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Die Lanze Gottes (German Edition)

Die Lanze Gottes (German Edition)

Titel: Die Lanze Gottes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Beckmann
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für ein lüsternes Luder, doch es hat dir ebenso viel Spaß gemacht wie mir. Sei unbesorgt, von mir wird niemand etwas erfahren, es sei denn … !«
    »Es sei denn was?«, fragte Janus scharf. Ihm hätte klar sein müssen, dass es von Mathilde nichts ohne Gegenleistung gab.
    »Es sei denn, du verrätst mir etwas, das ich wissen will«, sagte Mathilde und ihr Blick wurde plötzlich stählern.
    »Was könnte das sein?«
    »Ich weiß, dass du im Besitz der Heiligen Lanze bist, Janus.« Sie stand auf und schmiegte ihren immer noch nackten Körper an ihn. »Belüge mich nicht weiter, sei mein Verbündeter! Wir können viel erreichen für das Reich. Ich brauche diese Lanze und ich weiß, dass du sie hast.« Dabei rieb sie ihren Körper an seinem und griff ihm zwischen die Beine.
    Janus befreite sich aus ihrem Griff und schob sie weg. »Ich weiß nicht, wovon du redest!« Er glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen. Woher wusste Mathilde, dass die Heilige Lanze in seinem Besitz war? Niemand, außer seinen engsten Vertrauten, war eingeweiht. Irgendjemand aus seiner Umgebung musste Mathilde das Geheimnis verraten haben. Aber wer? Janus versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Er war Mathilde in die Falle gegangen. Sie wollte nichts weiter, als die Heilige Lanze. Aber warum? Mathilde war eine nicht zu unterschätzende Gegnerin und Janus wusste, dass er nun ganz besonders auf seine Worte achtgeben musste.
    »Ich weiß, dass die Äbtissin von Quedlinburg dir eine Reliquie anvertraut hat!«
    Er verschränkte seine Arme vor der Brust. »Nehmen wir an, ich wüsste, wovon du überhaupt sprichst, wie kommst du darauf, dass ich sie ausgerechnet dir übergeben würde?«
    Mathilde strich sich eine Haarlocke aus dem Gesicht. »Vielleicht, weil du deine Eskeburg zurückhaben möchtest? Ich kann dir den Weg dahin ebnen, ein Wort von mir und mein Gemahl wird eine Schenkungsurkunde unterzeichnen. Deine Ländereien würden wieder dir gehören.«
    Janus tobte innerlich. Mathilde hatte ihn wieder einmal nur benutzt, doch er versuchte ruhig zu bleiben, was ihm angesichts der Situation nur schwer gelang. »Du überschätzt dich maßlos. Selbst wenn ich wüsste, wo sich die Heilige Lanze befindet, wärst du die letzte, der ich sie geben würde«, zischte er und schalt sich sogleich für seine Worte, denn Mathilde war nicht dumm.
    »Überlege gut, ob du mein Angebot ausschlägst, so nah wie jetzt warst du deinen ehemaligen Besitztümern noch nie.« Mathilde trat wieder ein paar Schritte auf Janus zu und versuchte erneut, ihn zu umarmen.
    Er schlug ihre Hände beiseite und stieß sie von sich fort, unsanft landete Mathilde auf dem Schlaflager. »Du bist wahrlich ein hintertriebenes Luder! Du täuschst dich, wenn du glaubst, du könntest mich kaufen!«
    Zornig sprang Mathilde auf. »Was bildest du dir ein? Denkst du, du seist klüger als ich? Du bist ein Nichts, ein armseliger Spielmann, und wenn ich will, zertrete ich dich wie einen Wurm!«
    Janus schüttelte mitleidig den Kopf. »Du tust mir leid, Mathilde von Arnesberge.« Er spuckte ihren Namen förmlich aus. Dann gürtete er sein Schwert und stieg die Treppen hinab in die große Halle. »Ich werde dich vernichten, Janus von Esken!«, rief sie ihm nach.
    »Leb wohl, Mathilde.« Dann stürmte Janus aus der großen Halle hinaus in den Burghof.
    Er hörte sie hinter sich schreien und toben. Mathilde war es nicht gewohnt, zurückgewiesen zu werden, und er wusste, das machte sie wütender, als die Tatsache, nicht an die Reliquie gelangt zu sein. Ihm wurde klar, er besaß eine mächtige Feindin mehr.
    Janus ging zu den Stallungen und sattelte seinen Zelter. Dort traf er auf den Falkner. Janus sah seine Augen vor Enttäuschung und Hass fast überquellen. »Sie gehört mir, wisst Ihr! Mathilde ist mein! Ich liebe sie!«
    »Dann liebst du den Teufel persönlich«, entgegnete Janus und erledigte die letzten Handgriffe an seinem Pferd.
    »Niemand liebt die Gräfin so wie ich, und Ihr seid des Todes, edler Herr.«
    Janus´ Hand fuhr an das Heft seines Schwertes, doch der Falkner lenkte sofort ein: »Habt keine Furcht vor mir. Ich bin kein Kämpfer, ich könnte gegen Euch ohnehin nicht bestehen, doch Graf Konrad weiß von der Entehrung der Gräfin. Wenn ich sie nicht bekommen kann, so soll sie niemand haben!«
    Janus erschrak. Wahnsinn blitzte in den Augen des Mannes. »Du hast Graf Konrad davon erzählt? Wie das, du Narr?«
    Der Falkner lachte kreischend auf und Janus erschien es, als sei ein Dämon in ihn

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