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Die Landkarte der Liebe

Die Landkarte der Liebe

Titel: Die Landkarte der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clarke
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lachte laut an ihrem Ohr. Er drückte sie an seinen nassen Körper und lief mit ihr zum Strand. Sie strampelte hilflos, doch Eds Griff war viel zu fest. Ihr Bikinioberteil verrutschte und entblößte den dunkelrosafarbenen Hof ihrer Brustwarzen.
    Es waren nur noch Schritte bis zum Meer. Katie zappelte und wand sich unter seinem Griff, was Ed nur noch mehr zum Lachen brachte. Er watete ins Meer. Katie blieb die Luft weg. Wasser spritzte. Plötzlich wurde sie nach hinten gekippt, die Welt stand Kopf. Gleißendes Sonnenlicht glitzerte auf dem Wasser.
    Ihre Haarspitzen tauchten ins Meer.
    Â»Bitte, Ed!«, flüsterte sie, atemlos vor Angst.
    Eine Wellenwand raste auf sie zu, die Gischt toste, Salz brannte in ihrer Nase. Katie kniff die Augen zu und wartete darauf, dass ihr das Wasser ins Gesicht schlug, der bittere Geschmack der See in ihren Mund drang. Doch in dem Moment zog Ed sie wieder hoch, trug sie ans Ufer zurück und setzte sie sanft im Sand ab.
    Sie keuchte, eine Hand auf die Brust gepresst.
    Â»Katie?«, sagte er und sah sie an. »Alles okay? Dir war doch klar, dass das ein Scherz war?«
    Sie nickte, mied aber seinen Blick, damit er die Tränen nicht sah. Sie hatte ihm nie gesagt, dass sie Angst vor dem Meer hatte.
    Er legte ihr eine nasse Hand auf die Schulter und drückte sie zärtlich. »Tut mir leid, aber ich konnte nicht widerstehen. Du hast da so schön und ernst gelegen, ich musste dich einfach klauen.«
    Â»Schon gut«, sagte sie. »Ich hatte vor mich hin geträumt – ich bin nur erschrocken, weiter nichts.«
    Ed war nun seit fünf Tagen in Australien. Er hatte sich zwei Wochen freinehmen können. Katie hatte ihn in Perth am Flughafen abgeholt, wo er sie heftig umarmt und durch die Luft gewirbelt hatte.
    Â»Sollen wir einen kleinen Spaziergang machen, um zu trocknen?«, schlug er vor.
    Das Wasser tropfte ihm vom Kinn, und er sah Katie mit erwartungsvoll leuchtenden Augen an. Sie brauchten hin und wieder Zeit für sich, ein wenig Unbeschwertheit. Aber Mias Tagebuch lag immer noch am Pool. Katie befürchtete, dass die Seiten schmutzig wurden und der Umschlag in der Sonne bleichte.
    Â»Ich gehe duschen«, sagte sie mit einem angedeuteten Lächeln, lief zum Pool, hob das Tagebuch behutsam auf und pustete den Staub von seinen Seiten.
    Katie wickelte sich in ein beigefarbenes Handtuch und wischte mit der Hand den beschlagenen Spiegel frei. Sie hatte fröhliche Sommersprossen auf der Nase bekommen, doch gegen ihren Kummer konnte die Sonne nichts ausrichten: Ihre Wangen waren eingefallen, unter ihren Augen lagen Schatten. Seit Ed da war, schminkte sie sich wieder, aber eigentlich nur noch aus Gewohnheit.
    Â»Schatz?« Ed hatte die Zeitung beiseitegelegt und streckte sich auf dem Bett aus, die Knöchel überkreuzt.
    Sie wohnten in einem Hotel, nicht mehr in der bescheidenen Backpacker Lodge, die Mia beschrieben hatte. Die erste gemeinsame Nacht hatten sie noch dort verbracht, aber Ed hatte wegen seines Jetlags wenig Verständnis für das Gitarrenspiel aufbringen können, das bis zwei Uhr morgens aus dem Nachbarzimmer zu hören war.
    Â»Komm her.«
    Sie kauerte sich neben ihn. Auf dem Nachttisch lagen Ohrstöpsel. »Haben dich auch hier andere Gäste gestört?«
    Â»Ich bin nicht sicher, ob es hier überhaupt andere Gäste gibt.« Er runzelte die Stirn. »Die sind fürs Meer. Dieses unentwegte Wellenrauschen.«
    Das Meer? »In London kannst du doch auch bei tosendem Verkehrslärm schlafen.«
    Â»Ach, die Musik der Stadt.« Er lächelte. »Aber da wir gerade von London sprechen – dir ist klar, was deine Freunde von mir erwarten? Ich soll dich nach Hause holen. Sie sorgen sich um dich.«
    Â»Das ist nicht nötig.«
    Â»Ach nein?«
    Â»Nein«, sagte sie und fuhr sich mit den Fingern durch das nasse Haar. »Mir geht es gut.« Sie konnte sich vorstellen, was ihre Freunde von dieser Reise hielten, doch das war ihr egal. Sie musste Mia folgen. »Aber ich wollte dich die ganze Zeit schon etwas anderes fragen. Erinnerst du dich noch an diese seltsame Orchidee? Hast du deiner Mutter mal das Bild gezeigt?«
    Ed setzte sich auf, das Bett quietschte. »Ja, sie hat nachgeschlagen. Sie glaubt, es ist eine Mondorchidee.«
    Â»Eine Mondorchidee«, wiederholte Katie langsam. »Und?«
    Â»Sie stammt ursprünglich aus den Tropen«, antwortete er und sah zur

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