Die Last der Schuld
meinem Befehl nicht zuwiderhandeln.«
»Dann überzeuge Monroe davon, dass ich nichts weiÃ! Sag ihm, dass du mir glaubst!«
»Du willst, dass ich für dich lüge?«
Lana presste die Lippen aufeinander, bevor sie etwas erwidern konnte, das sie später bereuen würde. Sie wusste, dass ein so aufrechter Mensch wie Caleb seinen befehlshabenden Offizier niemals anlügen würde. So verzweifelt sie auch sein mochte, das konnte sie nicht von ihm verlangen. »Na schön. Dann sag ihm eben, dass die Sache aussichtslos ist. Du hättest mich sogar verführt, aber gesagt hätte ich dir trotzdem nichts. Erzähl ihm meinetwegen, was du willst, aber geh! Bitte!«
Er legte eine seiner groÃen Hände an ihren Hals und fuhr mit dem Daumen über ihr Schlüsselbein. Ein Schauder von erinnerter Lust durchflutete ihren Körper und lieà ihre Knie weich werden. Sie versuchte, möglichst keinen Laut von sich zu geben, doch sie scheiterte; ein leiser Seufzer entrang sich ihren Lippen, bevor sie es verhindern konnte. Ihre Augenlider flatterten zu, und sie versuchte verzweifelt, ihre Hormone unter Kontrolle zu bringen. »Ich werde nirgendwohin gehen.«
»Bitte, Caleb«, war alles, was ihr über die Lippen kam, ehe ihre Stimme brach. Sie kämpfte hart gegen die Tränen an, die sie zu ersticken drohten und doch nicht fielen.
Sein Finger strich weiter über ihre Haut â warm und rau. »Wenn ich gehe, wer soll dich dann festhalten, wenn deine Albträume dich heimsuchen?«
Lana hatte den ganzen Tag versucht, möglichst nicht darüber nachzudenken. Caleb hatte ihr Frieden verschafft, doch wenn sie ihn von sich stieÃe, würde dieser Friede mit ihm verschwinden. »Ich brauche weder dich noch irgendwen sonst, der mich festhält. Ich bin eine erwachsene Frau.«
»Irgendjemand sollte für dich da sein. Du solltest das nicht allein durchstehen müssen.«
»Es ist leichter allein.«
Sie hörte die Wut in seiner Stimme, doch seine Berührung blieb sanft. »Du willst also unbedingt weiterleiden? Du willst alle aus deinem Leben verbannen, damit es dir egal sein kann, ob jemand verletzt wird? Nur weil du zu stur bist, dir helfen zu lassen?«
Nun war es an ihr, wütend zu werden. Wie konnte er es wagen zu behaupten, es wäre ihr egal? »Du hast ja keine Ahnung, wie es war zu erfahren, dass auf Stacie geschossen wurde, dass mein Elternhaus bis auf die Grundmauern abgebrannt ist.«
»Ach nein? Und woher willst du das wissen? Woher willst du wissen, ob ich nicht genau dasselbe durchgemacht habe? Du hast mich nie nach meinem Leben, meiner Familie, meinen Freunden gefragt. Nicht ein einziges Mal. Ist es dir wirklich egal, oder willst du nur, dass es dir egal ist?«
Caleb hatte ihre Motive so messerscharf durchschaut, dass es ihr buchstäblich die Sprache verschlug. Sie trat einen Schritt zurück und stieà gegen die Couch. Sie musste dringend Abstand gewinnen, bevor er all ihre Geheimnisse offenlegte.
Caleb folgte ihr in die winzige Küchenecke. Sie erkannte ihren Fehler, als sie plötzlich nicht mehr vor ihm davonlaufen konnte.
Calebs Haut war rot vor Zorn, und seine Nasenflügel bebten, als er auf sie zukam und sie gegen die Arbeitsplatte drängte. »Du kannst nicht vor mir weglaufen. Vielleicht bin ich dir wirklich egal, aber du bist es mir verdammt noch mal nicht. Du kannst mich noch so brutal von dir stoÃen, ich werde erst dann verschwinden, wenn ich weiÃ, dass du in Sicherheit bist. Ich hätte schon einmal fast zugelassen, dass du stirbst. Ich werde diesen Fehler nicht ein weiteres Mal machen.«
Diese Seite hatte sie an Caleb noch nie gesehen. Sie hatte ihn wütend erlebt. Sie hatte seinen rasenden Zorn erlebt, als er den Mann tötete, der sie misshandelt hatte. Doch sie hatte nie erlebt, wie sich dieser Zorn auf sie richtete. »Du willst mich vielleicht nicht in deinem Leben haben, aber ich werde nicht eher gehen, bis dieser Auftrag erledigt ist. Du brauchst mich nicht in dein Bett zu lassen, doch das ist auch die einzige Entscheidung, die ich dir überlasse.«
»Du hast kein Recht, mich vor irgendwelche Entscheidungen zu stellen. Das ist mein Leben. Und du hast darin nichts zu suchen.«
»Und trotzdem bleibe ich hier. Find dich damit ab! Du kannst noch so stur sein, eine Weile wirst du mich noch ertragen müssen.«
»Caleb, bitte tu das nicht!«
»Wenn du mich
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