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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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nicht älter war als sechs.
    Sie kicherte, und er beugte sich zu ihr hinunter, damit sie ihm glitzernd blauen Lidschatten ins Gesicht schmieren konnte. Das leuchtende Blau brachte die violette Färbung seines Veilchens hervorragend zur Geltung.
    Lana sah, wie die Mädchen ihre Arbeit beendeten und sich mit ihren Schminkutensilien auf Grant stürzten. Sie ging hinüber zu Caleb und zog seinen Kopf zu sich herunter, um ihm einen kurzen, harten Kuss zu verpassen.
    Caleb schenkte ihr ein warmes Lächeln, während er mit dem Daumen einen Hauch Lippenstift von ihrem Mund entfernte. »Irgendwas stimmt hier nicht«, sagte er. »Du solltest doch wohl diejenige sein, die mich mit Lippenstift beschmiert.«
    Lanas Lächeln wurde immer breiter. »Amüsierst du dich?«
    Â»Um ehrlich zu sein, hätte ich das Wasserfass eindeutig bevorzugt. Aber ich wäre ein schlechter Vorgesetzter, wenn ich meine Männer zu etwas verdonnern würde, was ich selbst nicht machen will.«
    Â»Cover Girl Country ist gefährliches Territorium«, stimmte sie ihm zu.
    Caleb schnappte sich eine Packung feuchter Kosmetiktücher und fing an, sich die Schminke aus dem Gesicht zu wischen. »Es ist immerhin für einen guten Zweck.«
    Dafür musste Lana ihn erneut küssen. Sie konnte einfach nicht anders. »Vielen Dank für alles!«, sagte sie.
    Caleb warf das nunmehr regenbogenfarbene Tuch beiseite und zog Lana in seine Arme. Er beugte sich gerade herunter, um ihr einen ausgiebigen Kuss zu schenken, als ein weiterer Schwarm junger Mädchen ins Zelt strömte, der sich mit lautem Kreischen und würgenden Geräuschen ankündigte. »Iiiih!«, schrie eines der jüngeren Mädchen, und die anderen brachen in unkontrolliertes Gekicher aus.
    Caleb seufzte und entließ Lana statt mit einem Kuss mit einem Augenzwinkern. »Ich muss zurück an die Arbeit. Vor der Auktion komme ich zu dir.«
    Lana ließ ihn mit den Mädels allein, unfähig, sich ein Grinsen zu verkneifen. Die Auktion sollte in etwa einer Stunde beginnen und in der Sporthalle stattfinden. Wenn auch nur die Hälfte der Gäste daran teilnähme, würde die Veranstaltung ein voller Erfolg.
    Lana betrat das Jugendzentrum und ließ sich von der kalten Luft der Klimaanlage umfangen. Der Schweiß auf ihrer heißen Haut kühlte ab, und sie hob ihr dunkles Haar im Nacken an, um den Vorgang ein wenig zu beschleunigen. Ein Geruch von Popcorn und frisch gebackenen Schokoladenkeksen stieg ihr in die Nase. Zahlreiche Gäste saßen an den Tischen der Cafeteria, um sich eine kleine Stärkung zu gönnen oder sich für ein paar Minuten eine Abkühlung zu verschaffen. Der größere Teil der Halle war für die Auktion abgetrennt und bestuhlt worden. Die zu versteigernden Bilder hingen außerhalb der Reichweite kleiner, klebriger Kinderhände und wurden von Dutzenden von Gästen begutachtet.
    Â»Lana!«
    Beim Klang ihres Namens drehte sie sich um und entdeckte Stacie, die an der Kasse saß. Sie hatte ihr langes, ergrauendes Haar zu einem lockeren Knoten hochgesteckt, und ihre weiße Bluse war wie immer makellos gebügelt. Ihre Wangen glühten vor Eifer, und sie schenkte Lana ein frohes, herzliches Lächeln.
    In diesem Moment wurde Lana bewusst, dass sich Stacie tatsächlich wieder vollständig erholen würde. Ihr Verstand hatte es längst gewusst, doch sie hatte es bislang nicht so empfunden . Nun, da sie dies tat, schien eine schwere Last von ihr abzufallen.
    Lana nutzte die Gelegenheit, um Stacie sanft zu umarmen. »Was machst du hier?«, fragte sie.
    Â»Ich konnte doch nicht einfach wegbleiben. Ich wollte dir unbedingt helfen.«
    Â»Du solltest dich nicht überanstrengen.«
    Â»Das tue ich doch gar nicht. Außerdem ist Bewegung gut für mich – nicht, dass ich davon hier viel bekäme. Ich will übrigens nächste Woche wieder arbeiten.«
    Â»Und was sagt dein Arzt dazu?«
    Â»Dass ich selbst entscheiden soll, was ich mir zumuten kann. Ich bin immerhin eine erwachsene Frau.« Letzteres sagte sie mit jenem mütterlichen Stirnrunzeln, das sie in Vollendung beherrschte.
    Lana schüttelte lächelnd den Kopf. »Hab schon verstanden. Du weißt, dass ich dich liebend gern zurücknehme, sobald du dazu in der Lage bist.«
    Â»Ich könnte sofort wiederkommen, aber meine Schwester bleibt noch für ein paar Tage in der Stadt, und ich

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