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Die Lavendelschlacht

Die Lavendelschlacht

Titel: Die Lavendelschlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Thewes
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herum. Zum Dank für seine Hilfe hatte ich Josch zum Abendessen eingeladen. Ohne ihn wäre ich in den letzten Tagen komplett aufgeschmissen gewesen. Stets war er mit Rat und Tat, seiner Bohrmaschine und einer Schulter zum Ausheulen zur Stelle, wenn ich ihn brauchte.
    In einem Anflug von Selbstüberschätzung hatte ich ihm im Gegenzug versprochen, sein Lieblingsessen zu kochen: Braten mit Rotkohl und selbst gemachten Semmelknödeln, und zum Nachtisch sollte es Tiramisu geben. Au Backe, wenn ich da mal den Mund nicht zu voll genommen hatte! Die Probleme waren bereits beim Einkaufen losgegangen. Ich alte Tranfunzel hatte den Apfel für den Rotkohl vergessen, sodass mir nichts anderes übrig geblieben war, als nochmal kurz in den Supermarkt reinzuspringen. Kurz ist relativ. Natürlich war der Kassiererin ausgerechnet bei mir die Kassenrolle gerissen, was die gute Frau vor eine schier unlösbare Aufgabe gestellt hatte.
    Jetzt war ich schwer in Zeitdruck. Sämtliche Küchenutensilien hatte ich auf der Suche nach dem richtigen Topf aus den Schränken gerissen, heiße Dämpfe hingen in der Luft. Genau so hatte ich mir als Kind immer ein Versuchslabor vorgestellt!
    Ich ließ Thomas gar nicht erst eintreten, sondern tauschte auf der Türschwelle das Radiogerät gegen den Hund aus. Linus kriegte sich vor Freude kaum ein, als er sein Herrchen erkannte. »Wir sind in einer Stunde wieder da.« Thomas’ blaue Augen sahen mich bittend an. »Vielleicht können wir dann ja ...«
    »Gut, in einer Stunde«, unterbrach ich ihn hektisch. Hoffentlich war die Soße inzwischen nicht übergekocht. Herrje, wenn ich Josch kein verkohltes Brikett servieren wollte, wurde es höchste Zeit, dass der Braten aus dem Ofen kam! »Bis später dann.« Unsanft knallte ich die Tür hinter Linus und Thomas zu.
    Punkt halb acht stand Josch auf der Matte. »Für die Meisterköchin.« Galant überreichte er mir einen Blumenstrauß. Tiefrote, langstielige Rosen. Eins musste man Josch wirklich lassen: Als echter Kavalier wusste er, was Frauenherzen höher schlagen ließ. Fehlte nur noch, dass er eine Packung Mon Chéri aus dem Ärmel zauberte. Stattdessen hatte er Brot und Salz mitgebracht. »Das gehört sich doch so zum Einzug.«
    Ich bedankte mich bei ihm mit einem Küsschen auf die Wange. »Eigentlich dürfte ich diese Vorschusslorbeeren gar nicht annehmen«, flachste ich und riss die Rosen an mich. Selten genug, dass mir ein Mann Blumen schenkte, außerdem kam auf diese Weise endlich eine meiner unzähligen Vasen zum Einsatz.
    Entgegen meinen Befürchtungen hatte ich mir die Vorschusslorbeeren tatsächlich verdient, der Braten war so zart, dass er fast zerfiel, wenn man ihn scharf anschaute.
    »Hm, einfach göttlich!« Genießerisch schob Josch sich einen Bissen in den Mund. »Nur eine Traumfrau kann so gut kochen.« Ich freute mich über sein Kompliment. Ha, wenn das Amelie hören würde!
    Ganz ladylike tupfte ich mir den Mund an meiner Serviette ab. »Apropos Traumfrau. Wie sieht’s aus? Hast du sie endlich gefunden?«
    »Und ob.« Er lachte. »Meine Traumfrau sitzt mir direkt gegenüber.«
    »Josch, wie oft soll ich dir eigentlich noch sagen ...«
    Beschwichtigend hob er die Hände. »Schon gut, schon gut. Nur Freunde. Aber du musst zugeben, dass es noch einen Versuch wert war.« Er grinste lausbübisch. »Also diese Frau, die ich auf Monas Vernissage kennen gelernt habe, sie ist Journalistin, genau wie du. Blonde Haare hat sie übrigens auch. Du siehst, ich bleibe meinem Geschmack treu. Wenn sie auch noch so gut kochen kann wie du, werde ich ihr auf der Stelle einen Antrag machen.«
    Als wir beim Nachtisch angelangt waren, klingelte es plötzlich Sturm. Der Schreck fuhr mir in die Glieder. O Gott, das klang nach einem Notfall. Linus?! Die eine Stunde war schon lange vorbei. Hoffentlich war er nicht vors Auto gelaufen oder von einem anderen Hund angefallen worden!
    Panisch riss ich die Tür auf.
    Linus sprang putzmunter an meinen Beinen hoch. Mann, was war ich erleichtert!
    »Annette, wir müssen reden!«, überfiel mich Thomas, bevor ich dazu kam, ihn zusammenzustauchen.
    »Stimmt«, knurrte ich verärgert darüber, dass er mir mit seiner wüsten Klingelei einen solchen Schreck eingejagt hatte. Ich warf einen demonstrativen Blick auf die Uhr. »Zum Beispiel über deine Unpünktlichkeit. Du wolltest Linus schon vor vierzig Minuten abliefern.«
    Thomas machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich meine nicht über Linus, sondern über uns.«
    »Da

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