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Die Landkarte der Liebe

Die Landkarte der Liebe

Titel: Die Landkarte der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clarke
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nicht so genau genommen wird. Die Polizei hat die Organisation im Auge, und ich versichere Ihnen, sobald es eine neue Entwicklung gibt, werde ich Sie persönlich davon unterrichten.«
    Katie fragte sich, was der Inhalt des Rucksacks bringen mochte. Die einzigen Dinge von Wert waren ihr Verlobungsring und ihr Handy. Waren sie auf dem hiesigen Schwarzmarkt gelandet, oder hatte man sie längst in ein anderes Land verschickt? Der Gedanke an Mias Tagebuch und an die unerforschten Seiten setzte sich wieder in ihr fest.
    Plötzlich richtete sich Katie auf. Ihr war etwas eingefallen. »Das Tagebuch meiner Schwester – es hieß doch, dass die Polizei es bei ihrer Untersuchung durchgesehen hat.«
    Â»Ja, das ist korrekt.«
    Â»Ist eine Kopie angefertigt worden?«
    Â»Leider nicht. Offenbar herrschte der Eindruck, dass das Tagebuch nichts enthielt, was von Beweiskraft war, und darum konnte es Ihnen auch so rasch zurückgegeben werden.«
    Die Hoffnung erlosch so rasch wie ein Streichholz. Katie legte die Hände in den Schoß.
    Â»Womit kann ich Ihnen noch behilflich sein?«
    Als Katie keine Antwort gab, übernahm Finn die Gesprächsführung. »Wir würden gern wissen, wo genau Mia umgekommen ist.«
    Â»Selbstverständlich.« Mr Hastings zog die grüne Mappe zu sich, schlug sie auf und blätterte durch eine Reihe von Papieren. Schließlich nahm er eine Karte heraus und legte sie zwischen Katie und Finn. »Hier sind die Meeresklippen in der Region von Umanuk verzeichnet. Das ist der Weg, den Mia, so vermutet es die Polizei, genommen hat«, sagte er und fuhr mit dem Finger über eine gestrichelte Linie. »Am Beginn ist der Weg deutlich markiert. Er führt zu einem Aussichtspunkt, und zwar hier. An dieser Stelle ist Mia den Zeugen begegnet. Die eigentliche Spitze der Klippe liegt noch einmal sechzig Meter höher. Der Weg dorthin ist seit Jahren ungenutzt und führt durch dichtes Gestrüpp. Und dies« – er wies auf einen Kreis, der mit einem Bleistift eingezeichnet worden war – »ist die Stelle, an der Mia vermutlich gesprungen ist.«
    Katie biss sich auf die Unterlippe.
    Â»Ich muss leider erwähnen, dass sie nicht die Erste war, die an dieser Stelle gefunden wurde. In den vergangenen acht Jahren wurden hier sechs Selbstmorde verzeichnet.«
    Â»Wie kommt das?«, fragte Finn.
    Â»Wir nehmen an, dass dieser Ort gewählt wird, weil es … sicher ist.«
    Katie drehte sich der Magen um. Mia hatte nicht überleben wollen.
    Â»Wenn Sie es wünschen, kann ich arrangieren, dass man Sie gleich von hier aus nach Umanuk bringt.«
    Â»Nein!«, rief Katie rasch.
    Â»Danke für das Angebot«, fügte Finn hinzu, »aber wir werden wohl nicht sofort dorthin fahren.«
    Â»Natürlich. Aber behalten Sie die Karte, nur für den Fall.«
    Katie fragte: »Ist sonst noch etwas ans Licht gekommen? Irgendetwas?«
    Â»Meines Wissens haben Sie die Kopien der Zeugenaussagen und den Obduktionsbericht bereits erhalten?«
    Sie trommelte mit den Fingern auf die Beine. »Ja, aber ich kann es immer noch nicht glauben. Selbstmord?« Sie schüttelte den Kopf. »Und die Polizei ist sich absolut sicher?«
    Â»Ich habe diesen Fall mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt, weil der Tod eines jungen Menschen immer verstörend ist. Doch, ja, die Polizei ist fest davon überzeugt, dass es sich um Selbstmord handelte.«
    Â»Aber sie hat keinen Abschiedsbrief hinterlassen!«
    Er nickte. »Ich verstehe, dass es außerordentlich schwierig ist, mit dem Tod eines Menschen fertig zu werden, wenn keine Er­­klärung hinterlassen wurde, aber das ist nicht ungewöhnlich.« Er legte die Hände wieder auf den Tisch und beugte sich auf eine Weise zu Katie, die ihr das Gefühl gab, dass die nächsten Worte gegen irgendein Protokoll verstoßen würden. »Vielleicht ist die Tatsache, dass bei Selbstmorden nur in einem von sechs Fällen überhaupt ein Abschiedsbrief gefunden wird, ein kleiner Trost.«
    Â»Wie kommt das?«
    Â»Die Entscheidung wird oft impulsiv getroffen. Der Gedanke an Selbstmord wurde vielleicht schon lange erwogen, der eigentliche Akt wird dann aber oft mit einem Gefühl von Dringlichkeit begangen. Eine Erklärung zu schreiben, das wird vergessen, was für die Hinterbliebenen natürlich furchtbar ist.«
    Mr Hastings wirkte so betroffen, als ob hinter

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