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Die Läuferin von Pern

Titel: Die Läuferin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nicht in einer so großen Burg wie Fort. Da sie gestern gelaufen war, verspürte sie auch keine so großen Gewissensbisse mehr, weil sie nicht versucht hatte, ihre erste Überquerung zu beenden. Und sie hatte die Möglichkeit, zu sehen, wie die Drachenreiter sich über Burg Fort in die Lüfte schwangen.
    »Oh, sie sind so wunderschön«, sagte sie, als sie bemerkte, daß Rosa und Spacia ebenfalls verfolgten, wie die anmutigen Geschöpfe landeten und die elegant gekleideten Drachenreiter abstiegen.
    »Ja, das sind sie«, sagte Rosa mit einem seltsamen Tonfall. »Ich wünschte nur, sie würden nicht ständig davon sprechen, daß der Sporenregen wiederkommt.« Sie erschauerte.
    »Glaubst du nicht, daß er wiederkommen wird?« fragte Tenna, denn sie hatte jüngst einige Läufe zur Station Benden erledigt und wußte, das Weyrvolk war überzeugt davon, daß der Sporenregen wiederkehren würde. War der Rote Stern nicht zur Wintersonnenwende am Augenfelsen gesehen worden?
    Rosa zuckte die Achseln. »Meinetwegen kann er ruhig kommen, aber er dürfte das Laufen stark beeinträchtigen.«
    »Mir ist aufgefallen, daß die Sporenunterstände in Benden allesamt repariert worden sind«, sagte Tenna.
    Spacia zuckte die Achseln. »Wir wären Narren, es darauf ankommen zu lassen, oder nicht?« Dann verzog sie das Gesicht.
    »Es würde mir wirklich nicht gefallen, wenn ich in einer dieser Kisten festsitzen würde, während rings um mich herum Sporen fallen. Der Schrank in Silvinas Lagerraum ist größer. Was wäre, wenn die Kiste einen Riß hätte und Sporen eindringen könnten, aber ich könnte nicht raus?« Sie stellte Angst und Ekel pantomimisch dar.
    »Soweit wird es nie kommen«, sagte Rosa zuversichtlich.
    »Baron Groghe hat das ganze Grünzeug um die Burg herum jedenfalls roden lassen«, bemerkte Spacia und machte eine umfassende Geste.
    »Das war auch wegen der Zusammenkunft und nicht nur, weil es ihm die Drachenreiter gesagt haben«, sagte Rosa unbekümmert. »Oh, da kommen die Läufer von Boll ...« Sie sprang auf die Füße und winkte einer Vorhut von Läufern, die gerade auf der Straße nach Süden aufgetaucht waren.
    Sie liefen mühelos und bewegten die Beine, als hätten sie den Gleichschritt geübt. Sie boten eindeutig einen schönen Anblick, dachte Tenna, der vor Stolz die Brust schwoll und der Atem stockte.
    »Sie müssen gestern abend aufgebrochen sein«, sagte Rosa.
    »Oh, hast du Cleve gesehen, Spacia?«
    »Dritte Reihe von hinten«, sagte Spacia und zeigte auf ihn.
    »Als ob man den übersehen könnte!« fuhr sie in einem leicht spöttischen Tonfall fort und zwinkerte Tenna zu. Dann flüsterte sie hinter vorgehaltener Hand, daß nur Tenna es hören konnte: »Sie war so sicher, daß er nicht kommen würde ...Ha!«
    Tenna grinste und begriff endlich, warum Rosa heute morgen draußen sitzen wollte und warum sie Spacia hineingeschickt hatte, als sie mehr Klah brauchten.
    Und auf einmal, als wäre die Ankunft der Läufer das Signal gewesen, war die Zusammenkunft bereit. Alle Stände waren aufgebaut und bestückt, die erste Schicht Harfner auf der Bühne und zum Konzert bereit. Rosa zeigte auf die breiten Stufen, die vom Eingang der Burg hinabführten, und da kamen Burgherr und Burgherrin, die in ihren braunen Gewändern prachtvoll aussahen und langsam herunterschritten, um den Hof der Zusammenkunft offiziell freizugeben. Sie wurden von den Drachenreitern und einer Schar von Leuten begleitet, jung und alt und alle mit dem Burgherrn verwandt. Rosa zufolge hatte Baron Groghe eine große Familie.
    »Oh, laß uns die Eröffnung nicht verpassen«, sagte Spacia zu Tenna. Rosa hatte Cleve in die Station begleitet und half Penda, der Gruppe von Boll nach ihrem langen Lauf ein zweites Frühstück zuzubereiten.
    Und so hatten die beiden Mädchen gute Plätze, um Burgherr und Burgherrin ihren offiziellen Rundgang durch die Zusammenkunft machen zu sehen.
    »Da ist Haligon«, sagte Spacia in scharfem Ton.
    »Welcher?«
    »Er trägt Braun«, sagte Spacia.
    Jetzt war Tenna auch nicht schlauer. »Da sind eine Menge Leute, die Braun tragen.«
    »Er geht direkt hinter Baron Groghe.«
    »Eine Menge andere Leute auch.«
    »Er hat den schönsten Lockenkopf«, fügte Spacia hinzu.
    Es gab zwei, auf die diese Beschreibung zutraf, aber Tenna entschied, daß es der kleinere der jungen Männer sein mußte, dessen Gang etwas Angeberisches hatte. Das mußte Haligon sein. Er war nicht häßlich, aber der größere Mann in Braun gefiel ihr besser: Er

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