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Die Larve

Die Larve

Titel: Die Larve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesbø
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unmöglich zum Tatort geschafft haben.«
    »Okay, Klaus. Danke.«
    »Okay. Nie wieder?«
    »Nie wieder. Ich verschwinde jetzt.«
    Harry unterbrach die Verbindung. Legte den Kopf an die Kopfstütze und schloss die Augen.
    Er sollte sich freuen. Jetzt.
    Auf der Innenseite seiner Augenlider blinkten die Funken des Feuerwerks.

TEIL IV
    Kapitel 38
    I ch komme mit dir.«
    Es war vollbracht.
    Sie war wieder die Seine.
    Harry rückte in der Eincheckschlange der großen Abflughalle des Osloer Flughafens einen Schritt vor. Plötzlich hatte er einen Plan, einen Plan für den Rest seines Lebens. Auf jeden Fall einen Plan. Und er spürte etwas Berauschendes, für das er kein besseres Wort fand als Glück .
    Auf dem Monitor über dem Schalter stand Thai Air, Business-Class.
    Es war alles so schnell gegangen.
    Er war von Nybakks Haus direkt zu Martine im Fyrlyset gefahren, um ihr das Telefon zurückzugeben, doch sie hatte gesagt, er könne es behalten, bis er ein neues habe. Schließlich hatte er sich auch noch überreden lassen, einen fast neuen Mantel anzunehmen, der sogar einigermaßen passabel aussah. Plus drei Paracetamol gegen die Schmerzen. Er hatte ihr allerdings verwehrt, sich die Wunde noch einmal anzusehen. Sie würde sie nur wieder reinigen und ihn neu verbinden wollen, und dafür hatte er jetzt nicht die Zeit. Er hatte bei Thai Air angerufen und das Ticket geordert, und dann war es geschehen.
    Er hatte Rakel angerufen und sie darüber informiert, dass auch Irene wieder in Freiheit war, sein Auftrag war damit erledigt, jetzt, da Oleg wieder auf freiem Fuß sei. Außerdem müsse er sich beeilen, das Land zu verlassen, ehe er selbst verhaftet wurde.
    Genau in diesem Moment hatte sie es gesagt.
    Harry schloss die Augen und spielte Rakels Worte noch einmal ab:
    »Ich komme mit dir, Harry.« Ich komme mit dir. Ich komme mit dir.
    Und dann: »Wann?«
    Wann?
    Am liebsten hätte er gesagt: Jetzt gleich. Pack deine Sachen und komm!
    Aber irgendwie war es ihm dann doch gelungen, einigermaßen vernünftig zu denken.
    »Hör mal, Rakel. Nach mir wird gefahndet, und die Polizei wird dich aller Voraussicht nach beschatten. Bestimmt hoffen sie, dass du sie zu mir führst. Okay? Ich fliege heute Abend allein. Du kannst morgen mit dem Abendflieger der Thai Air nachkommen. Ich warte in Bangkok auf dich, dann können wir zusammen von dort weiter nach Hongkong fliegen.«
    »Hans Christian kann dich verteidigen, wenn du verhaftet wirst. Die Strafe wird sicher nicht …«
    »Es ist nicht die Länge der Strafe, vor der ich Angst habe«, sagte Harry. »Solange ich in Oslo bin, kann Dubai mich überall finden. Bist du dir wirklich sicher, dass Oleg an einem sicheren Ort ist?«
    »Ja. Aber ich will, dass er mit uns kommt, Harry. Ich kann nicht ohne ihn …«
    »Natürlich kommt er mit, das ist doch klar.«
    »Meinst du das ernst?« Er hörte, wie erleichtert sie klang.
    »Wir gehören doch zusammen, und in Hongkong kann Dubai uns nichts tun. Wir warten ein paar Tage, dann schicke ich einige von Herman Kluits Leuten nach Oslo, um Oleg zu eskortieren.«
    »Ich werde Hans Christian Bescheid geben. Und dann, Liebling, bestelle ich das Ticket für den Flieger morgen Abend.«
    »Ich warte in Bangkok.«
    Eine kurze Pause.
    »Aber nach dir wird doch gefahndet, Harry. Wie willst du denn in das Flugzeug kommen, ohne …?«
    »Bitte.« Bitte.
    Harry schlug die Augen auf und sah, dass ihn die Frau hinter dem Schalter anlächelte.
    Er trat vor und reichte ihr Ticket und Pass. Sah, wie sie den Namen eintippte.
    »Ich kann Sie nirgends finden, Herr Nybakk …«
    Harry versuchte sich an einem beruhigenden Lächeln. »Ich war eigentlich erst in zehn Tagen auf den Flug nach Bangkok gebucht, aber ich habe vor anderthalb Stunden angerufen und auf heute Abend umgebucht.«
    Die Frau tippte etwas in die Tastatur. Harry zählte die Sekunden. Atmete ein, aus und wieder ein.
    »Da, ja. Spätere Reservierungen werden vom System nicht immer gleich übernommen. Hier steht aber, dass Sie gemeinsam mit einer Irene Hanssen reisen.«
    »Sie reist wie ursprünglich gebucht«, sagte Harry.
    »Ah ja. Haben Sie Gepäck, das eingecheckt werden soll?«
    »Nein.«
    Wieder tippte sie etwas ein.
    Dann runzelte sie die Stirn und öffnete den Pass noch einmal. Harry riss sich zusammen. Sie legte die Bordkarte in den Pass und reichte ihm beides. »Sie müssen sich beeilen, Herr Nybakk, das Boarding hat bereits begonnen. Guten Flug.«
    »Danke«, sagte Harry mit etwas mehr Nachdruck als

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