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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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abholst.«
    Â»Und was ist drin?«
    Â»Willst du das wirklich wissen?«, fragte der Roboter.
    Nein. Wollte er nicht. Diese ganze beschissene Sache war eindeutig eine Nummer zu groß für ihn. »Ich kann nicht … «
    Â»Du kannst, und du wirst. Bruce wird dir morgen einen kleinen Besuch abstatten. Dafür habe ich gesorgt.«
    Denny spürte, wie ihm das Bier wieder hochkam. Er schluckte heftig, um die Flüssigkeit unten zu behalten. »Ich werd das Geld schon irgendwie auftreiben.«
    Â»Rechtzeitig zu Bruce’ Besuch?«
    Scheiße! Denny sah die blutige Leiche seines Vaters vor Augen. Der alte Bastard hatte einem zermatschten Hamburger geglichen – zu viel Blut auf seiner fischig weißen Haut. Denny würde nicht zulassen, dass ihm das Gleiche passierte. Warum zum Teufel kümmerte es ihn überhaupt, was sein Boss von ihm verlangte? Es gab keinen einzigen Menschen auf der Welt, der es wert wäre, seinetwegen Bruce’ Baseballschläger in Kauf zu nehmen.
    Â»Okay. Ich mach’s. Aber nur, wenn Sie mir das Doppelte zahlen.«
    Er konnte der metallischen Stimme das Grinsen förmlich anhören. »Du bist ein braver Junge, Dennis. Ein wirklich braver Junge.«

12
    Es war dunkel, doch Lana konnte durch den winzigen Schlitz in der Maske die Leichen ihrer Kollegen und Freunde erkennen, die neben ihr auf dem Höhlenboden lagen. Der Gestank von Tod erfüllte das faulige, feuchte Loch unter der Erde und drohte allen Sauerstoff zu verschlucken. Panik lähmte ihre Lungen, als ihr bewusst wurde, dass sie die Letzte war. Die letzte lebende Geisel.
    Boris stieg über die Beine einer am Boden liegenden Leiche hinweg und baute die Videokamera auf. Sie filmten sämtliche Hiebe, Folterungen, Tötungen.
    Lana versuchte, um Hilfe zu rufen, doch die Luft war zu zäh, sie blieb ihr in der Kehle stecken. Sie versuchte, sich zu einer Kugel zusammenzurollen, um vor den Schlägen Schutz zu suchen, doch ihr gebrochener Körper reagierte nicht. Sie war wehrlos, starr, unfähig zu entkommen. Man hatte ihr alles genommen – ihre Freiheit, ihre Würde, ihre Kontrolle. Ihr blieb nichts, womit sie noch kämpfen konnte.
    Der Mann schnappte sich das schwere Rohr, mit dem er sie gestern bereits gequält hatte. Er kam auf sie zu. Feine Blutspritzer überzogen die graue Oberfläche des Rohrs. Ihr Blut? Allens? Bethanys? Die beiden waren zuletzt gestorben.
    Lana hörte das dumpfe Auftreten der Kampfstiefel auf dem staubigen Höhlenboden. Das emotionslose Auge der Videokamera wartete geduldig, während sich ihr Mörder langsam näherte. Er rollte die Schultern, als wollte er sich aufwärmen, um sich ja keinen Muskel zu zerren. Für einen Moment wünschte sich Lana, nichts sehen zu können. Vielleicht würde Blindheit es leichter machen. Nicht zu wissen, was als Nächstes passiert.
    Sie schloss die Augen, um ihre Theorie zu überprüfen, doch die beängstigende Schwärze machte alles nur noch schlimmer.
    Sie öffnete ihre Augen im selben Moment, als das Rohr ihre Beine traf.
    Ein gleißender Schmerz schoss ihr durch den Körper und sendete wirre Signale an ihr Gehirn, die sie nicht verstand. Ihre Gliedmaßen zuckten reflexartig, doch sie hatte keinerlei Kontrolle über ihre Bewegungen.
    Â»Das reicht!«, befahl eine gebieterische Stimme. Miles Gentry. Er lehnte unbeteiligt an der Wand, doch sein bärtiges Gesicht lag im Schatten. Sie konnte seine Züge nicht genau erkennen.
    Lana hatte Mühe zu atmen. Es war das Einzige, was sie noch tun konnte, und selbst das fiel ihr unendlich schwer. Ihr Körper stand in Flammen, erschüttert von Wellen unerträglicher Qual. Sie folgten so dicht aufeinander, dass ihr keine Zeit zum Atmen blieb.
    Â»Wenn du sie umbringst, musst du dir ein neues Druckmittel suchen. Nicht klug«, kommentierte Miles.
    Der Mann mit dem Rohr drehte sich um. »Wir brauchen kein Druckmittel mehr. Der Boss hat gesagt, dass wir definitiv aufgenommen werden. Die Kleine hat ausgedient.«
    Miles stieß sich mit seiner massiven Kraft von der Wand ab. »Was, wenn ich sie will?«
    Der Mann stieß ein höhnisches Lachen aus. »Dazu taugt sie nicht mehr.«
    Miles zuckte mit den Schultern. »Kommt darauf an, ob man auf Schreie steht oder nicht.«
    Â»Bedien dich!«, erwiderte der andere, während er Miles das Rohr reichte. »Aber erledige sie, wenn du mit ihr fertig

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