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Die Läuferin von Pern

Titel: Die Läuferin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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war vielleicht nicht so attraktiv, hatte aber ein netteres Grinsen im Gesicht. Seinem selbstgefälligen Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hielt sich Haligon offenbar für einen tollen Burschen.
    Tenna nickte. Sie würde ihm Saures geben, das würde sie.
    »Komm, wir sollten uns umziehen, bevor das Volk sich oben breitmacht«, sagte Spacia und berührte Tenna am Arm, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
    Jetzt, wo sie Haligon identifiziert hatte, war Tenna durchaus bereit, sich so gut herauszuputzen, wie sie konnte. Spacia war ebenfalls fest entschlossen, ihr dabei zu helfen, und machte sich viel Mühe mit Tennas Äußerem, frisierte ihr das Haar, so daß es das Gesicht umrahmte, half ihr mit Lippenstift und einem Hauch Lidschatten.
    »Bringt das Blaue in ihnen zur Geltung, obwohl deine Augen eigentlich grau sind, richtig?«
    »Kommt drauf an, was ich anziehe. «Tenna drehte sich einmal vor dem großen Spiegel herum, so daß das diagonal geschnittene Kleid um ihre Knöchel wirbelte. Sie war Spacias Vorschlag gefolgt und füllte die etwas zu großen geborgten Schuhe mit dicken Socken aus. Und sie sahen auch nicht klobig am Ende ihrer Beine aus, wie es aufgrund ihrer langen Füße häufig vorkam. Sie mußte mit einem Anflug von Zufriedenheit zugeben, daß sie »hübsch« aussah.
    Dann stellte sich Spacia neben sie, und ihr gelbes Kleid bildete einen attraktiven Kontrast zu Tennas dunkelblauem.
    »Huch, ich sollte dir besser noch ein Paar Läuferkordeln suchen, sonst denken alle, du bist neu in der Harfnerhalle.«
    »Vielleicht sollte es so aussehen, als ob ich zur Harfnerhalle gehöre«, sagte Tenna nachdenklich. »Auf diese Weise könnte ich Haligon die Hölle heiß machen, bevor er Verdacht schöpft.«
    »Hmm, das wäre tatsächlich eine gute Idee«, stimmte Spacia zu.
    Rosa kam herein und zerrte an ihren Sachen, so eilig hatte sie es, sich umzuziehen.
    »Brauchst du Hilfe?« fragte Spacia, als Rosa ihr pinkfarbenes Zusammenkunftskleid mit dem Blumenmuster vom Bügel zog.
    »Nein, nein, aber geht da runter und haltet Felisha von Cleve fern! Wißt ihr, sie ist fest entschlossen, ihn sich zu angeln. Kam hereinspaziert, bevor er auch nur mit Essen fertig war, und hat sich an seinen Arm gehängt, als wären sie ein Paar.« Rosas Stimme klang gedämpft, als sie sich das Kleid über den Kopf zog. Sie hörten alle ein leises Reißen, worauf Rosa erschrokken aufschrie und mit dem halb angezogenen Kleid vollkommen reglos stehen blieb. »Oh, nein, nein! Was habe ich aufgerissen? Was soll ich tun? Wie schlimm ist es? Könnt ihr es sehen?«
    Zwar war nur der Saum ein wenig aufgerissen, und Spacia fädelte Zwirn in eine Nadel ein, um den Schaden zu beheben, aber Rosa war so außer sich beim Gedanken an ihre Rivalin, daß Tenna sich freiwillig anbot, nach unten zu gehen.
    »Weißt du, welcher Cleve ist?« fragte Rosa nervös, worauf Tenna nickte und das Zimmer verließ.
    Sie erkannte Felisha, noch ehe sie Cleve erkannte. Das Mädchen, dessen Gesicht halb von einem Schopf schwarzer Locken verdeckt wurde, bemühte sich heftig flirtend um den großen Läufer mit dem markanten Gesicht. Er hatte ein einnehmendes, wenn auch ein wenig abwesendes Lächeln und sah immer wieder zur Treppe. Tenna kicherte in sich hinein.
    Rosa hätte sich keine Sorgen machen müssen. Cleve fühlte sich offenbar mit Felishas schmachtenden Blicken und der Art, wie sie das Haar über die Schulter warf und ins Gesicht fallen ließ, nicht wohl.
    »Cleve?« fragte Tenna, als sie auf die beiden zuging. Felisha sah sie wütend an und gab ihr mit einem Kopfnicken zu verstehen, daß sie sich verziehen sollte.
    »Ja?« Cleve machte einen Schritt auf Tenna zu und von Felisha weg, die daraufhin das Standbein wechselte und ihren Arm auf eine besitzergreifende Weise bei ihm unterhakte, die Cleve offensichtlich aufbrachte.
    »Rosa hat mir erzählt, daß du auch einen Zusammenstoß mit Haligon gehabt hast?«
    »Ja, das stimmt«, sagte Cleve, der das Thema aufgriff und versuchte, sich zu befreien. »Hat mich vor sechs Siebentagen auf dem Weg nach Boll umgerannt. Ich habe mir eine böse Zerrung zugezogen. Rosa hat gesagt, dich hat er in Stichlingsbusch gedrängt, so daß du dir ein paar gemeine Dornen eingehandelt hast. In der Hügelkurve ist das passiert, richtig?«
    Tenna hob die Hände und zeigte die Pünktchen der Einstiche, die noch zu sehen waren.
    »Wie schrecklich!« sagte Felisha unaufrichtig. »Dieser Junge ist viel zu rücksichtslos.«
    »Stimmt«, sagte Tenna, die

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