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Die Landkarte der Liebe

Die Landkarte der Liebe

Titel: Die Landkarte der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clarke
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niemals welche geben.«
    Â»Es muss. Was soll ich denn sonst danach tun? Einfach wieder nach Hause fliegen? Weiterleben wie bisher?«
    Â»Macht dir das Angst?«
    Das Paar am Nachbartisch stand auf und folgte mit seinen Drinks einem Kellner ins Restaurant. »Auf mich wartet in London nichts mehr. Keine Familie. Kein Verlobter. Kein Job.«
    Â»Das wird anfangs sicher hart, aber du schaffst das schon. Du bist stark, Katie. Zäh. Du hast Freunde. Du hast mich.«
    Sah er sich denn nicht als Freund? Zählte er sich selbst zu einer anderen Kategorie? Sie erforschte sein Gesicht, aber seine Miene war unbewegt und undurchdringlich.
    Â»Wir können auch gemeinsam zurückfliegen. Wenn du noch nicht nach London willst, kannst du eine Weile mit mir bei meinen Eltern bleiben. Und mir deine Poker-Tricks zeigen.«
    Sie lächelte.
    Â»Irgendwann musst du zurück. Und ich würde mich wohler fühlen, wenn es mit mir wäre.«
    Â»Was hast du denn vor, wenn du wieder zu Hause bist?«, fragte sie, um von sich abzulenken. »Willst du in Cornwall bleiben?«
    Â»Hängt davon ab, wo ich arbeite – ob ich wieder zum Radio kann.«
    Â»Glaubst du, du wirst bei deinem alten Sender unterkommen?«
    Â»Das bezweifle ich. Meine Kündigung hat nicht gerade für Begeisterung gesorgt.«
    Â»Du hast so hart dafür gearbeitet. Ich hab immer gedacht, das wäre dein Traumjob?«
    Â»War es auch.«
    Â»Warum bist du dann gegangen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich konnte ihr noch nie etwas abschlagen.«
    Katie dachte daran, was zwischen ihm und Mia vorgefallen war. Es war eines der wenigen Dinge, über die sie noch nicht gesprochen hatten. Nun schwebte das Thema wie eine dunkle Wolke über ihnen. Katie blickte Finn entschieden in die Augen. »Warst du in Mia verliebt?«
    Er atmete tief ein. »Ja.«
    Katie fuhr ein Stich durch den Leib, scharf und beißend. Am liebsten hätte sie vor Schmerz die Arme um die Taille geschlungen. Stattdessen nahm sie ihr Glas in die Hände, damit sie beschäftigt waren. »Wie lange schon?«
    Finn strich sich mit dem Daumen am Kinn entlang. »Mit sechzehn waren wir bei einem Konzert, und da hat sie mich geküsst. Es war ein harmloser Kuss auf die Lippen – mehr nicht. Sie hat sich nichts dabei gedacht. Aber da hab ich zum ersten Mal mehr als nur die gute Freundin in ihr gesehen.«
    Katies Augen weiteten sich. »Und du warst die ganze Zeit …«
    Â»Nein. Nein, das glaub ich nicht. Es ist schwer, die Gefühle auseinanderzuhalten, weil mir Mia immer viel bedeutet hat.«
    Â»Aber als ihr zusammen unterwegs gewesen seid …«
    Â»Ist mir bewusst geworden, dass ich in sie verliebt war.«
    Seine Worte schnürten ihr die Kehle zu. Sie hielt ihr Glas an die Lippen und leerte es. »Es muss schwer für dich gewesen sein, sie mit Noah zu erleben.«
    Â»Es war die Hölle.«
    Â»Wie war er so?«
    Â»Als Surfer ganz unglaublich. Völlig besessen. Ich glaube, das Intensive in ihm hat Mia angezogen.«
    Katie nickte.
    Â»Aber er war auch distanziert, irgendwie ein Einzelgänger. Hat sich fast immer abseits gehalten. Mir kam er verstört vor. Ich behaupte nicht, dass das eine objektive Beobachtung ist. Das ist nur mein persönlicher Eindruck.«
    Â»So hat sie es aber auch beschrieben. Dass Noah eine Traurigkeit in sich trug, die Mia auch von sich kannte.«
    Finn schluckte. »Weißt du, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, dass er sie liebt, wäre meine Meinung von ihm womöglich eine andere.«
    Â»Wieso?«
    Â»Dann wäre es mir leichter gefallen, sie gehen zu lassen.«
    Sie versanken in Schweigen.
    Finn rutschte in seinem Sessel herum. Er wippte nervös mit dem Fuß. »Ich habe Fragen, Katie. Das betrifft ihr Tagebuch … Sachen, die Mia möglicherweise da reingeschrieben hat.«
    Natürlich hatte er Fragen! »Frage, was immer du wissen willst.«
    Â»Hat Mia irgendwas dazu geschrieben«, begann er, und sein Blick richtete sich auf den Boden, »warum sie mit mir geschlafen hat?«
    Katie rief sich den Eintrag ins Gedächtnis: Sterne, die vom Himmel tropften, warmer Rum in ihrer Kehle. »Mia wollte so wie du empfinden.«
    Â»Doch das hat sie nicht.«
    Â»Du warst ihr bester Freund. Sie hat geschrieben, dass der Sprung für sie zu groß war, dass sie nicht plötzlich etwas anderes in dir sehen

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