldbeutel, nicht wahr?“, fragte er schroff. „Und den Ring mit dem geschliffenen Stein da, am kleinen Finger. “
    George öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber Caro blickte ihn streng an und streckte ihm ihre offene Hand entgegen. „Gib ihn her, George. Und denke daran: Wenn du mir nicht hierhergefolgt wärst und dich eingemischt hättest, wäre all das nicht passiert.“
    Mürrisch übergab er Caro seine Geldbörse und seinen Ring, die beides an Jeremiah weiterreichte. „Ich fürchte, das ist alles, Sir“, sagte sie niedergeschlagen. „Oh, bitte, bitte, sagen Sie, dass es ausreicht, um uns gehen zu lassen! “ Obwohl ihre Worte herzzerreißend gewesen waren und selbst den härtesten Stein erweicht hätten, erkannte Jeremiah ein boshaftes, spöttisches Glitzern in ihren Augen, das nur für ihn bestimmt war. Zwar hatte sie diesen George beschützt, aber sie hatte es dennoch sehr genossen, ihm die Geldbörse abzunehmen. Jeremiah war froh darüber, denn dieser Mann war nicht nur ein Narr, sondern auch ein Halunke.
    „Oder gibt es noch etwas anderes, das Sie haben wollen“, fuhr sie fort, als er nicht antwortete, „irgendetwas, das Sie gern möchten, damit Sie uns wieder gehen lassen?“
    Jeremiah blickte auf sie nieder und bemühte sich, so zu wirken, als ob er lediglich über ihre Bitte nachdächte. Tatsächlich aber fragte er sich, ob sie die Doppeldeutigkeit ihrer Worte beabsichtigt hatte. Ob es noch etwas anderes gab, das er gerne wollte? Er wollte die drei Männer wegschicken und sie hier bei sich behalten. Und sie wieder küssen. O ja, das wollte er, obwohl nach dieser albernen Maskerade noch mehr Gründe dagegen sprachen als zuvor. Sie war ein außergewöhnliches, bezauberndes Geschöpf, ohne Frage, und ihm wurde bewusst, dass er durch sie, zum ersten Mal, seit er nach England gebracht worden war, sein eigenes Unglück vergessen hatte.
    Ihre Diamanten lagen schwer in seiner Tasche. Zumindest hatte er nun einen Grund, sie wiederzusehen, wenn auch nur, um ihr den Schmuck zurückzugeben. Das machte es ihm leichter, sie jetzt gehen zu lassen.
    Er wandte sich an den Kutscher. „Sie haben gehört, was die Countess gesagt hat. Sie möchte nach Hause fahren. Und Sie, Master Georgie, Sie lassen die Lady in Ruhe, oder Sie bekommen es mit mir zu tun. “
    Selbst im fahlen Licht des Mondes glaubte Jeremiah zu erkennen, wie der Mann erbleichte. „Sehen Sie sich vor“, entgegnete George leise. „Sie können mir keine Angst einjagen. Ich werde Sie hängen sehen!“
    „Nur wenn Sie schneller sind als ich“, erwiderte Jeremiah, und obwohl er dabei lächelte, entging selbst George nicht der drohende Ton in seiner Stimme. „Aber falls ich noch einmal höre, dass Sie die Lady schlecht behandeln, werde ich Sie jagen. Und Gott stehe Ihnen bei, wenn ich Sie finde! “
    Er verbeugte sich kurz vor Caro, ließ seinen Gegner dabei allerdings nicht aus den Augen. „Gute Nacht, Madam. Schlafen Sie gut.“
    Sie lächelte Jeremiah dankbar an, bevor sie sich umdrehte und zur Kutsche eilte. Er wollte nicht warten, bis sie abfuhr. Möglicherweise hatte ja der Kutscher eine Pistole unter seinem Sitz versteckt. Als er sich aber

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